
TSV Kleinrinderfeld – TG Höchberg
(Sonntag, 14 Uhr)
Die Familie Hansel aus dem Würzburger Frauenland ist sportlich unterwegs. Mutter Brigitte ist das Gesicht des Münsterschwarzacher Basketballs. Eine von drei Töchtern spielt ebenfalls dort. Eine andere ist Zweitliga-Basketballerin beim SC Schwabach. Und Sohnemann Ferdinand Hansel geht für den Landesligisten TG Höchberg als Fußballer auf Torejagd.
"Der Sport hat bei uns in der Familie schon einen sehr hohen Stellenwert. Meine Tanten haben teilweise Handball gespielt. Ein jüngerer Cousin ist auch Fußballer", sagt Hansel, der mit seinen Höchbergern (13./20) am Sonntag zum Landkreis-Duell beim TSV Kleinrinderfeld (11./22) antritt. "Dieses Derby habe ich immer als heiß umkämpft erlebt." Das Hinspiel hat die diesjährige Landesliga-Runde eröffnet. Die TGH gewann mit 2:0. Saisonübergreifend war es damals der zehnte Sieg in Serie für die Kracken.
Doch die Erfolgswelle ist längst verebbt. "Wir können es uns selbst nicht so ganz erklären. Denn eigentlich hatten wir eine super Vorbereitung und sind ja auch kadermäßig nicht schlechter geworden", findet der 23-jährige Stürmer. "Vermutlich liegt es daran, dass wir doch noch eine sehr junge Mannschaft sind. Als es nicht mehr lief, ist uns teilweise auf dem Platz nichts mehr eingefallen." Und dann seien noch die vielen Unentschieden dazugekommen. In acht von 17 Partien hat sich das Team von Thomas Kaiser die Punkte geteilt – so wie zuletzt beim Tabellendritten in Haibach.

Hansel gelang am Hohen Kreuz in der 62. Minute der Treffer zum 2:2-Endstand. Wirklich freuen konnte er sich darüber nicht. "Wir waren in der Schlussphase in Überzahl und näher am Siegtreffer dran." Am Ende war es wieder ein Remis, das die Höchberger in der Tabelle nicht wirklich weiterbringt. Fast ist man geneigt, von einer Ergebniskrise zu sprechen. Bis zur Winterpause sind es voraussichtlich noch fünf Spiele, in denen 15 Punkte zu vergeben sind.
Lucas Moser und Yanik Unger fehlen allerdings schon seit Mitte Oktober studienbedingt. Hansel und David Bröer verpassen indes die letzten beiden November-Spiele, weil eine ganz besondere Auslandsreise auf sie wartet. Mit der Würzburger Hochschulmannschaft nehmen die beiden Höchberger an der Weltmeisterschaft in China teil. Im Sommer sind sie deutsche Hochschulmeister geworden. "Wir sind ein klasse Team und verstehen uns perfekt. Daher freue mich auch schon riesig auf dieses Erlebnis", betont Hansel, der im neunten Semester Mathe und Sport auf Gymnasiallehramt studiert. Seinen Höchbergern wird der kopfballstarke Angreifer dann fehlen.
Fußballerische Wurzeln beim Post SV Sieboldshöhe
Mit ungefähr zehn Jahren hat Hansel beim Post SV Sieboldshöhe mit dem Fußball begonnen – und ist dem Verein bis zu seinem Wechsel nach Höchberg im Sommer 2017 treu geblieben. "Als Jugendlicher habe ich noch parallel Basketball auf dem Heuchelhof gespielt – und war dort sogar erfolgreicher", erinnert sich Hansel: "Doch letztlich bin ich lieber zum Fußballtraining gegangen und habe mich dafür entschieden." Nach seiner Jugendzeit kickte er noch drei Jahre unter Frank Faulhaber für die Postler, ehe der Verein im FC Würzburger Kickers aufgegangen ist.
Natürlich sei es schade, dass es den Heimatverein so nicht mehr gebe, sagt Hansel: "Das war aber nicht der Grund für den Wechsel, denn die Mitspieler sind ja die gleichen geblieben. Vielmehr hat mich einfach das höhere Niveau gereizt." So brauchte der Würzburger auch nicht lange, bis er sich in Höchberg durchgesetzt hat. "In dieser Saison habe ich allerdings teils auch grottenschlecht gespielt. Zuletzt ging's wieder besser." Seit vier Partien ist die TGH ungeschlagen, wenn nur diese leidigen Remis nicht wären . . .
(beide Samstag, 14 Uhr)
(Sonntag, 14 Uhr)