
Wo stehen die Würzburger Kickers zum Jahreswechsel? Auf jeden Fall eine Liga weiter oben als noch vor einem Jahr. Würzburg in der Zweiten Fußball-Bundesliga - das ist nach wie vor keine Selbstverständlichkeit. Das sollte man nicht vergessen. Auch nicht, dass ohne Investor Thorsten Fischer und seine Firma Flyeralarm in Würzburg wohl kein Profi-Fußball gespielt würde. Und wenn Fischer auf den Rat von einem erfahrenen Mann wie Felix Magath hört, ist das auch erst einmal kein schlechtes Zeichen. Trotzdem müssen sich die Kickers-Oberen die Frage gefallen lassen, ob sie auf dem rechten Weg sind.
Könnte es sein, dass sie die große Chance, die sich durch den unerwarteten Aufstieg in schwierigen Pandemie-Zeiten ergeben hat, leichtfertig verspielen? Am Ende zählen nur die Ergebnisse. Und wenn die ausbleiben, kann der bezahlte Ratgeber Magath sich nicht so einfach aus der Verantwortung stehlen. Auch er muss sich an den Resultaten messen lassen. Ein Abstieg wäre auch sein Misserfolg. Noch haben die Kickers die Chance, das Blatt zu wenden. Aber dafür braucht es jetzt Punkte - und zwar schnell.
Dafür wurden erklärter Weise erfahrene Spieler geholt, neue Trainer mit dem Ziel Europapokal verpflichtet. Folge: Nach 13 Spielen kümmerliche 4 Punkte, Letzter mit weitem Abstand zu einem rettenden Ufer.
Ein weiser Fachmann hat beim zwischen-Trainer folgenden Spruch losgelassen: „Wenn ich viermal verloren und einmal Unentschieden gespielt hätte, hätte ich zu meinem Chef gesagt: Ich gehe lieber“. Auf die Idee diesen Spruch auf sich selbst anzuwenden, kommt er wohl nicht. Und das bei einem Team, das er maßgeblich zu verantworten hat Für die Kickers wäre eine solche Selbsterkenntnis wohl ein Segen. So wird mit geballtem Fachwissen in kürzester Zeit das kleine Fußballwunder Aufstieg, fahrlässig in eine Blamage verwandelt. Dabei hätte der Fachmann die Chance „in Ruhe weiterzuarbeiten, nur halt woanders"
Hoffentlich wird nicht Bayern oder gar Bayern-Nord zur Zukunft für die Kickers werden, dann allerdings sicher ohne Magath - und das wäre dann für viele möglicherweise die gute Nachricht.
Herr Kranewitter: Ich kann Sie als Autor leider nicht mehr ernst nehmen, zumindest was die Kickers betrifft.