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HANDBALL: 2. BUNDESLIGA
Kommentar: Was bleibt, wenn Obinger geht
Natalie Greß
 |  aktualisiert: 22.08.2022 16:39 Uhr

Manchmal sind die naheliegendsten Lösungen die besten.“ Mit diesen Worten begann im Juni 2015  ein Kommentar dieser Redaktion  zu Matthias Obinger, dem neuen Trainer von Handball-Zweitligist DJK Rimpar Wölfe. Er war damals die naheliegendste Lösung – als Einheimischer, als Sportwissenschaftler, als A-Lizenz-Inhaber in seinem Heimatverein. Dennoch schlug ihm dort zunächst auch Skepsis entgegen – als Zweitliga-Unerfahrener, als Intellektueller, als Bruder, Kumpel und früherer Teamkollege von Spielern. Wenn am 8. Juni nun seine Amtszeit nach vier Jahren endet, dann müssen wohl auch seine Kritiker dem 39-Jährigen zugestehen, dass er aus den finanziell bescheidenen und personell begrenzten Mitteln in Rimpar sportlich meist annähernd das Maximum, mitunter auch mehr als das herausgeholt hat. Und das trotz der Doppelbelastung durch seine beiden Jobs als Hochschulprofessor und Handballtrainer.

Was bleibt, wenn der Mann mit dem Faible für Bonmots geht – außer seinen unvergesslichen Weisheiten? Von allem natürlich der größte Erfolg der Vereinsgeschichte: der Fast-Aufstieg in die erste Bundesliga 2016/17. Darüber hinaus bleiben Spieler, die Obinger besser gemacht und Systeme, die er weiterentwickelt hat – allen voran sämtliche Kreisläufer sowie die Taktik mit dem siebten Feldspieler, die in der Liga wahrscheinlich kein Team punktgenauer praktiziert. Es bleiben spürbare persönliche Wertschätzung von Kollegen und eine hervorragende sportliche Reputation in der Branche. Freilich auch ein paar Anreize und Aufgaben für seinen als Profitrainer verpflichteten Nachfolger Ceven Klatt, denn die Unterfranken haben zwar mit die stärkste Abwehr, aber auch einen der schwächsten Angriffe der Liga.

Matthias Obinger war damals die naheliegendste Lösung. Sein Erfolg spricht dafür, dass er für den Höhepunkt der goldenen Generation in Rimpar auch die beste war.

 
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