Ich kann die Verlockung nachvollziehen. Fifa an, Geld weg, Spieler da. Wie sonst sollte ich so schnell an Lionel Messi kommen? Wer in Fifa Ultimate Team (FUT) die besten Spieler hat, hat die größte Chance auf Siege. Und Packs zu öffnen, macht auch noch Spaß. Aber Spaß macht es auch, das Licht am Spielautomaten möglichst hoch zu drücken.
Electronic Arts (EA) hat Verantwortung seinen Nutzerinnen und Nutzern gegenüber. Dazu zählt auch, Minderjährige vor Gefahren der Spiele zu schützen. Und Fifa Points sind eine Gefahr. Der Mechanismus in FUT, für echtes Geld Punkte zu kaufen und diese in Spielerpakete zu investieren, ist Glücksspiel. Und Glücksspiel ist Minderjährigen in Deutschland verboten.
EA schiebt den Eltern die Verantwortung zu
Man muss EA lassen, dass das System wirtschaftlich phänomenal ist. Der Konzern macht damit riesige Umsätze. Umso verwunderlicher ist es, dass EA sich nicht mit den Umsätzen zufriedengibt, die volljährige Personen generieren würden.
EA wälzt die Verantwortung auf die Eltern ab. Diese sollten sich drum kümmern, dass ihre Kinder kein Geld für das Spiel ausgeben. Doch wie wahrscheinlich ist es, dass ein Jugendlicher nicht weiß, wie er seine Eltern austricksen kann?
Sozialer Druck kann zum Kauf von Fifa Points führen
EA argumentiert zudem, dass es stets optional sei, echtes Geld für Fifa Points auszugeben. Niemand werde gezwungen. Das stimmt in der Theorie. In der Praxis aber ist es doch eher so, dass es junge Fifa-Spielende in den Fingern juckt, wenn sie mitbekommen, welche Teams ihre Freunde haben.
Es wäre für EA kein großes Unterfangen, eine Altersgrenze für Fifa Points einzuführen. Das muss der Spielehersteller tun. Er muss die Sicherheit von Minderjährigen über seine eigenen wirtschaftlichen Interessen stellen.