Die Würzburger Kickers haben die Hinrunde in der Regionalliga Bayern erfolgreich beendet. Gegen den TSV Rain/Lech, der zuvor fünfmal infolge unentschieden gespielt hatte, gewann die Mannschaft von Trainer Marco Wildersinn mit 2:1, musste dafür allerdings alles investieren. "Heute war es kein Spektakel, kein Feuerwerk, sondern ein Arbeitssieg", sagte Wildersinn nach dem Spiel. Das Ziel seien die drei Punkte gewesen. "Das haben wir geschafft, und deshalb sind wir zufrieden."
Schon vor der Partie hatte Wildersinn vor dem TSV gewarnt und explizit betont, dass die Mannschaft, trotzt des 19. Tabellenplatzes, aktuell nicht leicht zu schlagen sei. Was er dann in den ersten Minuten der Partie zu sehen bekam, sollte seine Vorahnung bestätigen. In der Anfangsphase war das Spiel durchaus offen, wenngleich das Gros an Spielanteilen den Gastgebern gehörte.
Franjic erzielt die Führung für die Würzburger Kickers, Müller kontert
In der zwölften Spielminute kamen die Kickers dann aber zu ihrem ersten Abschluss – und der passte direkt: Ivan Franjic zog aus der Distanz ab und brachte die Hausherren in Führung. Wenige Minuten später setzte der Mittelfeldmann Dardan Karimani in Szene, der im Sechzehner zum Dribbling ansetzte und abschloss. Sein Versuch wurde allerdings geblockt, die anschließende Ecke brachte nichts ein (14.).
Dann zeigte auch der TSV, was er in Sachen Effizienz draufhat: Erst trat FWK-Keeper Marc Richter weit vor dem eigenen Kasten über die Kugel, hatte aber noch Glück, dass der Ball zu einem seiner Mitspieler trudelte. Dann allerdings vertändelten die Kickers die Kugel sofort wieder und Johannes Müller nutzte aus dem Mittelkreis aus, dass Richter immer noch weit vor dem Tor stand – 1:1 (15.).
Gutia trifft nur den Pfosten, Eutinger rettet gegen Karimani
Dann erinnerte wieder vieles an die Anfangsphase. Erst, als Karimani Marius Wegmann mit einem Freistoß fand, kam wieder etwas Gefahr auf. Der Kopfball des Innenverteidigers flog allerdings weit über den Kasten der Gäste (25.). Deutlich enger war es, als sich Kevin Gutia auf der anderen Seite ein Herz fasste und aus der Distanz mit seinem Schlenzer den linken Pfosten traf (34.).
Die Partie blieb weiter offen, ohne dass sich eine der Mannschaften ein wirkliches Übergewicht erspielen konnte. Nach 36 Minuten prüfte Karimani Fabian Eutinger im TSV-Tor, der aber war zur Stelle. Gegen den Kopfball von Saliou Sané in der Nachspielzeit war er dann aber machtlos: Franjic trat einen Freistoß scharf in den Sechzehner und der Stürmer netzte ein (45.+1).
Karimani verpasst das 3:1
In der zweiten Halbzeit wurde es wesentlich schneller gefährlich als noch im ersten Durchgang. Keine vier Minuten waren gespielt, als Karimani vom rechten Flügel bedient wurde, den Ball in der Mitte dann aber knapp über die Querlatte setzte (49.). Einige Minuten später setzte der kurz zuvor eingewechselte Benjika Caciel zum Schlenzer ins lange Eck an, verfehlte dieses aber recht klar (58.).
Chancen der Gäste blieben nun lange aus, dafür aber setzte sich der ebenfalls eingewechselte Benyas Junge-Abiol auf der rechten Seite durch und suchte in der Mitte Sané, dessen Abschluss am Tor vorbeiging (63.). Erst als Ekin aus aussichtsreicher Position das Außennetz traf, mussten auch die Kickers kurz zittern (65.).
Würzburger Kickers weniger souverän als für gewöhnlich am Dallenberg
Das erlösende 3:1 aus Kickers-Sicht ließ auf sich warten. Und solange das der Fall war, stand der Heimsieg auf wackeligen Beinen. So überzeugend, wie sich die Wildersinn-Elf in vielen Heimspielen zuvor präsentiert hatte, zeigte sie sich am Samstag nicht. Dass Rain/Lech Favoriten bei knappem Rückstand spät ärgern kann, hatte das Team beim 1:1 gegen Unterhaching vor Wochenfrist gezeigt.
Den Würzburger Kickers blieb dieses Schicksal allerdings erspart. Eine Schrecksekunde gab es dennoch zu verkraften: Sané blieb kurz vor Ende nach einem Sprint liegen und humpelte anschließend vom Feld. Ersetzt wurde er durch Franz Helmer (89.).
Das Zittern hätte zu Ende sein können, als die Kickers einen aussichtsreichen Konter fuhren. Junge-Abiol sprang der Ball jedoch zu weit vom Fuß und die Chance verpuffte (90.). Das war wenig später aber egal, als Schiedsrichter Johannes Hamper abpfiff.