
Ein sattes, kurzes Klacken. Lukas Lubczyk lässt mit der einen weißen Kugel die roten nacheinander in den Taschen verschwinden. Der 25-Jährige ist Vorsitzender im Pool & Snooker Verein Würzburg. "Für viele ist Billard ein Kneipenspiel. Wir betreiben es als Sport", erklärt Markus Futschek, der im Verein die Aufgabe als Kassier übernommen hat.
Im Domizil des Vereins in der Otto-Hahn-Straße im Gewerbegebiet Veitshöchheimer Straße trainiert Lubczyk an einem der Tische. Er ist zugleich einer von fünf Trainern. Der Verein hat es sich dort gemütlich gemacht, hat acht Pool- und vier Snookertische, verteilt auf zwei große Räume, die über ein Café-Eck mit Snacks und Getränken verbunden sind. Auf der gegenüber liegenden Seite des Flurs im zweiten Stock befindet sich ein Aufenthaltsraum.
Mehr Mitglieder und Erfolge nach Einzug ins neue Heim
Im September vergangenen Jahres benannte sich der 2004 in Kitzingen gegründete und 2010 nach Würzburg gezogene Pool-Billard-Club (PBC) in Pool & Snooker Verein (PSV) Würzburg um, um beiden angebotenen Billardarten im Namen Rechnung zu tragen.
"Anfangs waren beide Sparten auch räumlich getrennt", sagt Lubczyk. "Gesehen haben wir uns nur einmal im Jahr, auf der gemeinsamen Versammlung." Während Pool in der Winterhäuser Straße gespielt wurde, war Snooker in Gerbrunn zu Hause. Mit dem eigenen Vereinsheim ergab sich die Möglichkeit, die circa 80 Mitglieder zusammenzubringen.
Die meisten von ihnen spielen Pool. Etwa drei Viertel bugsieren mit der einen weißen Kugel farbige, nummerierte Kugeln nach bestimmten Regeln in die sechs Taschen. 8-Ball, 9-Ball, 10-Ball und 14/1-endlos heißen dabei die bekanntesten Untervarianten. Beim Snooker werden 15 rote und sechs andersfarbige Kugeln mit der weißen versenkt, wobei der Tisch hier etwas größer ist, die Taschen kleiner sind und runde statt gerade Kanten haben.

Seit dem Einzug ins neue, circa 400 Quadratmeter große Heim habe sich das Vereinsleben sehr positiv entwickelt, betont Lubczyk. Auch die Mitgliederzahl sei gestiegen. Was auch daran liegt, dass sich die Billard-Enthusiasten nicht an Öffnungszeiten halten müssen, sondern jederzeit spielen können, wenn es ihnen zeitlich passt oder sie die Lust packt.
Turniere und Meisterschaften finden in Würzburg statt
Und das wiederum schlägt sich in Erfolgen nieder. Die Snooker-Mannschaft stieg in die dritthöchste Liga, die Bayernliga, auf und klopfte bereits an die Tür zur zweiten Liga. Auch das Pool-Team greift in der Bayernliga, der hier vierthöchsten Spielklasse, zum Queue.
Ebenso richtet der Verein Turniere sowie Meisterschaften auf Kreis-, Bezirks- und Landesebene aus und ist eine Station der German Snooker Tour. Im April findet ein "Frauen Snooker Camp" statt. Denn sie sind an den Tischen noch stark unterrepräsentiert. Als Leiterin konnten die Würzburger eine in der Billardszene bekannte deutsche Spielerin gewinnen. Die Resonanz war so groß, dass die maximale Teilnehmerinnenzahl bereits erreicht ist.
Im Pool-Billard fanden im vergangenen Juli zwei Qualifikationsturniere für eines der größten Profi-Turniere Europas, die European Open Pool Championships in Fulda, statt. Auch ein eigenes Turnier, die Würzburg Open, möchte der Verein etablieren.