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Fußball: Bayernliga
FV 04 Würzburg unterliegt dem SC Eltersdorf: Aufregung um nicht geahndete Tätlichkeit und Hand im Strafraum
Chancen gibt es gar nicht so viele in der Bayernliga-Partie zwischen den Zellerauern und den ambitionierten Kickern aus dem Erlanger Stadtteil. Strittige Szenen dafür einige.
Aufregung an der Mainaustraße: Nach einem Foul von Dennie Michel (rechts) vom FV 04 Würzburg tritt Alexander Piller (links) vom SC Eltersdorf nach. Aus dieser Szene entstand eine Rudelbildung. Der Schiedsrichter gab beiden Spielerndanach die Gelbe Karte. 
Foto: Julien Becker | Aufregung an der Mainaustraße: Nach einem Foul von Dennie Michel (rechts) vom FV 04 Würzburg tritt Alexander Piller (links) vom SC Eltersdorf nach. Aus dieser Szene entstand eine Rudelbildung.
Jürgen Sterzbach
 |  aktualisiert: 08.02.2024 12:07 Uhr

Es war der dritte schwere Brocken, den der FV 04 Würzburg innerhalb von nur einer Woche in der Fußball-Bayernliga Nord zu bearbeiten hatte. Nach dem unerwarteten Sieg beim SV Donaustauf (2:1) und einer couragierten und kämpferisch beherzten Leistung bei Eintracht Bamberg (0:1) zogen die Nullvierer zu Hause gegen den SC Eltersdorf mit 0:2 (0:1) den Kürzeren.

Mit drei Punkten aus den aufeinander folgenden Partien gegen drei Teams aus den Top Vier der Liga konnte FV-Trainer Harald Funsch gut leben. Mit mancher Entscheidung im Heimspiel gegen die favorisierten "Quecken" aber gar nicht.

Nach Dennie Michels Foul gegen Alexander Piller trat Piller nach, was eine Rudelbildung auslöste, in deren Verlauf Maximilian Göbhardt Lukas Illig zu Boden schubste (25.). Nach kurzer Zeit hatten die Spieler zumindest ihre Mütchen wieder gekühlt. Wesentlich länger berieten die Unparteiischen hernach die Szene und zeigten Michel, Piller und Göbhardt die Gelbe Karte. Funsch hätte mindestens einen Platzverweis erwartet, was ihm, dem Schiedsrichter die Meinung sagend, selbst eine Verwarnung einbrachte.

Nur Gelb für Nachtreten: Für Harald Funsch mit spielentscheidend

"Das war eine spielentscheidende Szene", fand Funsch. Ob diese Partie in Überzahl anders verlaufen wäre: spekulativ. Er setzte bis auf zwei Änderungen auf die Formation, die auch in Bamberg begonnen hatte: Julian Wild und Fabio Gobbo rückten in die Anfangself. Bei der ersten und in der ersten Halbzeit einzigen FV-Chance nach Simon Schäffers Ecke von rechts lenkte Lukas Imgrund den Ball zwar aussichtsreich aufs Tor, doch SC-Torhüter Tugay Akbakla, der sich dabei verletzte und ein paar Minuten behandelt werden musste, parierte diese (15.).

Der während der Rudelbildung umgeschubste Lukas Illig (links) steht gerade wieder auf, während Dennie Michel und Alexander Piller (Mitte) immer noch unterschiedlicher Meinung über die vorherige Szene zu sein scheinen.
Foto: Julien Becker | Der während der Rudelbildung umgeschubste Lukas Illig (links) steht gerade wieder auf, während Dennie Michel und Alexander Piller (Mitte) immer noch unterschiedlicher Meinung über die vorherige Szene zu sein scheinen.

So jubelte nach etwas mehr als einer halben Stunde der rund zehn Mann (und Frau) starke Quecken-Anhang, nachdem der Eltersdorfer Trupp zwar anfangs die Schüsse von Robin Renner (8.) und Alexander Piller (10.), aber dann auch länger keine Chance seiner Mannschaft gesehen hatte: Manuel Stark schoss nach einem Abwehrfehler der FVler den Ball aus 20 Metern rechts unten ins Eck (32.). "Wir sind gut ins Spiel gekommen und machen für mich auch verdient das 1:0", stellte SC-Trainer Bernd Eigner später fest. Für Funsch fiel es "aus dem Nichts" und wäre "sicherlich zu verhindern gewesen".

