Nun kratzen die Würzburger Kickers an der 100 Tore-Marke. Nach dem 6:0 (2:0)-Kantersieg gegen den TSV Aubstadt am vorletzten Spieltag der Regionalliga Bayern, haben die Rothosen 96 Treffer auf dem Konto. Der Rivale aus dem Grabfeld konnte dem Würzburger Sturmlauf am Samstag am Dallenberg kaum etwas entgegensetzen.
Einen großen Umbruch soll es bei den Würzburger Kickers, zumindest was den Kader des Regionalliga-Teams angeht, nicht geben. Wie das Wechselspiel am Dallenberg während der Sommerpause aussehen wird, dafür gab es am Samstagmittag schon einmal einen deutlichen Hinweis. Sechs Spieler bekamen von Sportdirektor Sebastian Neumann einen Präsentkorb überreicht als Dank und zum Abschied. Die Leihspieler Felix Göttlicher (FC Erzgebirge Aue) und André Leipold (Darmstadt 98) sowie die Torhüter Eric Verstappen, Maximilian Perez-Hintermeier, Abwehrspieler Lukas Müller und Stürmer Taha Aksu werden in der kommenden Saison also wohl nicht mehr für die Kickers auflaufen
Ein Gutteil es restlichen Teams besitzt einen gültigen Kontrakt für die kommende Saison oder ist, wie im Fall von Torwart Vincent Friedsam, ein Kandidat für eine Weiterverpflichtung. Es ist also - auch personell - schon vieles entschieden am Ende dieser nun austrudelnden Saison in der Fußball-Regionalliga Bayern. Wäre da nicht die Ungewissheit, ob die Würzburger Kickers nicht doch noch auf den direkten Wiederaufstieg hoffen können, weil Meister SpVgg Unterhaching noch immer nicht endgültig ge- und erklärt hat, ob er die Auflagen für die 3. Liga erfüllen kann.
Ob es an dieser Würzburger Resthoffnung auf die Aufstiegsspiele lag oder am Bestreben sich vom heimischen Publikum mit einem Sieg zu verabschieden? Auf jeden Fall war das unterfränkische Duell zwischen den Rothosen und dem TSV Aubstadt eine eindeutige Sache für die Hausherren. Viel zu zaghaft agierten die Grabfelder, um den Würzburgern einmal richtig gefährlich werden zu können. Für die Gäste schien der Auftritt am Dallenberg eher den Charakter eines frühsommerlichen Mannschaftsausflugs zu haben.
Die Gäste störten die der vom Start weg dominant auftretenden Kickers kaum einmal wirksam, ließen den Würzburgern schlicht viel zu viel Raum und hatten auf fast allen Positionen einen auffallenden Geschwindigkeits-Nachteil. So hatten die Rothosen, nachdem Maximilian Zaiser mit einem nicht unhaltbar wirkenden Flachschuss aus der Distanz den Torreigen eröffnet hatte (13.), auch nicht mehr mit allzu viel Gegenwehr zu rechnen. Die Gastgeber legten sich den Gegner immer wieder zurecht, kombinierten sich ein ums andere Mal flink und zielstrebig, ließen den Ball hübsch durch die Reihen laufen und sorgten so immer wieder für Torgefahr.
Von "zwei Ausfällen" im zentralen Mittelfeld sprach hernach TSV-Trainer Josef Franjic. Spruggelenksprobleme führten zur frühen Auswechslung von Philipp Harlaß. Dass Jens Trunk trotz Magenproblemen an alter Wirkungsstätte aufgelaufen war und den Trainer nicht im Vorfeld über seine Beschwerden informiert hatte, nervte seinen Coach: "Das war falscher Ehrgeiz." Gegen die Kickers hätte Aubstadt an diesem Nachmittag aber wohl auch in Bestform Probleme gehabt. "Das Spiel ist gelaufen, we wir uns das erhofft und erträumt hatten", fasste Trainer Marco Wildersinn das Geschehe aus seiner Sicht zusammen.
Speziell ein Akteur hatte besonders viel Spaß: Benjika Caciel führte bereits in der ersten Halbzeit so manchen feinen Trick vor und zeigte den Aubstädtern bei seinen schnellen Antritten mehr als einmal die Hacken. In der 39. Minute war er es auch der aus 12 Metern in halbechter Position zum 2:0 traf und das tat, was Wildersinn im Vorfeld von seinem Team gefordert hatte. "Uns ist es zu selten gelungen, ein Spiel zu zumachen. Nach einer Führung ein zweites oder drittes Tor nachzulegen", hatte der Kickers-Coach vor der Begegnung gesagt.
Speziell Caciel scheint ihn verstanden zu haben. Denn der Rechtsaußen legte nach dem Seitenwechsel noch zwei weitere Treffer nach (67., 70.). Sieben Saisontore hat der 21-Jährige nun auf dem Konto. Und eines steht da nun auch hinter dem Namen Marcel Fischer in der Statistik. Der Nachwuchskicker erzielte kurz nach seiner Einwechslung bei seinem Regionalliga-Debüt gleich sein erstes Tor (80.). Die Belohnung für viele gute Leistungen im U-19-Team der Kickers sei das gewesen, so Wildersinn später. Fischer hatte während er Saison immer wieder mit dem Regionalliga-Team trainiert und seit der Winterpause in der vierten Liga einsatzberechtigt. Ebenso erwähnenswert wie Fischers Premierentreffer war freilich die starke Vorarbeit des eingewechselten Leipold. Die bislang beste Szene des Leihstürmers im Kickers-Dress. Das halbe Dutzend Tore voll machte schließlich Fabrice Montcheu (84.). "Wir wollten hier einen richtig guten Abschluss, was die Heimspiele in der regulären Saison angeht. Das ist uns zu 100 Prozent gelungen", so Kickers-Trainer Marco Wildersinn. Vier Treffer am letzten Spieltag bei Absteiger TSV Rain, der am Samstag überraschend mit 3:2 bei Meister Unterhaching siegte, bräuchte es nun noch um tatsächlich die 100-Tore-Marke zu erreichen.
Eben genauso wie es Haching macht. So langsam können die sich mal dazu bekennen ob Sie auf steigen wollen und auch können oder eben nicht.
Die Entscheidung steht ja schon und wird nicht erst am letzten Spieltag gewürfelt.
Die dümmste Lösung wäre es, wenn keiner aus Bayern die Relegationsspiele nutzen würde um aufzusteigen. Wäre es ein Direktaufstieg ohne Relegation würde auch der Zweite aufrücken wenn der Erste nicht in der Lage ist.