Im vergangenen Jahr absolvierte der ASV Rimpar, Letzter in der aktuellen Tabelle der Fußball-Landesliga Nordwest, nur vier Spiele und ein weiteres im Ligapokal, der aber wegen des mindestens bis zum 7. März andauernden Lockdowns kaum wie geplant fortgesetzt werden dürfte.
Während der inzwischen vier Monate langen Winterpause trieben die Verantwortlichen beim ASV ihre Planungen für die neue Saison voran. "Unsere Trainer haben überragende Arbeit geleistet", sagt Rimpars Fußball-Abteilungsleiter Jens Bausenwein. Sie hätten frühzeitig Gespräche mit allen Spielern geführt, und sie unabhängig davon, in welcher Liga die Rimparer in der nächsten Saison antreten werden, um eine Entscheidung gebeten.
Alle Zugänge kommen vom Konkurrenten aus Kleinrinderfeld
Die durch Corona verlängerte Pause habe sich dabei nicht als hinderlich erwiesen, findet Bausenwein. Andere Vereine seien in einer ähnlichen Situation des Stillstandes und der Unsicherheit, weshalb er erwartet, dass sich das Spielerkarussell wohl langsamer drehe, da vielen Spielern ihr aktueller Verein sowohl erster Ansprechpartner als auch beste Option sei.
Wer dennoch in dieser Zeit den Verein wechselt, wird Gründe dafür haben. Julian Göbel, einer der beiden Assistenztrainer, verlässt die Rimparer nach dieser Saison. Für ihn habe sich die Gelegenheit ergeben, in Eßleben in der Kreisliga wieder als Spielertrainer tätig zu sein. Bereits vor seiner Rückkehr nach Rimpar im vergangenen Sommer hatte der 31-Jährige diese Aufgabe beim FC Gerolzhofen inne. "Die Chance wollte er wahrnehmen", erklärt Bausenwein.
Simon Sommer wird seinen Platz einnehmen und Trainer Marcel Heck unterstützen. Der 30-Jährige, der aktuell in seiner achten Saison beim TSV Kleinrinderfeld spielt, sei "sportlich und menschlich" ein Gewinn für die Mannschaft, findet der Abteilungsleiter. Auch Sandro und Marco Kramosch (beide 27) sowie Lukas Behringer (21) wechseln von dort nach Rimpar. Beide Teams sind in dieser Saison aber zunächst direkte Konkurrenten um den Klassenerhalt.
Rimpars Spieler geben Zusagen unabhängig vom Klassenerhalt
Bausenwein ist zuversichtlich, dass es seiner Mannschaft gelingen wird, die Klasse zu halten, und die Rimparer somit auch in der nächsten Saison in der Landesliga spielen. "Nahezu der komplette Kader" habe eine Zusage für die kommende Runde gegeben und diese nicht von der Spielklasse abhängig gemacht. Diese Bedingungslosigkeit unterstütze seine Zuversicht, dass der Klassenerhalt weiterhin "für uns alle das große Ziel" sei.
Nur Philip Clemens teilte den Verantwortlichen mit, dass er sich einen neuen Verein suchen werde. Unsicher ist die Situation für Xhuilo Thimi - und das hat mit Corona zu tun: Der 23-jährige Albaner spielt seit Anfang des vergangenen Jahres in Rimpar, kehrte wegen der Reisebeschränkungen, die wegen der Pandemie verhängt wurden, in sein Heimatland zurück. Verein und Spieler stünden aber weiterhin in Kontakt, teilt Bausenwein mit.
Insgesamt höre jedoch das Kommen und Gehen der vergangenen Jahre in Rimpar auf. Auf Konstanz setzen die Fußballer auch im Trainerteam: Heck und Henry Stenzinger als zweiter spielenden Co-Trainer sagten ebenfalls für eine weitere Saison zu: "Wir haben mit beiden von Anfang an eine langfristige Zusammenarbeit angestrebt."
Für die zweite Mannschaft noch keinen neuen Trainer gefunden
Unbeantwortet sei dagegen die Frage, wer die zweite Mannschaft in der Kreisklasse trainiere. Hier suche der Verein noch nach einem Trainer oder Spielertrainer. Nachdem Matthias Hofmann nach einer kurzen Amtszeit aufgehört hatte, sprang Sven Mahler im September ein und könnte den Neuen auch weiterhin unterstützen oder mit ihm das Team betreuen.
Solange weder gemeinsam gespielt noch trainiert werden kann, hält "Tony" Stenzinger seine Mitspieler mit einer "Lockdown-Challenge" bei Laune: Die in Gruppen eingeteilten Spieler müssen sportliche Aufgaben lösen – von spaßig bis anspruchsvoll – und Stenzinger kürt in der wöchentlichen Videokonferenz die Gewinner. "In dieser fußballlosen Zeit ist es entscheidend, die Jungs mit Aktionen bei der Stange zu halten", betont Bausenwein deren Bedeutung, um den Stillstand zu überbrücken, bis alle wieder gemeinsam loslegen können.