Eltersdorf war spielerisch überlegen, hatte auch mehr Ballbesitz und die SC-Spieler wirkten frischer als die Nullvierer, denen nun schon das dritte schwere Spiel in nur acht Tagen die Beine kroch. Die Blauen stecken zwar nicht auf, ließen nach der Halbzeit aber Robin Renner nach einen Zuspiel von Piller im Strafraum frei zum Abschluss kommen, der die Gelegenheit zum zweiten Eltersdorfer Tor nutzte (58.). Kurz danach hätte Julian Konrad erhöhen können, traf jedoch die Latte (60.).

In der letzten Viertelstunde ist der FV die noch aktivere Mannschaft

In der letzten Viertelstunde, als der FV aktiver und bemüht war, das Anschlusstor erzielen, forderten die Blauen einen Handelfmeter, als sich Oliver Gonnert in eine Hereingabe von Marc Hänschke warf und dabei den Ball mit dem Arm abgelenkt haben soll. Auch das Sporttotal-Video kann diese Szene nicht aufklären (80.). "Trotz allem müssen wir aber auch anerkennen, dass der Gegner eben den einen oder anderen erfahreneren Spieler auf dem Platz hatte", sagte Funsch zum nichtsdestotrotz verdienten SC-Sieg.

Nach einer Viertelstunde hat der FV 04 Würzburg seine erste und in der ersten Halbzeit einzige Torchance, als Lukas Imgrund (vorne) eine Ecke von Simon Schäffer auf das Tor lenkt. Eltersdorfs Torhüter Turay Akbakla wehrt diese ab, doch verletzt sich dabei.
Foto: Julien Becker | Nach einer Viertelstunde hat der FV 04 Würzburg seine erste und in der ersten Halbzeit einzige Torchance, als Lukas Imgrund (vorne) eine Ecke von Simon Schäffer auf das Tor lenkt.

Punktgleich mit Jahn Regensburg II zählt der FV bei nur noch sechs ausstehenden Spielen fünf Punkte Vorsprung auf den Tabellen-14. Bayern Hof, der nach einer 3:1-Führung nur noch zu einem 3:3 gegen Ammerthal kam. Nach aktuellem Stand müsste der Nord-14. – wegen seines geringeren Quotienten im Vergleich mit dem Süd-14. – in die Relegation.

Wegweisend zum vorzeitigen Klassenerhalt werden die nächsten drei Partien. Bereits an diesem Freitag, 28. April, treten die Blauen beim TSV Kornburg an, der sich aktuell nach zehn Punkten aus vier Spielen in einem Hoch befindet. Nur drei Tage später steht am Montag, 1. Mai, das Nachholspiel beim Tabellen-Vorletzten SpVgg SV Weiden an. Das nächste Heimspiel findet am danach folgenden Samstag, 6. Mai, gegen das Bayernliga-Schlusslicht Geesdorf statt.

Die Statistik des Spiels

Fußball, Bayernliga Nord Männer
FV 04 Würzburg – SC Eltersdorf 0:2 (0:1)
Würzburg: Koob – Hänschke, N. Wagner, Imgrund, L. Wagner (74. Ceraj), Reinhart – Michel, Illig, Gobbo (63. Herbert) – Schäffer (68. Hock) – Wild (59. Gündling).
Eltersdorf: Akbakla – Fischer (50. Gonnert), Egerer, Karmann, Bär – Renner, Göbhardt – Konrad (87. Akimoto), Stark (89. Löblein), Piller (80. Um) – Herzner.
Schiedsrichter: Hamper (Kulmbach).
Zuschauende: 267.
Tore: 0:1 Manuel Stark (33.), 0:2 Robin Renner (58.).
(jst)
 
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  • J. D.
    Im Spielbericht steht: "In der letzten Viertelstunde ist der FV die noch aktivere Mannschaft". Ja, genau, so war es, und das lag schlicht an der Einwechslung von Gündling und Ceraj. Warum spielen die beiden nicht von Anfang an? Erst durch sie wurde es im Sturm beweglich und aktiv, vorher war es dort nur statisch. Findet zumindest Jerzy.
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