Beim Fußball-Turnier der europäischen Hochschul-Meisterschaften im ungarischen Debrecen haben beide Würzburger Mannschaften, Frauen und Männer, das Finale erreicht. Während die Frauen, deren Turnier auf Kleinfeld im Sieben gegen Sieben ausgetragen wurde, ihren Sieg feierten, konnten die Männer ihren 2023 gewonnenen Titel nicht verteidigen.
Obwohl die Anreise in die zweitgrößte Stadt Ungarns mit dem Zug rund 18 Stunden dauerte, hätten "die Mädels schon da total gut mitgezogen" und die Strapazen klaglos auf sich genommen, berichtete Lena Jakob, die Betreuer Gernot Haubenthal unterstützte. Jakob, die in Würzburg studierte und heute Spielertrainerin einer Mannschaft aus Mühlhausen im Kraichgau ist, sei beeindruckt gewesen, wie gut die Mannschaft auf das Turnier vorbereitet gewesen sei.
Feldspielerin im Würzburger Tor pariert mehrere Neunmeter
In der Gruppenphase zeigten die Würzburgerinnen souveräne Spiele gegen die Vertretungen aus dem norwegischen Trondheim (7:0), der ukrainischen Stadt Uman (2:0) und dem französischen Rennes (0:0). "Disziplin, Kampf und Leidenschaft" hob Jakob als herausragende Eigenschaften der Mannschaft heraus. "Es war eine großartige Teamleistung. Jede hat für den Erfolg alles gegeben", fasste Jakob zusammen.
Das Halbfinale gegen Valencia (4:3) sei "ein großer Kampf" gewesen. Mit dem Schlusspfiff sei den Würzburgerinnen das 3:3 gelungen. Im Neunmeterschießen setzten sie sich schließlich durch, wobei zwar nur eine von drei angetretenen Spielerinnen traf. Doch Isabell Heinisch, die als Feldspielerin – bei den Würzburger Kickers spielt sie vorrangig im defensiven Mittelfeld – im Tor stand, hielt alle drei Versuche der Spanierinnen.
Die Würzburgerinnen hätten auch im Endspiel gegen die Auswahl aus dem französischen Valenciennes (4:2) "aus einer kompakten Defensive heraus" agiert, berichtete Jakob. Nach einer frühen Führung gerieten sie im weiteren Verlauf in Rückstand, glichen aber erneut aus und sicherten sich nach einer torlosen Verlängerung im Elfmeterschießen den Titel. Wieder parierte Heinisch zwei Schüsse und sicherte ihrer Mannschaft somit den ersten Platz.
Würzburger Studenten verlieren Endspiel in der Verlängerung
Ein finaler Sieg war den Würzburger Männern nicht vergönnt. Nachdem sie sich in der Vorrunde ebenfalls souverän gegen die Mannschaften aus dem kroatischen Split (2:0), dem schweizerischen Basel (2:0) und dem polnischen Gdansk (2:0) durchgesetzt hatten, mussten sie im Viertelfinale gegen die Auswahl aus dem französischen Orleans (4:2) nach einem 0:0 in den regulären 90 Minuten das Elfmeterschießen bemühen, um ins Halbfinale einzuziehen. In diesem setzten sich die Würzburger in einem deutschen Duell gegen die Vertreter aus Karlsruhe klar durch (4:1).
Im Finale erwartete sie mit der studentischen Auswahl aus Kiew allerdings ein sehr starker, wenn auch aus dem Halbfinale des vergangenen Jahres bereits bekannter Gegner, dessen Klasse sich nach weitgehend ausgeglichenen 90 Minuten in der Verlängerung schließlich durchsetzte (0:2). "Wir können trotzdem stolz auf unsere Leistung sein und als Vize-Europameister erhobenen Hauptes vom Platz gehen", berichtete Teammitglied Nicolas Reinhart.
Für Würzburg spielten, Frauen: Julia Asam, Lena Betz, Anne Förster, Isabell Heinisch, Antonia Hemmerich, Marie Glos, Leandra Jaeger, Julia Miksch, Johanna Popp, Antje Verheyen, Lena Wicker, Trainerin Lena Jakob, Betreuer Gernot Haubenthal.
Männer: Elias Berberich, Lukas Berberich, David Bröer, Jannik Feidel, Hannes Glas, Linus Grill, Ferdinand Hansel, Sven Kemmerzell, Sandro Kerber, Christian Kuhn, Ben Müller, Friedrich Philipp-Messerschmidt, Nicolas Reinhart, Simon Schäffer, Philipp Schmidt, Ben Schulz, Marius Wiederer, Egor Zelenskiy. Trainer: Norbert Feidel, Betreuerin: Melanie Feidel.