Der FV 04 Würzburg hat auch sein zweites von drei Heimspielen am Stück verloren. Nach dem 0:1 gegen Abtswind am vergangenen Samstag unterlagen die Blauen dieses Mal dem 1. SC Feucht am Ende verdient mit 1:3 (0:0). Die Gäste waren in der zweiten Halbzeit die gefährlichere und effektivere Mannschaft, während bei den Würzburgern aus dem Spiel nur wenig Gefahr entstand. Bezeichnend, dass David Drösler den zwischenzeitlichen Anschlusstreffer nach einer Ecke erzielte.
"Es war lange Zeit ein 0:0-Spiel, und es war klar, dass das Team, welches zuerst trifft, hier das Spiel gewinnt", fasste Würzburgs Trainer Harald Funsch die Partie zusammen, in der die Zellerauer den ersten Nadelstich setzten. Doch Nicolas Reinharts Solo pfiff Schiedsrichter Andreas Hummel wohl zurecht wegen eines Stürmerfouls von Gudmundur Hafsteinsson zurück.
Die Gäste aus dem Nürnberger Land versuchten es aus dem Spiel und nach Standardsituationen mit Flanken, die jedoch zunächst keine Abnehmer fanden und deshalb keine Gefahr fürs von Andre Koob gehütete FV-Tor heraufbeschworen. Trotzdem zeigte sich schon in den ersten 45 Minuten, dass die Feuchter die bessere Spielanlage hatten.
FV 04 Würzburg nur durch Konter gefährlich
Der WFV strahlte lediglich durch Konter Gefahr aus. Nach 20 Minuten kombinierten sich Lukas Imgrund und Nico Engelking über rechts nach vorne. Engelkings Flanke fand Dennie Michel, der zum spektakulären Seitfallschuss ansetzte, jedoch knapp das Tor verfehlte. Nach einer guten halben Stunde der nächste Konter der Gastgeber. Essa Ganes erkannte, dass Gästekeeper Andreas Sponsel weit vor dem Gehäuse stand, doch sein Heber verfehlte das Tor knapp. Die beste Chance der Feuchter dann, als endlich mal eine Flanke den Kopf eines Stürmers fand: Es war Nico Wessners Hereingabe, die Tim Ruhrseitz knapp am langen Pfosten vorbeiköpfte.
Nach der Pause wurde immer deutlicher, was schon in Halbzeit eins zu erkennen war. Beim FV war der Ballführende oft der ärmste Spieler auf dem Platz, weil sich wenig bis keine Anspielmöglichkeiten boten gegen Feuchter, die in Ballnähe fast immer in Überzahl waren. So ergab sich kaum die Möglichkeit sich, eine Torchance zu erspielen. Stattdessen nutzte Feucht seine erste große Möglichkeit, nachdem die FV-Verteidigung die Gäste höflich dazu eingeladen hatte. David Dröslers Klärungsversuch kam nicht mal bis zur Strafraumkante – und Marco Webers Querpass drückte Niculae Oltean problemlos über die Torlinie (52.).
Feuchts überragender Tim Ruhrseitz entscheidet die Partie
Eine Viertelstunde später war es der überragende Tim Ruhrseitz, der auf der linken Seite Nico Engelking stehen ließ. Und den folgenden Rückpass schloss Salim Ahmed am langen Pfosten humorlos zur 2:0-Führung ab. Zwar gelang David Drösler in der 76. Minute noch der eingangs erwähnte Anschlusstreffer nach einer gut getretenen Ecke von Moritz Lotzen. "Wir haben dann natürlich aufgemacht, und der Konter war die logische Konsequenz", beschrieb FV-Trainer Funsch den Spielverlauf recht passend. Der angesprochene Konter dann in der 80. Minute, als Ruhrseitz seine starke Leistung krönte, indem sich zuerst gegen Engelking durchsetzte und dann Torhüter Koob mit einem Tänzchen demütigte, ehe er zum entscheidenden 3:1 für die Gäste aus dem Nürnberger Umland einschob.
Die einzig positive Nachricht für die Würzburger an diesem tristen Samstagnachmittag. Der TSV Abtswind leistete gegen den direkten Konkurrent ASV Cham Nachbarschaftshilfe und gewann sein Heimspiel mit 2:0, womit die Nullvierer weiter Nichtabstiegsplatz 13 in Reichweite haben. "Wir müssen selbst punkten, sonst brauchen wir gar nicht auf die anderen gucken", konstatierte Funsch. Die nächste Chance auf einen Heimsieg haben die Nullvierer dann am Dienstag, 26. April, gegen den Tabellenletzten SV Seligenporten (18.15 Uhr).