
Dass am Samstagnachmittag wegen eines Defekts dann auch noch die Videoleinwand im Stadion schwarz blieb, hatte durchaus Symbolcharakter. Es ist einiges kaputtgegangen bei den Würzburger Kickers in den letzten Monaten. Der Fußball-Regionalligist, der nach dem Absturz aus der 2. Bundesliga in die Viertklassigkeit den freien Fall gestoppt hatte und nach zwei fußballerisch durchaus überzeugenden Spielzeiten im Frühjahr wieder an der Schwelle zur 3. Liga stand, droht nun in eine Abwärtsspirale zu geraten. Da hilft es noch nicht einmal, dass der Ergebnistrend eigentlich leicht nach oben zeigt. Seit Ex-Trainer Markus Zschiesche nach dem desaströsen 0:4 gegen Bayreuth gehen musste, sind die Kickers in vier Spielen ungeschlagen.
Und doch hinken die Rothosen ihren eigenen Ansprüchen weiter so deutlich hinterher, dass am Dallenberg Krisenstimmung herrscht. Wenn die treusten Fans den Gesang "Wir wollen Euch kämpfen sehen" anstimmen, ist das ein deutliches Alarmzeichen. Dass am Samstag erneut weniger als 1500 Menschen den Weg ins Stadion fanden, beweist, dass die Rothosen das Vertrauen ihrer Anhängerinnen und Anhänger erst wieder zurückgewinnen müssen. Die Mannschaft vermittelt derzeit nicht das Gefühl, dass diese Saison für die Kickers noch eine wirklich zufriedenstellende Wendung nimmt.
Trotzdem wird es für die Kickers-Verantwortlichen in den kommenden Wochen darum gehen, Zuversicht zu vermitteln. Der Klub braucht eine glaubhafte Perspektive. Dass der Vertrag von Neu-Trainer Martin Lanig bis 2026 läuft, ist ein erster Schritt. Bislang herrschte im Umfeld stets der Gedanke, dass falls der Aufstieg in dieser Saison nicht gelingt, womöglich die Existenz auf dem Spiel steht. Diese Angst zu entkräften, aufzuzeigen, wie es, unabhängig von der Spielklasse am Dallenberg weitergeht, ist nun umso wichtiger. Und vielleicht würde dann, ein dann befreiter aufspielendes Team, auch noch in dieser Saison die erhofften Erfolge einspielen.