TSV Lengfeld (8./4) - SV Friesen (4./5)
(Samstag, 15 Uhr, Sportgelände Lengfeld)
Zum ersten Pflichtspiel seit zwölf Jahren empfängt an diesem Samstag (Anpfiff 15 Uhr) Fußball-Landesligist TSV Lengfeld den SV Friesen. Gästetrainer Armin Eck, Ex-Profi beim FC Bayern München und dem Hamburger SV, hatte die Oberfranken bereits in der Saison 2005/06 zu einem 6:1-Sieg gegen den Klub aus dem Würzburger Osten gecoacht. Als sich die beiden Vereine im folgenden Jahr zum vorerst letzten Mal begegneten, war Eck schon in der Bayernliga tätig und traf mit seiner SpVgg Bayern Hof auf den Würzburger FV. Der wurde betreut von Michael Hochrein.
Zwölf Jahre später stehen sich beide Trainer nun in der Landesliga gegenüber – wie Eck hat sich auch Hochrein mittlerweile eine eigene Fußballschule aufgebaut. Der 55-jährige, der von 1997 bis 2004 den TSV Lengfeld trainiert hatte, dann für neun Jahre den WFV übernahm und seit 2013 wieder in Lengfeld tätig ist, erwartet ein schweres Spiel gegen kampfstarke Oberfranken. Diese sind durch eine Liga-Neuordnung nun in der Landesliga Nordwest beheimatet.
Hochrein ist seit 25 Jahren Trainer, hat viel mitgemacht, war von der A-Klasse bis zur Bayernliga, von der U 7 über die U 19 bis hin zum DFB-Stützpunkt tätig. Mit acht Aufstiegen, davon sieben als Meister, dem bayerischen Hallenmeistertitel und dem Sieg beim Erdinger Meistercup zählt Hochrein mit Sicherheit zu den erfahrensten und erfolgreichsten Trainern in Unterfranken: "Ich weiß schon, wie der Hase läuft im Würzburger Fußball." Dementsprechend geht der 55-Jährige auch jedes Jahr gelassener an die Sache ran, wie er sagt. Was nicht heißen soll, dass er weniger fokussiert ist als früher. Hochrein bekräftigt, dass er nie in ein Training gehe, ohne top vorbereitet zu sein.
Die Möglichkeiten sind begrenzt
Natürlich seien die Möglichkeiten mit einem Stadtteilverein wie dem TSV Lengfeld begrenzt: "Der Verein weiß selber, dass wir eigentlich jetzt am Limit sind." Doch Hochrein zeigt sich aktuell sehr zufrieden. Dass sich Lengfeld mittlerweile in der Landesliga etabliert hat, sei eine herausragende Leistung. Ein klares Bekenntnis für die nächsten Jahre äußert er aber nicht - genauso wenig wie den Wunsch, den Verein in naher Zukunft zu verlassen.
Klar ist: Sollte er sich noch einmal eine neue Aufgabe suchen, müsste es ein Verein sein, bei dem wirklich alles passt. Es komme nur ein Klub infrage, dessen Führung das gleiche Denken habe und genauso erfolgshungrig sei wie er. Alles andere sei uninteressant, macht der 55-Jährige klar: "Ein Michael Hochrein wird, ohne das abwertend zu bewerten, mit Sicherheit nie mehr in der Bezirksliga oder drunter auftauchen."
mit Sicherheit nie mehr in der Bezirksliga oder drunter auftauchen''
Selbst ein Engagement bei den Kickers – dem Stadtrivalen des WFV – sei für ihn denkbar. "Für mich gibt es nie irgendwie eine Geschichte, wo ich nie hingehen würde." Man sollte sich jedes Angebot zumindest anhören, weiß Hochrein. Auch wenn er neun Jahre lang den Würzburger Fußballverein trainiert hat, sei er nicht der FV-ler, als der er oft abgestempelt wurde. Denn ursprünglich kommt Hochrein vom Post SV Sieboldshöhe, bei dem er selbst lange Jahre aktiv war, der 2017 mit dem FC Würzburger Kickers fusioniert hat.
Nach seinem Umzug nach Lengfeld begann Hochreins Sohn mit dem Fußball. So übernahm der Vater erst die U 7 des TSV Lengfeld und stieg über die U 19 schließlich zum Trainer der ersten Mannschaft auf. Kurze Zeit versuchte er es noch als Spielertrainer, doch nach vier Knie-Operationen musste er sich auf das Trainergeschäft beschränken: "Es macht auch keinen Spaß, wenn du Montag auf der Couch liegst und dich drei Tage nicht bewegen kannst." Im Nachhinein wohl ein Glücksfall, denn Hochrein führte Lengfeld von der A-Klasse mit vier Aufstiegen in Folge in die Bezirksoberliga Unterfranken.
Was er rückblickend anders machen würde
Immer wieder hat er Angebote von Klubs weiter weg ausgeschlagen, schließlich lebt die Familie bis heute in Lengfeld, er hatte früher noch eine eigene Firma und in dieser Zeit auch einen Hausbau zu stemmen. Rückblickend hätte er manche Chance wohl doch gerne genutzt: "Es waren Geschichten dabei, die hätte ich schon als Sprungbrett nehmen können." Auch dass er es versäumt hat, den Fußballlehrer zu machen, sei ein Fehler gewesen, der ihn sicher ausgebremst hat, sagt er heute: "Ich kann es nur jedem ambitionierten Trainer raten, wenn man weiterkommen will."
Die Familie als Lebensmittelpunkt
Wo er sich in fünf Jahren sieht? Schwer zu sagen. Die Resonanz und Anmeldezahlen seiner Fußballschule seien super, "die wird es auf jeden Fall noch geben. Ob es den Trainer Michael Hochrein noch gibt, weiß ich nicht, aber ich bin immer noch ambitioniert und heiß, vielleicht noch einmal eine neue Aufgabe zu übernehmen". Das Wichtigste aber ist ihm die Familie, sagt Hochrein, der vor sieben Monaten Großvater geworden ist: "Ich bin totaler Familienmensch, die Freizeit, die ich habe, verbringe ich mit der Familie."
Weitere Paarungen im Überblick
FC Fuchsstadt (6./4) - Höchberg (11./4)
(Samstag, 16 Uhr, Kohlenberg-Arena Fuchsstadt)
TSV Unterpleichfeld (1./9) - SV Euerbach/Kützberg (9./4)
(Sonntag, 15 Uhr, Sportgelände Unterpleichfeld)
TSV Kleinrinderfeld (13./3) - ASV Rimpar (16.1)
(Sonntag, 15 Uhr, Sportgelände Kleinrinderfeld)