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Ochsenfurt
Ochsenfurt: Nikolauslauf findet mit eingedampftem Programm statt
Drei Läufe, sonst nichts: Das Programm musste coronabedingt deutlich zusammengestrichen werden. Der Leiter der TVO-Leichtathletikabteilung rechnet trotzdem mit vielen Teilnehmern.
Zuletzt  fand der Ochsenfurter Nikolauslauf 2019 statt.
Foto: Silvia Gralla | Zuletzt  fand der Ochsenfurter Nikolauslauf 2019 statt.
Claudia Schuhmann
 |  aktualisiert: 25.11.2021 02:22 Uhr

Losrennen, ankommen, heimfahren: So wird, etwas überspitzt ausgedrückt, der diesjährige Ochsenfurter Nikolauslauf ablaufen. Denn die Corona-Situation wirkt sich auch auf das traditionsreiche Laufereignis aus, das heuer zum 40. Mal stattfindet. 2020 war der Lauf pandemiebedingt abgesagt worden.

Klaus Karl leitet beim TV Ochsenfurt (TVO) die Leichtathletikabteilung und ist verantwortlich für die Organisation. Am Sonntag, 5. Dezember, soll der Nikolauslauf durch die Altstadt stattfinden, sofern nicht im letzten Moment noch eine andere Ansage seitens der Politik kommt, die den Veranstaltern einen Strich durch die Rechnung macht. Für ausgeschlossen hält Klaus Karl das nicht.

Diesmal findet keine Siegerehrung statt

Im Augenblick aber ist man beim TVO noch optimistisch. Nur, wenn die Auflagen zu streng würden, um sie mit vertretbarem Aufwand noch erfüllen zu können, würde der Verein absagen, erklärt Karl. Das Programm des Nikolauslaufs ist wegen der besonderen Situation im Vergleich zu einem "Normaljahr" deutlich abgespeckt worden. Man werde sich ganz auf die drei Läufe konzentrieren, sagt Klaus Karl. Nicht einmal eine Siegerehrung sei vorgesehen, um eine Pulkbildung zu vermeiden. Nur einen kurzen Aufruf für die jeweiligen Sieger werde es direkt im Anschluss nach dem Lauf geben, "da sind die letzten noch gar nicht im Ziel". Denn Klaus Karl will schon, dass gute Leistungen honoriert werden.

Normalerweise nehmen am Nikolauslauf ungefähr 700 Läufer teil, in diesem Jahr rechnet Karl mit rund 300. Alle müssen sich unter Angabe ihrer Daten per E-Mail anmelden, Nachmeldungen sind nicht möglich. Die Anmeldefrist läuft bis zum 29. November. Vermutlich würden sich die meisten Läufer erst kurz vor Schluss anmelden, glaubt Karl. Da auch kurzfristig noch mit einer Absage gerechnet werden müsse, ziehe der Verein die Startgebühren auch ebenso kurzfristig erst vom Konto ein.

Geduscht wird daheim

Am Lauftag selbst müssen die Teilnehmer mit weniger Annehmlichkeiten auskommen, als üblich. "Umkleide- und Duschmöglichkeiten in der Halle wird es diesmal nicht geben", erklärt Karl. Weil da eben nicht zu kontrollieren sei, wie viele Leute auf so begrenztem Raum zusammenkommen. Nur die Toiletten werden zur Verfügung stehen. "Aber die Teilnehmer wissen das", ist Karl überzeugt. "Wer schwitzt, zieht sich schnell ein frisches T-Shirt an. Und geduscht wird daheim." Vor und nach dem Lauf sind die Teilnehmer angehalten, eine Maske zu tragen.

Dass es links und rechts der Laufstrecke zu bedenklichen Menschenansammlungen kommen wird, glaubt Klaus Karl nicht. Schon in normalen Jahren halte sich das Besucheraufkommen in Grenzen. Sicherheitshalber werde am Marktplatz per Lautsprecher nochmals darauf aufmerksam gemacht, dass die nötigen Abstände einzuhalten seien.

Bratwürste sind nicht vorgesehen

Die Verköstigung, die es beim Nikolauslauf üblicherweise gibt, haben die Verantwortlichen in diesem Jahr erst mal nicht eingeplant, sagt Karl. "Wenn wir dann feststellen, dass es doch möglich sein sollte, könnten wir auch sehr kurzfristig noch Bratwürste, Getränke und Glühwein organisieren." Glücklicherweise seien alle Akteure gut miteinander bekannt und könnten die Sache auch spontan noch stemmen. Der Schwerpunkt wird aber eindeutig auf den drei Läufen liegen.

Und so wird es am 5. Dezember um 12 Uhr den Bambini-Lauf für die jüngeren Kinder bis sechs Jahre über eine Strecke von 500 Metern geben, danach den Jugendlauf über 1,5 oder drei Kilometer und schließlich den Hauptlauf über die Distanz von 7,5 Metern, der um 13 Uhr beginnt. Ein Firmenlauf findet diesmal nicht statt.

"So viele Sachen sind schon abgesagt worden. Es muss wieder mal was stattfinden", sagt Klaus Karl. Seit 35 Jahren ist er als Organisator beim Nikolauslauf unermüdlich mit dabei, aber seit das Coronavirus wütet, wird auch bei ihm die Freude an der Leichtathletik hin und wieder getrübt. Als Betreuer seines Sohnes Patrick war er im Sommer bei den Deutschen Meisterschaften dabei. Vielmehr wollte er dabei sei, denn ins Stadion durfte er nicht. "Das macht keinen Spaß mehr", erinnert er sich. Umso inständiger hofft er nun, dass der Nikolauslauf wie geplant stattfinden kann.

 
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