Keine Frage, selbstverständlich ist Sebastian Schuppan beim Trainingslager der Würzburger Kickers vor Ort. Was sollte den Sportvorstand des Fußball-Drittligisten auch davon abhalten, seine Mannschaft ins oberösterreichische Ampflwang zu begleiten? Die meisten seiner Aufgaben kann der 34-Jährige problemlos vom Trainingsplatz aus erledigen.
Und so sieht man ihn auch die meiste Zeit: Wenn die Mannschaft unter der Anleitung von Trainer Torsten Ziegner auf dem Rasen übt, beobachtet Schuppan entweder die Spieler - oder beschäftigt sich intensiv mit seinem Mobiltelefon, um Organisatorisches zu klären.
Hin und wieder wird aber deutlich, dass die aktive Zeit des ehemaligen Innenverteidigers nicht so lange zurückliegt. Dann ist das Handy uninteressant, und der Kickers-Sportvorstand auf dem Rasen. Was nicht verwundert, wenn es sich um das Lattenschießen des Trainerteams zum Abschluss jeder Einheit handelt. Wohl aber, wenn sich Schuppan während des nebenan laufenden Mannschaftstrainings auf den Platz bewegt, und einfach mal loslegte: Liegestützen, Rumpfbeugen – die Spieler und deren Passübungen ließ er aber in Ruhe.
Gefallen dürfte das Chefcoach Ziegner, der selbst großer Anhänger der Liegestütze ist - als disziplinarisches Element seines Trainings, versteht sich. Wer nicht spurt oder bei einer Spielform verliert, wird in die Horizontale gebeten. Dann aber mit einem eigenwilligen Kommando des 43-Jährigen: "30 Liegestühle!" Verstanden wird die Order trotzdem, gelacht dagegen nicht.