Rennfahrer Laurin Heinrich aus Kürnach feiert in diesem Jahr seine Premiere in der Deutschen Tourenwagen-Meisterschaft (DTM). Der 21-Jährige fährt dabei einen 565 PS starken 911er GT3 R für das KÜS Team Bernhard des zweifachen Le-Mans-Siegers Timo Bernhard, das seit letztem Jahr an der Rennserie teilnimmt.
Die DTM, gestartet 1984 als Deutsche Produktionswagen-Meisterschaft, gilt als eine der härtesten und beliebtesten Rennserien. Die Abkürzung GT steht dabei für Gran Tourismo oder Grand Touring und beschreibt relativ komfortable und gut motorisierte Sportwagen, die für Langstreckenrennen geeignet sind. Die Wettbewerbsfahrzeuge sind dabei von einem Serienfahrzeug abgeleitet.
Laurin Heinrich steigt nach seinen Erfolgen im vergangenen Jahr auf
Laurin Heinrich gewann im vergangenen Jahr den Porsche Carrera Cup Deutschland und wurde Dritter im Mobil 1 Supercup, der im Rahmen der Formel 1 unterwegs ist. Der Hersteller beförderte ihn nach diesen Erfolgen zum Vertragsfahrer. Nun darf er in der stärksten GT-Meisterschaft Deutschlands einen Wagen pilotieren.
"Mit Porsche in der DTM antreten zu dürfen, ist ein großes Privileg für mich. Ich möchte in der Serie schnell Fuß fassen und Punkte sammeln. In meiner Zeit als Porsche Junior habe ich viel gelernt. Mit dieser Erfahrung fühle ich mich für die neue Aufgabe gut vorbereitet", wird Heinrich, der 2011 mit dem Kart-Fahren begonnen hatte und anschließend erste Erfolge in der Einstiegsserie Formel 4 im privaten Team seines Vaters Harald feierte, in einer von ihm verbreiteten Pressemitteilung zitiert.
Heinrich zählt ebenso weiterhin zum Talentkader der ADAC Stiftung Sport, die bundesweit 33 Motorsportler in elf Disziplinen fördert. Für das KÜS Team Bernhard tritt Heinrich, der mit der Nummer 75 in die Rennen geht, mit Ayhancan Güven, der den Wagen mit der Nummer 24 fährt, an. Beide starteten 2019 bis 2021 gemeinsam in den Porsche-Markenpokalen, ehe der 25-jährige Güven im vergangenen Jahr den zweiten Platz im ADAC GT Masters erreichte.
Mercedes-AMG hat mit Maximilian Götz andere Pläne als die DTM
Während Laurin Heinrich in der neuen DTM-Saison, die vom 26. bis 28. Mai in Oschersleben beginnt, seine Runden im 911er drehen darf, ist mit dem in Ochsenfurt geborenen und in Uffenheim lebenden Maximilian Götz der Sieger von 2021 nicht mehr am Start. 2022 startete er für das Winward Racing Team und wurde Elfter. "Mercedes-AMG hat andere Pläne mit mir. Das ist schade für die deutschen Fans, für mich aber kein Weltuntergang, wenngleich mir die Serie ans Herz gewachsen ist", erklärt der 37-Jährige im Gespräch mit dieser Redaktion.
"Weil ich Werksfahrer bin, ist es die Sache von AMG, mich zu platzieren. Es ist wie beim Fußball, wo es beispielsweise Bundesliga und Premier League gibt: Ich werde in anderen Serien starten und viele internationale Rennen bestreiten. Bei den größten GT-Rennen bin ich dabei", verspricht Götz, der noch möglichst viele verschiedene Titel einfahren möchte. Wo genau er bald eingesetzt wird, könne er allerdings noch nicht verraten.
Maximilian Götz schließt ein späteres Comeback in der DTM nicht aus
Auch eine Rückkehr in die DTM schließt Maximilian Götz nicht aus: "Es ist Motorsport, da kann viel passieren. Es ist kein Abschied für immer, nächstes Jahr kann das wieder anders aussehen. Ich bin noch jung genug für ein Comeback." Die DTM erlebe, auch was die Fahrer angeht, gerade einen großen Umbruch.
Im Dezember gab der bisherige DTM-Chef Gerhard Berger die Markenrechte an den ADAC ab. Am Ablauf der Traditions-Rennserie ändere sich dadurch wenig, teilte der Automobilklub mit, doch finden wieder sechs der acht Rennen auf deutschen Rundkursen statt. Im Vorjahr war die Serie auch in Portugal und Italien gestartet. Der Sender ProSieben übertragt weiterhin alle Rennen live und in voller Länge im frei empfangbaren TV.
2023 nehmen rund 30 Fahrzeuge und 13 Teams von sechs Marken – Audi, BMW, Ferrari, Lamborghini, Mercedes und Porsche – daran teil. Es finden 16 Wertungsläufe an acht Rennwochenenden statt. Fahrer, Team und Hersteller, die aufgrund ihrer Platzierungen die meisten Punkte gesammelt haben, gewinnen in der jeweiligen Kategorie die Rennserie. Titelverteidiger ist der Audi-Pilot Sheldon van der Linde, der im vergangenen Jahr als DTM-Champion auf Götz folgte.
DTM-Rennkalender 2023
Motorsport Arena, Oschersleben (Lkr. Börde, Sachsen-Anhalt)
Circuit Park, Zandvoort (Provinz Nordholland, Niederlande)
Norisring, Nürnberg (Bayern)
Nürburgring, Adenau (Lkr. Ahrweiler, Rheinland-Pfalz)
Lausitzring, Schipkau (Lkr. Oberspreewald-Lausitz, Brandenburg)
Sachsenring, Oberlungwitz (Lkr. Zwickau, Sachsen)
Red Bull Ring, Spielberg (Bezirk Murtal, Steiermark, Österreich)
Hockenheimring, Hockenheim (Rhein-Neckar-Kreis, Baden-Württemberg)
Wen interessiert der Weggang von Maximilian Götz wenn Laurin den Schritt in die DTM geschafft hat? Offensichtlich nur die Schreiber.
Laurin: Super Sache, herzlichen Glückwunsch und einen ganz tollen Start bei der DTM!
Liebe MP: Vielleicht macht ihr mal ein Interview mit Laurin, dann habt ihr ich mehr Stoff für den Artikel.