Viel Zeit zum Durchschnaufen bleibt nicht. Das 0:0 bei Türkgücü München war für die Würzburger Kickers das erste von fünf Pflichtspielen innerhalb von nur 14 Tagen. In den kommenden Wochen könnten die Weichen für die Saison gestellt werden. Zeit also für eine Bestandsaufnahme.
Ist das 0:0 bei Türkgücü München ein Rückschlag oder ein Fortschritt für die Würzburger Kickers?
Weder noch! Auf die Frage ob das torlose Remis im Duell der beiden Ex-Drittligisten nach zuvor drei Liga-Siegen in Serie nun eine gefühlte Niederlage oder ein gewonnener Punkt gewesen sei, sagte Kickers-Trainer Marco Wildersinn: "Wir haben zwei Punkte verloren, weil wir in der Anfangsphase spielbestimmend waren und klare Chancen hatten. Aber ein 0:0 hier ist in Ordnung." Das zweite Remis dieser Saison war gewiss weniger ärgerlich als das 1:1 gegen Hankofen-Hailing zum Liga-Auftakt. Schließlich hat Türkgücü München doch wieder ein gutes Regionalliga-Team zusammen und das obwohl die Münchner bei ihrem Heimauftakt nicht eine einzige Bandenwerbung präsentieren konnten und auch kein einziger Werbepartner über Lautsprecher genannt wurde.
Was sind die Problemstellen und was klappt bei den Würzburger Kickers schon richtig gut?
Am Ende freute sich sich Trainer Wildersinn darüber, dass seine Schützlinge dem Gegner keine echte Torchance gewährt hatten. Das sei dann auch in der Schlussphase die Anweisung gewesen: "Bei der Trinkpause haben wir noch einmal betont, was wichtig ist: Gut organisiert bleiben, nichts zulassen." Dass aus der deutlich sichtbar besseren Würzburger Spielanlage am Ende zu wenige eigene Einschussmöglichkeiten resultierten, liegt für den Würzburger Coach auch daran, dass der Entwicklungsprozess seines Teams noch lange nicht abgeschlossen ist. "Ich wünsche mir noch mehr Spielkontrolle am Ende", sagte er am Samstag im Kabinengang in München.
Warum kommt Franz Helmer so selten zum Einsatz?
Der 21-jährige Angreifer war die Entdeckung der Vorbereitung. Da traf der von Eintracht Bamberg gekommene Neuzugang wie am Fließband. In den Liga-Partien kommt Helmer nun aber kaum einmal zum Zug. "Er entwickelt sich nach wie vor gut", betont Trainer Wildersinn trotzdem. Man dürfe nicht vergessen, dass er vor der einen Bayernliga-Saison in Bamberg beim SC Reichmannsdorf in der Kreisliga kickte. "Vor 1,5 Jahren noch unterklassig gespielt. Es ist ganz normal, dass er Zeit braucht. Es ist gut für ihn, dass er sich hinter einem Spieler wie Saliou Sane entwickeln kann. Wann immer es geht bekommt er seine Einsatzzeiten." Im Trainerteam wisse man, um die Qualitäten des Angreifers: "Er weiß, wo das Tor steht und er nimmt die Situation gut an. Er wird näher und näher an die erste Elf ran rücken."
Was erwarten die Kickers vom Toto-Pokal-Spiel beim TSV Großbardorf?
Bereits am Dienstag (18 Uhr) müssen die Rothosen im Toto-Pokal-Wettbewerb zum Zweit-Runden-Spiel beim TSV Großbardorf antreten. Wildersinn beobachtete die Grabfelder am Freitagabend beim 3:1-Auswärtserfolg beim Würzburger FV. "In der Offensive brandgefährlich" sei der TSV da gewesen: "Es ist eine ordentliche Mannschaft, die wir bearbeiten, bespielen, zu Fehlern zwingen und am Ende schlagen müssen," so der Kickers-Coach. Dem ein oder anderen Stammspieler wird Wildersinn dabei eine Verschnaufpause gewähren. Von einer zweiten Garde will er aber nicht sprechen: "Es geht es darum eine Runde weiterzukommen, dafür brauchen wir die für diesen Tag beste Mannschaft."