Wenn Harald Funsch auf die aktuelle sportliche Situation bei seinem Würzburger FV 04 (7. Platz/19 Punkte) in der Fußball-Bayernliga angesprochen wird, so kommt eine Antwort von eher grundsätzlicher Natur: "Der Mensch neigt dazu, wenn es ihm zu gut geht, immer etwas weniger zu tun."
Und sportlich gesehen geht es den Kickern aus der Zellerau, die sich im Frühsommer in der Relegation nur knapp vor dem Abstieg gerettet haben, derzeit nun wahrlich nicht schlecht. Zehn Punkte haben die Nullvierer aus den letzten vier Spielen geholt und in den letzten beiden Partien auch gegen die hoch gehandelte Konkurrenz aus Donaustauf und Eltersdorf nicht verloren. Anlass genug für Funsch, dem Umstand vorzubeugen, dass vor dem Heimspiel an diesem Samstag, 24. September, gegen den TSV Kornburg (11./14) Selbstzufriedenheit bei seinen Spielern aufkommt (Anpfiff 16 Uhr).
Völlig veränderte Aufgabenstellung
Möglicherweise wird der FV 04 gegen den Aufsteiger aus dem südlichen Nürnberger Stadtteil ein dickes Brett bohren müssen: "Die Aufgaben werden ganz andere als gegen Donaustauf und Eltersdorf, gegen Kornburg wird es schwieriger", betont Funsch und begründet das so: "Kornburg wird uns nicht die großen Räume anbieten. Wir müssen selber agieren, uns Räume schaffen und uns in engen Räumen behaupten. Wir werden viel Geduld brauchen." Auf diese veränderten Anforderungen sei bereits das Training in dieser Woche ausgelegt gewesen. Ob diese Spiel-Vorbereitung dafür reichen wird, mit den veränderten Bedingungen umgehen zu können? Sicher ist: In der Bayernliga fühlen sich nämlich die meisten Mannschaften wohler, wenn sie auf den Gegner reagieren können anstatt selbst agieren müssen.
Immerhin ist die Ausfallliste bei den Würzburgern etwas kleiner geworden. Moritz Renninger, Christian Ettinger, Essa Ganes, Jayson Tuda und Julian Wild fehlen zwar. "Aber jetzt sind es nur noch fünf Ausfälle, vor kurzem waren es noch neun oder zehn", so Funsch.
Lukas Imgrund, Constantin Schmitt und Mohamed Conte, der zuletzt in der zweiten Mannschaft Spielpraxis sammelte und beim jüngsten 3:0-Sieg über die SG Urspringen/Karbach auch als Torschütze in Erscheinung trat, stehen wieder im Aufgebot. "Er ist sicher noch nicht der Alte, aber er arbeitet sich heran", sagt Funsch über Conte, der in der vergangenen Saison mit 16 erzielten Treffern der herausragende WFV-Angreifer gewesen war.
Gut möglich, dass der aus Guinea stammende Stürmer eine Option für eine Einwechslung in der Schlussphase ist. Denn Funsch kann sich gegen den TSV Kornburg ein Szenario vorstellen, in dem sich beide Mannschaften lange neutralisieren und in der Endphase frische Kräfte die Entscheidung bringen können.