In einem kräftezehrenden Nachholspiel unterlag Fußball-Bayernligist FV 04 Würzburg am Dienstagabend Aufstiegsaspirant FC Eintracht Bamberg mit 0:1 (0:0). Lange Zeit bot die Elf von Trainer Harald Funsch den Oberfranken die Stirn, musste aber ab Mitte der zweiten Hälfte ihren schwindenden Kräften Tribut zollen. Die Gastgeber, die die einzige Niederlage dieser Saison im Hinspiel an der Mainaustraße erlebten, sind somit seit 25 Partien ungeschlagen und nach Sieg im Rückspiel an die Tabellenspitze geprescht. Der Aufstieg in die Regionalliga scheint zum Greifen nah.

Obwohl die Bamberger in den ersten 45. Minuten die klareren Torchancen – die beste davon in der 13. Minute durch David Lang – und etwas mehr Ballbesitz hatten, zeigte sich von Beginn an, dass sich der FV vor dem Favoriten nicht verstecken muss. Immer wieder kamen auch die Blauen zu Abschlüssen, vor allem nach Freistößen und Eckbällen, und machten den Oberfranken so deutlich, dass sie nach dem Sieg gegen Favorit Donaustauf am Wochenende mit breiter Brust angereist waren. Entsprechend angetan war Funsch vom Auftritt seiner Elf: "Wir haben Kampflust und Siegeswillen ausgestrahlt. Damit bin ich definitiv nicht unzufrieden."

In der zweiten Halbzeit dreht Eintracht Bamberg auf

Unverändert waren beide Teams in die zweite Halbzeit gestartet, die Bamberg schwungvoll einleitete. In der 54. Minute kam Moritz Kaube aus rund 18 Metern frei vorm Würzburger Tor zum Schuss, nutze aber diese bisher beste Möglichkeit der Gastgeber nicht. Die Blauen kamen zu diesem Zeitpunkt kaum mehr zum Zug, sondern hatten alle Hände voll mit der Verteidigung ihres Gehäuses zu tun.

Das gelang bis zur 66. Minute, als Simon Kolmer einen Angriff einleitete. Den Kopfball von Philipp Hack konnte Würzburgs Torwart Koob noch parieren, doch im Sechzehner lauerte schon der frisch eingewechselte Ex-Sander Timm Strasser und schob eiskalt ein. Genau diese Kaltschnäuzigkeit fehlte seinem Mitspieler Hack, als er wenig später nach einem schönen Zuspiel von Kaube alleine vorm WFV-Tor auftauchte, den großartig parierenden Koob jedoch nicht überwinden konnte. Es hätte auf einem zunehmend schwer bespielbarem Platz die Vorentscheidung dieser Partie sein können – war es aber nicht.

Der FV 04 Würzburg erwacht noch einmal zum Leben

Die Zellerauer erwachten in den letzten zehn Minuten noch einmal zum Leben, hatten zwei sehr gute Tormöglichkeiten – unter anderem durch Dennie Michel –, schafften aber trotz aufopferungsvollen Kampfes bis in die Nachspielzeit den Ausgleich nicht mehr. "Sie hat Charakter gezeigt. Das rechne ich meiner Mannschaft hoch an", resümierte Funsch. Der liegengelassene Punkt reut ihn ob dieser Schlussoffensive zwar ein wenig, doch nimmt er viel Positives mit in die Partie gegen den nächsten Favoriten. Am Samstag, 16 Uhr, empfangen die Blauen an der Mainaustraße den Drittplatzierten SC Eltersdorf.