Zu Schwarzmalerei besteht auch nach dem 1:1 gegen den TSV Aubstadt bei den Würzburger Kickers kein Anlass. Die Rothosen sind weiterhin ungeschlagen, liegen in der Tabelle noch immer vor den erwarteten Rivalen im Meisterschaftskampf SpVgg Bayreuth, Bayern München II oder Türkgücü München. Und die Aubstädter haben nun mal hinlänglich bewiesen, dass sie derzeit ein sehr unangenehmer Gegner sind.
Das Remis ist kein Beinbruch. Gleichwohl sollte man darob die derzeitigen Probleme im Kickers-Spiel nicht einfach so unter den Tisch kehren. Die Kickers müssen achtgeben, damit die Stimmung nicht umschlägt.
Dass die Routiniers Daniel Hägele, Peter Kurzweg und Saliou Sané, die das Team führen sollen, derzeit weit weg von ihrer Topform sind, ist offensichtlich. Auch Ivan Franjic kann nach seiner langen Auszeit aufgrund einer Meniskusoperation noch längst nicht bei 100 Prozent seiner Leistungsfähigkeit sein. Torchancen entstehen derzeit eigentlich nur durch die individuelle Klasse von Benjika Caciel oder bei Standardsituationen.
Der Fokus aufs Verteidigen scheint dem Team einen Gutteil der Angriffswucht geraubt zu haben. Warum die Gegner in Zweikämpfen oft spritziger, galliger und robuster wirken, ist auch eines der Rätsel, das Trainer Marco Wildersinn nun lösen muss. Die, das wird aber schon jetzt deutlich, womöglich entscheidende Übung in dieser Saison dürfte es freilich werden, den spürbaren Erwartungs- und Erfolgsdruck, der auf dem Team lastet, in die richtigen Bahnen zu lenken.