Es war ein deutliches Signal. "Würzburg steht auf gegen Rassismus" und "Wir stehen hinter Dir! Leroy Kwadwo einer von uns!" stand auf den Zetteln, die die Anhänger der Würzburger Kickers am Samstag tausendfach im Stadion am Dallenberg verteilt hatten. Vor dem Fan-Block hing ein großes Banner mit der Aufschrift "Wir stehen zusammen gegen Rassismus und Diskriminierung". Alle Spieler trugen beim Einlaufen ein T-Shirt mit Kwadwos Rückennummer 5 und der Aufschrift "Rote Karte dem Rassismus". Ein großes Zeichen der Solidarität mit Kickers-Linksverteidiger Leroy Kwadwo, der am vergangenen Wochenende beim 0:0 der Kickers in Münster von einem Zuschauer rassistisch beleidigt worden war. Durch das schreckliche rassistisch motivierte Attentat in Hanau in dieser Woche hatte das Thema noch eine zusätzliche Dimension bekommen. Bei der Gedenkminute für die Opfer war es unter den über 5200 Zuchauern am Dallenberg mucksmäuschenstill.
Turbulent seien die vergangenen Tage für ihn gewesen, berichtete Kwadwo, der beim 3:1-Sieg der Kickers gegen Braunschweig gelbgesperrt aussetzen musste. "Ich habe sehr viele Nachrichten und sehr viel Zuspruch bekommen." Auch Kickers-Trainer Michael Schiele setzte an diesem Nachmittag auf eine ganz besondere Symbolik. Während die anderen Spieler und Offiziellen das eigens angefertigte Solidaritäts-Shirt für Kwadwo nach dem Einlaufen ablegten, ließ es der 41-Jährige über die gesamten 90-Minuten an, trug es auch noch als er auf der Pressekonferenz nach der Partie Rede und Antwort stand. Die Art und Weise des Zuspruchs sei ihm sehr wichtig gewesen, berichtete Kwadwo am Samstag: "Es hätte auch viele andere Spieler treffen können. Ich stehe nun stellvertretend für alle, die so etwas schon einmal erlebt haben."
Die Partie selbst verfolgte Kwadwo nicht etwa auf der Haupttribüne sondern mitten unter den Anhängern im Fanblock, die ihm vor Spielbeginn eine Choreographie widmeten.