Leonie Beck ist der Auftakt ins Olympia-Jahr gelungen. Beim ersten Freiwasser-Weltcup der Saison holte die Würzburgerin am Samstagmorgen (MEZ) in Doha Gold über die zehn Kilometer. Mit einer Zeit von 1:56:41,1 Stunden kam sie haarscharf - nämlich mit gerade einmal zwei Zehntel Vorsprung - vor der mehrfachen Weltmeisterin Ana Marcela Cunha (1:56:4,3) aus Brasilien und der niederländischen Olympiasiegerin Sharon van Rouwendaal (1:56:41,3) ins Ziel. "Das Rennen ist sehr gut verlaufen. Das gibt Hoffnung auf mehr ", freute sich Beck über ihre erste Goldmedaille bei einem Weltcup. Bei der Verpflegung habe sie immer ein paar Plätze verloren berichtete die gebürtige Augsburgerin auf Nachfrage dieser Redaktion am Samstag: "Die musste ich immer wieder aufholen." Was ihr mit Bravour gelang.
Gerade auf den letzten 400 Metern zeigte sich die Würzburgerin extrem stark und schwamm von Rang vier auf Platz eins. "Wir sind sehr zufrieden. Das war ein sehr gelungener Auftakt in das olympische Jahr", konstatierte Bundes- und SV-Würzburg-05-Trainer Stefan Lurz: "Das gibt ihr sicher Selbstvertrauen, dass ihr Weg Richtung Tokio der richtige ist."
Da die Temperaturen im persischen Golf nur bei 16,5 Grad lagen, wurde in Neoprenanzügen geschwommen. Im vergangenen Jahr war Beck in Doha als Fünfte ins Ziel geschwommen - in 2:03:55,8 Stunden. Zu dieser Zeit strebte die heute 22-Jährige noch nach dem Olympia-Ticket, inzwischen hat sie es in der Tasche und zeigte bei dem Wettkampf einmal mehr, dass sie in der Weltspitze angekommen ist.
Beim ersten Rennen der Swim World Series 2020 lieferte auch Lea Boy, die wie Beck für den SV Würzburg 05 an den Start geht, eine überzeugende Vorstellung ab. Mit einer Zeit von 1:56:46,1 Stunden landete sie in Doha auf Rang neun und damit zwei Plätze vor der Magdeburgerin Finnia Wunram (1:56:50,2) , die ebenfalls in Tokio an den Start gehen wird. Damit hat sich Boy auch für die EM in Budapest Ende Mai qualifiziert. "Leas neunter Platz ist bei diesem hochkarätigen Starterfeld sehr hoch zu bewerten", freute sich Lurz. Vor ihr lagen alleine sieben Olympia-Teilnehmerinnen. "Ich war eigentlich immer relativ weit vorne, unter den Top 20", sagte Boy, die sich in den letzten Runden nicht mehr Verpflegte und im Endspurt noch einmal zum Überholen ansetzte: "Das ist ein guter Start in die Saison." Boys nächster wichtige Wettkampf findet im April in Stockholm statt. Dort wird die 20-Jährige, die aus Norddeutschland stammt, versuchen, sich über die 1500 Kraul noch für die Olympischen Spiele zu qualifizieren.