Drei Siege, drei Niederlagen. Die Bilanz des FV 04 Würzburg in der Fußball-Bayernliga Nord vor dem Heimspiel gegen den TSV Kornburg an diesem Samstag (17 Uhr) ist ausgeglichen. Dementsprechend finden sich die Zellerauer in der Tabelle aktuell auch im Mittelmaß wieder. Eine Platzierung, mit der sie bei den "Nullvierern" sicher leben können, vor allem weil vier der bisherigen sechs Spiele auswärts stattfanden. Eine erste Zwischenbilanz, das hatten Trainer Harald Funsch und der Vorstand Sport, Marco Scheder, der Funsch während seines jüngsten Italien-Urlaubs vertreten hatte, angekündigt, wolle man aber frühestens nach zehn Spielen ziehen.
Apropos Funsch. Der Würzburger Cheftrainer befand sich am Donnerstag "geistig" schon auf dem Heimweg, weil er natürlich schon in der Vorbereitung auf den kommenden Gegner ist. "Urlaub ist immer schön, noch schöner wäre er gewesen, wenn ich nicht zwei Niederlagen am Bildschirm hätte verfolgen müssen", blickt Funsch auf die vergangenen beiden Partien zurück. Natürlich sei er immer in die Planungen und die Aufstellung involviert gewesen.
Funsch kritisiert zu große Abstände in der Abwehrreihe
Auch sei es aus seiner Sicht erwartbar gewesen, dass die massiven Umstellungen nach den geplanten Abgängen von Lukas Imgrund, Nico Wagner und Lukas Illig, die den Verein für Auslandsaufenthalte verließen, Anpassungszeit brauchen würden. "Wichtig ist es, dass wir aus Fehlern lernen und nicht mehrfach die gleichen machen", beschreibt Funsch den Prozess, der nun stattfinden müsse.
Speziell in der zentralen Defensive habe Funsch gegen Ingolstadt und Cham zu große Abstände gesehen, auch weil der zentrale Spieler zu weit nach vorne rückte und so Räume öffnete. Die ersten beiden Gegentore in Ingolstadt fielen nach dem gleichen Muster, nämlich mit einem langen Ball in die Schnittstelle zwischen zentralem und linkem Innenverteidiger der Dreierkette. "Das müssen wir jetzt abstellen, weil es ärgerlich ist, dass immer der gleiche Fehler zu Gegentoren führt", sagt Funsch.
Deshalb, und weil die Personalsituation ihn fast dazu zwingt, stellt Funsch für das Heimspiel gegen Kornburg auch eine taktische Änderung in den Raum, ohne sich genau darauf festzulegen, in welcher Formation er sein Team aufs Feld schickt. Fest steht: Mit Nils Kuß fällt ein weiterer Innenverteidiger aus, Moritz Renninger muss mit seinem gebrochenen Arm ja sowieso noch passen, und auch Fabio Hock ist am Samstag nicht dabei.
Neuzugang macht auf sich aufmerksam
Aber Funsch hat während seines Urlaubs nicht nur Schlechtes gesehen. "Einer, der sich langsam an die Liga und das Tempo gewöhnt hat, ist Niklas Scherg", erklärt er. Der Neuzugang vom Landesligisten Röllbach stand in den vergangenen beiden Spielen in der Startelf und gehörte in Ingolstadt zu den auffälligeren Akteuren im FV-Spiel.
Vom kommenden Gegner hat sich Funsch ein ausführliches Bild gemacht. "Ich hatte ja Zeit im Urlaub und habe all ihre Spiele gesehen", berichtet der Würzburger Übungsleiter. Dabei habe er eine Mannschaft erkannt, die deutlich besser war, als es ihr aktueller Tabellenplatz erkennen lässt. "Ihre bisherige Punktzahl ist ein Witz", sagt Funsch über die sechs Punkte aus sechs Spielen, denn die Kornburger haben sich mit mehreren Spielern, die schon über viel Bayernliga-Erfahrung verfügen, verstärkt. Der TSV werde deutlich weiter vorne landen.