Im Stimmungshoch befindet sich derzeit Patrick Karl vom TV Ochsenfurt. Bei den deutschen Crosslauf-Meisterschaften am letzten November-Wochenende war er bei den Männern auf den fünften Platz gelaufen und löste dabei das Ticket zur Europameisterschaft.
"Wenn ich dabei in der ersten Hälfte des stark besetzten Startfeld abschneiden kann, dann wäre das ein schöner Erfolg", sagt der 26-Jährige und übt sich in Vorfreude auf die Herausforderung über die Zehn-Kilometer-Distanz kommendes Wochenende in Turin.
Patrick Karl hat auf der nationalen Ebene schon zwei Silbermedaillen im Hindernislauf errungen und zudem als U-20-Läufer schon einmal eine EM-Silbermedaille. Doch in Turin bei den Männern werden die Trauben unweit höher hängen.
David Scheller von der LG Main-Spessart wird Zweiter
Den 40. Nikolauslauf bestritt Patrick Karl als Trainingseinheit unter Wettkampfbedingungen mit den 7,5 Kilometern durch die Ochsenfurter Altstadt. "Anfangs war es etwas zäh", fand der Lokalmatador und hatte zuerst eine Vierergruppe vor sich. Ab der vierten Runde ging er an die Spitze und gewann in der Siegerzeit von 22,06 Minuten – mit 14 Sekunden Vorsprung vor dem Reichenberger David Scheller von der LG Main-Spessart und dem Dritten Rhys Bishop vom ASC Ostheim/Rhön.
Bei den Frauen führte in der ersten von fünf Runden Mona Winter (Spiridon Frankfurt), doch schon bald übernahm die favorisierte Delia Schmitt (Absolute Running Crew Würzburg) die Spitze und lief unwiderstehlich ein einsames Rennen mit letztlich 25 Sekunden Vorsprung vor der Frankfurterin.
Delia Schmitt lief in 26,55 Minuten eine persönliche Bestzeit, Mona Winter war ebenfalls zufrieden mit der eigenen Leistung. Zumal die Frankfurterin nur auf Verwandtenbesuch in fränkischen Gefilden war und spontan die Laufschuhe für ihre Premiere beim Nikolauslauf schnürte und kommendes Wochenende schon einen Marathon bestreiten will.
Der Leichtathletik-Abteilungsleiter vom TV Ochsenfurt, Klaus Karl, war angenehm überrascht, dass die Teilnehmerzahl mit 450 Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen höher als gedacht ausgefallen war. Vor allem die Tatsache, dass die Zuckerfee Luisa Zips alleine 300 Kinder auf den Parcours schicken konnte, freute Klaus Karl. Viele Kids sprinteten mit Feuereifer durch die Altstadt, und hinterher wurden viele mit einer Bratwurst zur Mittagszeit von ihren Eltern belohnt.
Im Hauptlauf und Jedermannlauf mischte ein illustres Startfeld mit Nikolausmützen oder gar mit Firmenfahne. Die Ochsenfurter Firma Spezialmaschinenbau Herrhammer war zahlenmäßig stark vertreten, Chef Ralf Diesslin selbst ließ seine Firmenfahne huckepack im Laufwind wedeln. In der Altstadt feuerten hunderte Zuschauer die Läuferinnen und Läufer an und Kaffee und Glühwein standen hoch im Kurs.
"Die Teilnehmerzahl bestätigt uns in unserer Strategie, unseren organisatorischen Aufwand einzuschränken", resümierte Klaus Karl, denn trotz wenig Werbung war die Resonanz bestens. Das Setzen auf die eigenen Leute bei der Zeitmessung zahle sich darin aus, dass keine Kosten anfielen, während andere Veranstalter bei Volksläufen 1200 Euro für eine professionelle Zeitmessung hinblättern müssten.
Einen Schokoladen-Nikolaus als Geschenk
Auch reduzierte der Veranstalter seinen Aufwand dadurch, erstmals nicht die TVO-Halle für die Siegerehrungen zu nutzen. Vielmehr wurden die Sieger im Schatten des Rathauses prämiert und alle Teilnehmer bekamen einen Schokoladen-Nikolaus. Damit senkten die Zuckerstädter finanziell und personell den Aufwand.