zurück
Pool-Billard
Lukas Lubczky vom Pool-Billard-Club ist mit dem Queue auf der Jagd nach dem perfekten Spiel
Der 23 Jahre alte Chemie-Doktorant Lukas Lubczky spielt seit 2018 beim 1. Pool-Billard-Club (PBC) Würzburg/Kitzingen. Bei den Landesmeisterschaften, die Ende Januar in Würzburg stattfanden, verpasste Lubczky in zwei Disziplinen knapp das Viertelfinale.
Foto: Steffen Krapf | Der 23 Jahre alte Chemie-Doktorant Lukas Lubczky spielt seit 2018 beim 1. Pool-Billard-Club (PBC) Würzburg/Kitzingen.
Steffen Krapf
 |  aktualisiert: 08.02.2024 16:30 Uhr

Technik, Präzision und Taktik: Was aus der Weite betrachtet wie ein Kneipensport aussieht, erweist sich bei genauerem Hinsehen als anspruchsvolle Sportart.

Der in Gerbrunn lebende Chemie-Doktorant Lukas Lubczky gehört zu den besten Pool-Billard-Spielern Bayerns. Ende Januar hielt der 23-Jährige bei den Landesmeisterschaften zwei Tage lang die Würzburger Fahne hoch. Der 1. Pool-Billard-Club (PBC) Würzburg/Kitzingen richtete erstmals dieses Turnier aus – auch um die Sportart in und rund um Würzburg bekannter zu machen.

Das Queue, also den Spielstock, hielt er seit frühester Kindheit immer wieder in Händen, erinnert sich Lubczky, der aus Wertheim (Main-Tauber-Kreis) kommt: Seine Eltern hatten einen Billard-Tisch im Keller. Das Interesse war früh geweckt – auch durch die Snooker-Übertragungen im Fernsehen, die er mit seinem Vater zusammen anschaute.

Für Lukas Lubczky ist die Billard-Bundesliga ein Ziel

Der Wunsch, diesem Sport in einem Verein nachzugehen, blieb ihm aber eine Weile verwehrt. "Der Billard-Verein in Wertheim hatte sich gerade aufgelöst, als ich eintreten wollte", blickt er zurück. Als er dann zum Studium nach Würzburg kam, schweifte sein Blick dort ebenfalls sogleich auf der Suche nach einem möglichen Verein umher. 2018 absolvierte er ein erstes Training beim 1. PBC WÜ/KT. "Seitdem bin ich geblieben", erzählt er wenige Tage vor dem großen Höhepunkt des Vereins: das Landesturnier.

In den folgenden Jahren verbesserte Lubczky sich stetig in der Sportart, gehört mittlerweile trotz seines jungen Alters zur Elite in Bayern und nennt die Bundesliga als Ziel. Was macht seine Begeisterung für Billard aus? "Es hat alles eine Struktur, wenn man offen dafür ist", fängt er an auszuholen. Schnell wird beim Zuhören klar: Mit den Billard-Partien, wie sie viele vielleicht von fröhlichen Kneipenabenden kennen, hat das alles wenig zu tun.

"Es fängt damit an, dass es eine ideale Art gibt, wie man sich stellt und das Queue hält. Eigentlich gibt es für alles eine optimale Technik", fährt Lubczky fort. Es scheint eine Sportart zu sein, die nach Perfektion strebt. Nachdem ein Spieler die technischen Grundlagen erlernt hat, geht es für ihn damit weiter zu lernen, wie er eine Billard-Kugel idealerweise anspielt: "Man hat bei jedem Stoß zig Variablen, die man beachten muss."

Stetiges Üben macht auch am Billard-Tisch den Meister

"Aber wenn man darin besser werden will, muss man vor allem üben, üben, üben", steht für Lubczky der Fleiß vor einem Preis. Er tat das in der Woche vor den Wettkämpfen täglich an einem der insgesamt acht Pool-Tische im Royal Players Club im Würzburger Stadtteil Heidingsfeld – eben dort, wo auch das Landesturnier stattfand. In einer gewöhnlichen Woche absolviere er zwei bis drei Trainingseinheiten, erklärt er.

Über die Teilnahme an Wettbewerben verbesserte der Wertheimer sein Spiel in den vergangenen Jahren stetig. Für die Landesmeisterschaften 2023 qualifizierte er sich für jene zwei Disziplinen, die in Würzburg stattfanden, auf Bezirksebene: Im "14 und 1 endlos" wurde er Erster, im klassischen "8-Ball" Zweiter.

Lubczky blüht auf, wenn es komplexer wird. "Ab einem gewissen Level musst du dir schon vor dem ersten Ball Gedanken machen, welcher dein letzter Ball wird." Einfach mal drauflosspielen, sei keine Handlungsempfehlung im Billard. Die Sportart sei vor allem Kopfarbeit. Neben Technik und Geschick gehöre aber auch noch eine mentale Stärke dazu.

Starkes Teilnehmerfeld bei den Landesmeisterschaften

Bei wichtigen Turnieren kann die Aufregung den Spielern schließlich ein Schnippchen schlagen. Während einer Spieldauer von meist ein bis zwei Stunden gilt es, die Konzentration hoch zu halten. "Mir gefällt dabei das ständige Lernen", erklärt Lubczky seine Faszination für Billard. Es reize ihn, immer näher ran an das "perfekte Spiel" zu kommen.

Elitär sei Pool-Billard aber nicht. Lubczky berichtet, wie bunt gemischt die Spieler in seinem Verein seien: "Im Prinzip kann das jeder spielen: vom Drei- bis zum Hundertjährigen." Wer es ausprobieren möchte, sei willkommen.

Auf einen Landesmeister müssen die PBCler aber weiterhin noch etwas warten. Ihr Hoffnungsträger Lubczky scheiterte in beiden Disziplinen knapp am Erreichen des Viertelfinales. Er zeigte sich trotzdem sehr zufrieden: "Das Teilnehmerfeld war sehr stark. Ich konnte auch einige starke Gegner besiegen." Die Jagd nach dem perfekten Spiel geht für ihn weiter.

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Würzburg
Steffen Krapf
Billardtische
Jagen
Pool-Billard
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top