Vom spielenden Bayernliga-Trainer zum Headcoach bei einem U-19-Bayernligisten: Für Jannik Feidel bedeutet der Wechsel vom FC Geesdorf in den Nachwuchs der Würzburger Kickers, dass er selbst nicht mehr regelmäßig auf dem Feld steht. Sonst sieht Feidel aber "gar keinen so großen Unterschied, weil beide Teams jung und ambitioniert sind". Der 27-Jährige durchlief selbst den Nachwuchs der Kickers und spielte auch für die zweite Mannschaft, die später abgemeldet wurde.
Nun startet er am Samstag um 12.30 Uhr mit einem Auswärtsspiel beim ASV Neumarkt in seine neue Aufgabe, die eigentlich schon im Juni begann. Damals begann Feidel mit dem Kickers-Nachwuchs die Vorbereitung. Zu Beginn der Sommerferien gab es nochmal, wie vom Verein vorgegeben, zwei Wochen frei, um in den Urlaub zu fahren, und am vergangenen Wochenende gelang der erste Pflichtspielsieg. Im Pokal setzten sich die Würzburger mit 3:0 in Bayreuth durch.
Tiefer Kader mit wenigen Anführern
Dreimal trainierte Feidel in der Vorbereitung mit seiner Mannschaft, dazu mussten die Spieler über B42, eine Trainings-App fürs Handy, Mobilitätsprogramme absolvieren. Feidel freut sich auf seinen breiten und tiefen Kader mit zwei bis drei Anführern und berichtet, dass sich die Mannschaft einen Platz unter den ersten fünf als Ziel gesetzt hat.
Der Trainingsbetrieb finde meist getrennt von der Profi-Mannschaft statt, wobei Feidel vor allem mit Co-Trainer Dominik Lang im regelmäßigen Austausch steht und immer mal wieder Spieler im Training der Regionalliga-Mannschaft mitmachen dürften. Um den Kontakt zu halten, setzt Feidel gerade in den Sommerferien auch mal vormittags Trainings an, vor oder nachdem die Profi-Mannschaft auf dem Platz war.
Kickers wollen die Nummer eins in Unterfranken sein
Die beiden Derbys haben natürlich auch für Feidel einen besonderen Charakter. "Obwohl wir kein Bundesliga-NLZ mehr sind, wäre es schön, die Nummer eins in Unterfranken zu bleiben", sagt der Lehramtsstudent, der sich aktuell auf sein erstes Staatsexamen im April vorbereitet.
Apropos NLZ: Feidel meint, dass man den Unterschied kaum merke, weil den Jungs mit Co-Trainer, Physiotherapeut, Torwarttrainer und Teammanager weiterhin eine gute Betreuung zur Verfügung steht. Einzig der Sportpsychologe, der im NLZ verpflichtend sei, falle weg. "Die ärztliche Betreuung ist weiter hervorragend. Wenn Spieler ein MRT brauchen, klappt das sehr schnell", berichtet Feidel aus dem Alltag bei den Kickers. Übrigens: Feidels Co-Trainer ist Kickers-Innenverteidiger Daniel Hägele, der mit seiner Mannschaft ebenfalls die Nummer 1 in Unterfranken werden möchte.