
Die Befürchtungen haben sich bewahrheitet. Marvin Pourié wird den Würzburger Kickers bei den kommenden Spielen fehlen. "Auf unbestimmte Zeit" stehe der Angreifer wegen einer "muskulären Verletzung im hinteren Oberschenkel" nicht zur Verfügung, teilte der Klub am Montag mit. Das dürfte die Rothosen noch mehr schmerzen als das Pokal-Aus gegen den SC Freiburg am Sonntag.
Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat seinem Männer-Pokalwettbewerb jüngst ganz modern einen Hashtag verpasst. #Gewinnerbleibt heißt der. Und so stand dieses Wettbewerbs-Motto auch auf der Werbewand hinter den beiden Trainern, als Würzburgs Torsten Ziegner und Freiburgs Christian Streich das Erstrunden-0:1 der Kickers gegen den Erstligisten aus dem Breisgau analysierten.
Christian Streich wird, das steht fest, bleiben: beim Sportclub und im Rennen um den DFB-Pokal. Die Kickers indes sind raus und ob sie in diesem Wettbewerb nächstes Jahr wieder kommen, das wird sich in dieser Saison erst noch entscheiden. Dafür braucht es mindestens Platz vier in der 3. Liga oder den bayerischen Toto-Pokal-Triumph. Schritt eins dazu soll am Mittwoch (18.30) gegen den mittelfränkischen Bezirksligisten SV Gutenstetten-Steinachgrund. Welch ein Gegensatz: Bezirksliga statt Bundesliga. Aber dann muss er ja wirklich fallen. Der erst Pflichtspieltreffer für die Kickers in dieser Saison.
Vielleicht sind die Dinge ja tatsächlich so einfach, wie sich David Kopacz das wünscht: "Ich glaube: Wenn das erste Tor fällt, dann platzt der Knoten", sagte der Mittelfeldspieler nach dem Ausscheiden gegen Freiburg. Kopacz selbst ist einer der Spieler, bei dem die Kickers-Anhänger darauf warten, dass dieser Knoten schnell platzt. Immer wieder zeigt er, warum Ziegner gerade auf ihn setzt. Weil er der womöglich kreativste und kompletteste Offensivspieler im Team ist. Wenn's dann aber an den Torabschluss geht, war Kopacz in den letzten Spielen ebenso unpräzise und fahrig wie seine Mitspieler. Chancen hatten die Kickers auch gegen Freiburg, wirklich strecken musste sich Gäste-Torwart Mark Flekken aber nie. Die Kickers versemmelten ihre Gelegenheiten schon selbst. "Da fehlt ein bisschen Glück, aber es fehlt auch ein bisschen die Gier. Mit Ball ins Tor hereinzufliegen, sich unbedingt im Sechzehner durchzusetzen – das sind Dinge an denen wir arbeiten werden und müssen", sagte Trainer Torsten Ziegner.
Die knappe Niederlage gegen Freiburg kann man auch als Fortschritt bezeichnen. Denn das Defensivkonzept, das Ziegner für sein Team zurechtgelegt hatte, ging ganz gut auf. Auch weil Tobias Kraulich und Lars Dietz in der Innenverteidigung zeigten, dass sie sich bereits am Ende der vergangenen Saison aufeinander eingespielt haben. Dafür saß diesmal Kapitän Christian Strohdiek draußen. Taktisch und aufgrund der Leistungen aus den jüngsten Spielen durchaus nachvollziehbar. Gleichwohl gerät das fragile Kickers-Gefüge damit ein bisschen ins Wanken. Schließlich sollte der Erstliga-erfahrene Strohdiek das Team führen. Doch ausgerechnet gegen die Freiburger Erstliga-Angreifer vertraute Ziegner auf andere Kräfte. Abwehrmann Dietz schien sich in dieser Formation wohl zu fühlen. „Es waren einige Startelfdebütanten dabei, die ihre Sache gut gemacht haben“, sagte er.
Bleibt die Frage, ob die Kickers tatsächlich nicht mehr nachlegen wollen auf dem Transfermarkt. Der Ausfall von Pourié verschärft das Problem noch, das bereits am Sonntag deutlich zu Tage trat: Nachdem mit Dildar Atmaca (Sprunggelenkverletzung) und Vladimir Nikolov (Zehenbruch) zwei Ergänzungsspieler nicht zur Verfügung standen, war die Personaldecke schon so dünn, dass Ziegner gleich zwei Ersatztorhüter für die Partie nominierte, um alle Plätze auf der Ersatzbank zu füllen. Forderungen stellt der Coach deshalb nicht, aber er stellt fest: "Der Kader ist überschaubar für den Moment. Aber er ist groß genug, um erfolgreich Fußball zu spielen." Er wird hoffen, dass das Team genau das bald auch unter Beweis stellt.
Von Breunig jedenfalls bin ich sehr enttäuscht und von Sané ehrlich gesagt auch.
Legt bitte in diesem Transferfenster nach und nicht erst wieder im Winter.
Ohne eigene Tore reicht ja schließlich immer nur Eines vom Gegner.
Das sollte doch jetzt auch angekommen sein.
Viererkette ohne Strohdiek war eine gute Entscheidung.
Und noch was: back to the roots. Flanken und Kurzpassspiel klappen in der A-Klasse sehr oft besser. Also üben, üben, üben! Das kann doch so nicht bleiben.