Fast sieben Monate ist es her, als Daniel Hägele zuletzt bei einem Punktspiel der Würzburger Kickers auf dem Platz stand. Eine Verletzung am Schambein, im Fachjargon "Secondary-Cleft-Syndrom" genannt, setzte den 32-Jährigen außer Gefecht. Seit etwa fünf Wochen trainiert der gebürtige Schwabe nun wieder mit der Mannschaft, beim 2:2 gegen den FSV Zwickau brachte Trainer Danny Schwarz den Mittelfeldspieler in den letzten 20 Minuten für Niklas Hoffmann. Hägele nutzte die kurze Zeit eindrucksvoll.
Die Ruhe und Präsenz, die der 2018 von Großaspach nach Würzburg gewechselte Sechser im defensiven Mittelfeld mit Beginn seiner Hereinnahme ausstrahlte, darf beeindrucken. Vor allem nach so langer Absenz. Damit nicht genug: Mit einem ebenso mutig wie geradlinig und präzise gespielten Ball auf Vordermann Mirnes Pepic leitete Hägele dann sogar das zweite Tor der Kickers ein.
Zum Heimsieg reichte es bei seinem Saisondebüt dennoch nicht. "Extrem unglücklich" nannte Hägele die Situation beim Zwickauer Ausgleich in der Schlussminute, als die Kickers einen Eckstoß nicht klären konnten und Marco Schikora den Ball zum 2:2 ins lange Eck jagte. "Das müssen wir besser verteidigen. Das ist aber eine Sache, die du nicht trainieren kannst. Das ist dann purer Wille, dieses Ding raus zu köpfen. Das hat in dieser Situation gefehlt."
Hägele-Rückkehr darf den Kickers Mut machen
Vor allem in der aktuellen Situation macht ein wieder genesener Hägele aus Kickers-Sicht Mut für die Rückrunde. Wäre der 32-Jährige künftig wieder eine verlässliche Größe im Würzburger Zentrum, beispielsweise auf der Doppelsechs neben Fanol Perdedaj, der Nachbesserungsbedarf in Sachen Personal würde zumindest auf den mittleren Positionen erheblich sinken.
Hägele selbst gibt sich in Sachen Klassenerhalt selbstbewusst. "Die Mannschaft hat die Qualität, um die Liga zu halten. Davon bin ich überzeugt", sagt er. "Ich glaube, wir sind auf einem guten Weg."