
Die Würzburger Kickers sind zurück in heimischen Gefilden, raus aus dem mallorquinischen Frühling, hinein in den deutschen Winter. Bei 17 Grad und unter strahlendem Sonnenschein hatte am Freitag die letzte Trainingseinheit des Trainingslagers auf dem Programm gestanden, ehe es am Samstagmorgen zurückging.
Bleibt die Frage, was der Trip in den Süden dem Fußball-Regionalligisten gebracht hat. "Am Ende", sagt Sportdirektor Sebastian Neumann, "nutzt dir die beste Vorbereitung nichts, wenn die Ergebnisse nicht stimmen." Am 1. März im Auswärtsspiel beim FC Bayern München II schlägt für die Kickers die Stunde der Wahrheit.
Das Selbstvertrauen vor dem Saison-Neustart scheint groß zu sein. Mit wem man auch während der Tage in Spanien sprach: Jeder war überzeugt, dass die Rothosen das Zeug haben, in den verbliebenen 13 Partien eine Siegesserie hinzulegen. Wohin die bei – je nach Urteil des Sportgerichts in der Causa Schwaben Augsburg – acht oder elf Punkten Rückstand führen kann, bleibt offen. "Wir wollen konstant erfolgreich sein", formuliert Trainer Martin Lanig seinen Anspruch: "Die Intensität und Energie, die die Mannschaft auf den Platz bringt, ist richtig gut", sagt er.
Wirkliche Überraschungen gab es in den Trainingstagen im Estadio Balear nicht. Die Langzeitverletzten Ebrahim Farahnak (Knöchelbruch) und Peter Kurzweg (Kreuzbandriss) sind noch zu weit vom Mannschaftstraining entfernt, als dass sie in der Restsaison noch zu entscheidenden Faktoren werden könnten.
Kickers-Tross hatte auf Mallorca auf Schwierigkeiten
Umso wichtiger erscheint die Verpflichtung von Abwehrroutinier Alexander Winkler (33), der die Defensive gemeinsam mit seinem Trainingslager-Zimmerkollegen Daniel Hägele zusammenhalten soll. Auch Stürmer Benjamin Girth war bei einem Großteil der Einheiten außen vor. Fraglich also, ob der im Sommer als möglicher Königstransfer gekommene Ex-Zweitliga-Akteur nach fast komplett verpasster Vorbereitung eine tragende Rolle in den ersten Punkspielen des Jahres spielen wird.
Zum zweiten Mal in Folge hatten die Kickers nun im Winter auf Mallorca Quartier bezogen. Einem Ort, an dem es keine feste Fußball-Trainingslager-Infrastruktur gibt wie in Andalusien oder der Türkei. Dass dies auch Schwierigkeiten mitbringen kann, spürte der Tross. Oft sah man das Team trotz gebuchter All-Inklusive-Verpflegung im Hotel in anderen Restaurants speisen.
Der perfekt gepflegte Platz im Stadion stand nur zu bestimmten Zeiten zur Verfügung. Letztlich gab es dort sechs Trainingseinheiten in sieben Tagen, dazu kam das Testspiel gegen Gastgeber Atlético Baleares (2:2) und ein teaminternes Padel-Turnier. Er habe sein geplantes Programm durchziehen können, betont Lanig. Und letztlich habe sich das Team auch mit allen Schwierigkeiten im organisatorischen Bereich arrangiert. "Da hat sich der Geist der Mannschaft gezeigt. Diese Tage haben uns weitergebracht", sagt der Coach.