
Dass die Würzburger Kickers Verstärkung in der Offensive benötigen, ist kein Geheimnis. 12 Tore aus 18 Spielen ist der schlechteste Wert unter den Mannschaften der 3. Liga. Doch welche Spieler passen in das Profil der Rothosen? Echte Stoßstürmer braucht es nicht, dafür hat Trainer Danny Schwarz mit Marvin Pourié einen ausgewiesenen Spezialisten in seinen Reihen. Der hat seinen Torriecher zwar noch nicht so häufig in Würzburg, wohl aber in seiner Karriere mehrfach unter Beweis gestellt. Vielmehr brauchen die Kickers gefährliche Außenbahnspieler.
Mächtig spekuliert wird derzeit um die Zukunft von Sascha Mölders beim Ligakonkurrenten TSV 1860 München. Ob es den Routinier wegzieht aus Giesing, bleibt abzuwarten. Feststeht, dass auch der letztjährige Torschützenkönig der 3. Liga nicht der geeignete Spielertyp für die Rothosen ist. Zudem wäre für ihn, wie selbstverständliche für alle unter Vertrag stehenden Spieler, eine Ablösesumme fällig. Doch noch immer sind vereinslose Akteure auf dem Markt. Fünf Spieler, die für die Kickers in Frage kommen könnten.
Philipp Zulechner

Zugegeben, der Österreicher ist eigentlich ein klassischer Neuner. Dass er sich jedoch auch auf der Außenbahn zurechtfinden kann, hat der 31-Jährige bei seinem letzten Arbeitgeber Erzgebirge Aue gezeigt. Bei den Veilchen kam er meist von der Bank, für einen Startelfeinsatz reichte es auch aufgrund seiner Verletzungshistorie nur selten. In der Bundesliga lief er neun Mal für den SC Freiburg auf, eine Etage weiter unten waren es immerhin 60 Einsätze. Weitere Stationen in Deutschland hatte Zulechner nicht, sondern war für Klubs in Österreich und die Young Boys Bern in der Schweiz aktiv. In Aue wurde sein bis 2022 laufender Vertrag vorzeitig aufgelöst.
Shawn Parker

Über Franken müsste man dem 28-Jährigen nichts Neues erzählen. Der variabel einsetzbare Angreifer stand zuletzt bei Greuther Fürth unter Vertrag, davor war der Jugendspieler des FSV Mainz für den FC Augsburg und den 1. FC Nürnberg aktiv. Erfolgreich waren seine Engagements jedoch weder beim Kleeblatt noch beim Club. Fürth löste den Vertrag mit dem als technisch versiert, genauso aber charakterlich schwierig geltenden Spieler vorzeitig auf. Einige Beachtung fand deshalb auch ein Videoschnipsel aus dem Training des FSV Mainz, als der damalige Trainer Thomas Tuchel Parker zusammenfaltete: "Shawn! Shawn! Nach welchen Ideen spielst du hier Fußball? Du kommst ins Training und du machst nur, was du willst. (…) Hier noch ein Trick, da noch ein Trick und hier noch
eine Idee. Und keine einzige klappt! Mir steht's hier oben!" Eine Verpflichtung des Deutsch-Amerikaners wäre wohl eine riskante Wette.
Christian Clemens
Der 30-jährige Rechtsaußen wäre definitiv einer aus dem oberen Regal. 144 Bundesligaspiele stehen in der Vita des Kölner Urgesteins, 65 im Unterhaus kommen noch dazu. In der 3. Liga war der Rechtsfuß bislang noch nie aktiv. Beim 1. FC Köln hatte Clemens keine Zukunft mehr, wechselte im vergangenen Winter zum SV Darmstadt. In 14 Einsätzen für die Lilien gelangen ihm ein Treffer und vier Vorlagen. Ein neues Arbeitspapier erhielt er dennoch nicht, auch ein angedachtes Engagement beim SC Paderborn platzte zu Saisonbeginn. Seither wartet Clemens auf eine neue Chance. Doch ob sich ein Spieler seines Kalibers Abstiegskampf in der 3. Liga antun möchte?
Marcel Heller

Zwar schon 35 Jahre alt, dafür jedoch mit seinem ausgewiesenen Arbeitsbereich auf der rechten Außenbahn. 123 Mal lief der Rheinländer in der Bundesliga, 131 Mal in der 2. Bundesliga und 74 Mal in der 3. Liga auf. Im Gedächtnis bleibt er trotz einiger anderer Stationen als Spieler des SV Darmstadt. Als Musterprofi und Publikumsliebling rief ihn die "FAZ" aus, als Heller das Böllenfalltor im Sommer vergangenen Jahres verließ. Nach ein paar Monaten ohne Vertrag folgte der Wechsel zum SC Paderborn in die 2. Bundesliga, der sich nach sieben Einsätzen ohne Tor oder Vorlage als Missverständnis entpuppte. Seither ist der Flügelflitzer auf Vereinssuche.
Aaron Hunt

Keiner für die Außenbahn, dafür aber als Zehner hinter Pourié: Mit über 300 Bundesligaspielen auf dem Buckel wäre der 35-Jährige sicherlich einer, der den Kickers-Stoßstürmer mit Bällen füttern könnte. Was einen Wechsel trotz derzeitiger Vereinslosigkeit jedoch unwahrscheinlich macht: Hunt will nur Angebote annehmen, bei denen auch die "geografische Lage" stimmt. Bislang war der Linksfuß ausschließlich für Nordklubs wie den HSV oder Werder Bremen aktiv, schlug deshalb auch ein Angebot des FC Ingolstadt aus. Sein Vertrag bei den Hamburgern wurde im Sommer nicht verlängert.