Dritter Neuzugang für die Basketballer von s.Oliver Würzburg. Nach Filip Stanic und Aigars Skele kommt auch der 2,03 Meter große und 94 Kilo schwere Craig Moller aus Australien an den Main. Der Flügelspieler, der beide Forward-Positionen spielen kann, verbrachte die letzten fünf Jahre bei verschiedenen Teams in Down Under, verfügt aber seit diesem Sommer auch über einen deutschen Pass und belastet so das Ausländerkontingent nicht – es dürfen nicht mehr als sechs Spieler ohne deutschen Pass auf dem Spielberichtsbogen stehen. Bei den Sydney Kings erzielte Moller im vergangenen Jahr durchschnittlich 6,4 Punkte, 5,6 Rebounds pro Spiel und traf 38 Prozent seiner Dreipunktewürfe. Zuvor spielte der 26-Jährige unter anderem für Melbourne United, wo er die Meisterschaft gewann und sich für die Nationalmannschaft empfahl.
"Er bringt die australischen Tugenden Härte, Leidenschaft, Spielintelligenz und eine `team first´-Mentalität mit - also genau das, was zu uns in Würzburg passt", sagt Baskets-Coach Denis Wucherer, der nun bereits vier verschiedene Nationalitäten in seinem Team hat. Diese große Diversität wertschätzte Wucherer auch in vergangenen Jahren bei der Kaderzusammenstellung. In der Saison 2018/19 verpflichtete er auch deshalb Xavier Cooks, der den Würzburger Neuzugang ebenfalls bestens kennt. Cooks spielte in der vergangenen Saison mit Moller bei den Sydney Kings und steuerte ebenfalls Informationen zum Würzburger Neuen bei.
Dessen Karriere kann durchaus als ungewöhnlich bezeichnet werden, denn bevor Moller professionell Basketball spielte, probierte er es mit Australian Football. Dieser hauptsächlich in Australien praktizierte Sportart ist eine Mischung aus American Football, Fußball und Rugby und dadurch eine sehr körperbetonte Sportart. Nicht zuletzt deswegen gelte Moller als echter Kämpfer auf dem Parkett, heißt es in der Pressemitteilung des Vereins. Übrigens: Auch Wucherer ist absoluter Rugby-Fan. "Fast jeder australische Spieler spielt mit sehr viel Energie und Physis, das gilt auch für Craig - er ist wie ein etwas größerer Felix Hoffmann", sagt Kresimir Loncar, Manager Sport und Scouting der Baskets. Zwischen 2013 und 2015 spielte Moller in Australien für verschiedene Australian-Football-Teams in der dortigen Profiliga, im Aufgebot stand er jedoch nur einmal, dann wechselte er zum Basketball.
Neben Moller stehen für die kommende Saison Kapitän Felix Hoffmann, Aufbauspieler Cameron Hunt, Center Justin Sears und die beiden anderen Neuzugänge Aigars Skele und Filip Stanic unter Vertrag. Ähnlich wie bei der Verpflichtung von Filip Stanic und dem anschließend bekannt gegebenen Wechsel von Center Jonas Weitzel, stellt sich auch nun eine Frage: Was bedeutet Mollers Verpflichtung für die Weiterbeschäftigung von Florian Koch, der dieselbe Position spielt? Kochs Vertrag läuft aus, ein Verbleib des Bonner Jung in Würzburg erscheint offener denn je zu sein.
In einer früheren Version dieses Textes stand, dass Centerspieler Justin Sears einen deutschen Pass bekommt. Das stimmt so nicht, da das erst möglich ist, wenn man acht Jahre rechtmäßig in Deutschland lebt. Dies ist bei Sears nicht der Fall. Wir bitten den Fehler zu entschuldigen.