Mannschaftssportler müssen weiß Gott nicht Freunde sein. Allenfalls Arbeitskollegen. Aber stellen Sie sich, liebe Leserin, lieber Leser, einfach mal vor, Sie lesen öffentlich darüber, dass Ihr Arbeitskollege – nicht Ihr Vorgesetzter, sondern nur ein Kollege – aus heiterem Himmel behauptet, Sie seien untauglich, weiterhin mit Ihnen für ein neues Projekt zusammenzuarbeiten. Die Begründung dafür: Sie waren ja schließlich beim letzten Projekt nicht dabei. Obwohl Sie das nur deswegen verpasst hatten, weil sie offiziell und entschuldigt krank zu Hause waren und versuchten, sich zu erholen.
Szenario verstanden?
Nichts anderes geschah gerade bei der deutschen Basketball-Nationalmannschaft im Clinch, den Kapitän Dennis Schröder gegen seinen NBA-Kollegen Maximilian Kleber entfacht hat. Was zur Folge hatte, dass der Würzburger Kleber am späten Dienstagabend seinen Verzicht auf die Teilnahme verkündete.
Er tat das öffentlich (den Wortlaut finden Sie ganz unten an diesem Text), stilvoll und mit Respekt. Der Aufgabe und sogar dem Angreifer gegenüber. Mit Verlaub: Schröders Attacke dagegen fällt eher in die Kategorie kindisches Sandkastenverhalten.
Wie dem auch sei: Dass die deutsche Nationalmannschaft durch Klebers Absage geschwächt sein wird, steht außer Frage. Egal, wer aus der Bundesliga diesen Platz einnehmen wird, hat nicht Klebers Klasse. Insofern hat Kapitän Schröder sein Team limitiert und dessen Medaillenchancen schrumpfen lassen.
Maximilian Kleber hat eine sehr nachvollziehbare, persönliche Entscheidung getroffen. Es war letztlich eine unglaublich konsequente Reaktion, die bestimmt nicht jeder so getroffen hätte mit der Aussicht auf die Teilnahme an einer Weltmeisterschaft.
Insofern: Chapeau, Herr Kleber!
Die Mitteilung von Maximilian Kleber im Wortlaut:
Die (sehr harte) Entscheidung im letzten Sommer, nicht zu spielen, war auf eine Verletzung zurückzuführen, mit der ich in den letzten vier Monaten der NBA-Saison 21-22 gespielt hatte. Ich brauchte vollständige Genesung und Ruhe.
Wäre ich gesund gewesen, hätte ich gerne und mit Stolz für unser NT gespielt.
Die gesamte Kommunikation von meiner Seite aus mit allen relevanten Personen erfolgte auf ehrliche und respektvolle Weise.
Ich habe den Erfolg der Mannschaft mit Freude verfolgt und war stolz auf das, was sie erreicht hat.
Ich begann diesen Sommer mit der vollen Absicht und Motivation, der Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft beizutreten.
Die jüngsten unglücklichen und unangebrachten öffentlichen Äußerungen über mich haben jedoch zu 100 % deutlich gemacht, dass ich im NT nicht uneingeschränkt willkommen bin.
Es ist nicht mein Ziel, die gute Chemie im Team des letzten Sommers zu zerstören. Ich möchte auch nicht zu einer Quelle der Ablenkung werden.
Deshalb habe ich beschlossen, dass es für alle Beteiligten das Beste ist, wenn ich nicht spiele. Stattdessen werde ich die Mannschaft als Fan anfeuern und unterstützen.
Ich habe nicht vor, mich weiter öffentlich über diese Angelegenheit zu äußern.
Ich wünsche dem NT viel Erfolg!"
Vielleicht sollte der Bundestrainer ihm auch einmal mitteilen , das man auch ohne ihn
guten Basketball spielen kann .
Man konnte ja auch nachlesen wie eigenwillig er ist und sich bei seine NBA Verträgen
verzockt hat .
Respekt, Maxi!
Schlimm finde ich das Verhalten Herrn Schröders! Ob der Trainer sich das gefallen lassen wird?
Ein schlechtes Abschneiden des Nationalteams wird dann vermutlich hoffentlich der Kapitän zu verantworten haben