
Der in Ochsenfurt geborene und in Uffenheim lebende Motorsportler Maximilian Götz wird in der kommenden DTM-Saison für das Winward-Racing-Team an den Start gehen. Dies bestätigten der Rennfahrer und sein neuer Rennstall mit Sitz im rheinland-pfälzischen Altendiez am Dienstag.
Zuvor hatte eine Mitteilung auf der Homepage von Götz für Aufsehen gesorgt: In dieser war lediglich zu lesen, der amtierende DTM-Sieger habe sein Engagement beim Fahrzeughersteller Mercedes-AMG verlängert. Zu einem Team bekannte er sich nicht. Auch nicht zum Haupt Racing Team (HRT) aus Meuspath in Rheinland-Pfalz, mit dem er nach einem kuriosen letzten Saisonrennen im Oktober den Titel geholt hatte. Lange schien eine Verlängerung mit HRT reine Formsache.
"Mercedes-AMG hat entschieden, wer wo fährt. Es ist Motorsport – da kann es passieren, dass Entscheidungen getroffen werden, in denen man als Fahrer nicht drinsteckt", so der in Florida für Tests weilende Pilot am Telefon. "Knatsch hat es keinen gegeben. Das war eine wirtschaftliche Entscheidung, mit der ich auch sehr gut leben kann. Winward und HRT sind für mich beide Heimat, weil ich für beide schon gefahren bin."
Sprach sich ein Ingenieur gegen Götz aus?
Im Januar hatte das Portal "Motorsport.com" berichtet, unter anderem habe sich Renningenieur Renaud Dufour gegen Götz ausgesprochen, weil man sich bessere Chancen ausrechne mit Mercedes-AMG-Werksfahrer Luca Stolz (26), der neben dem Inder Arjun Maini (24) nun für HRT starten wird – was das Team, ebenfalls am Dienstag, bestätigte.
"Was man da alles lesen konnte – totaler Quatsch", meint der mittlerweile 36 Jahre alte Uffenheimer nur, der bei seiner Rückkehr zu Winward die Nummer 1 bekommen wird, und seinen Teamkollegen Lucas Auer (27), den Neffen von Ex-Formel-1-Pilot und DTM-Boss Gerhard Berger, aus gemeinsamen Zeiten bei Winward Racing bestens kennt.
Götz und Auer verbindet das letzte Rennen der vergangenen Saison auf besondere Art und Weise: Neben Philip Ellis hatte auch Auer den Franken durchgelassen, so dass er sich Rang eins der Gesamtwertung sichern konnte, was für viel Kritik gesorgt hatte. Götz selbst nahm's gelassen und übergab – quasi als Dank – den für den Rennsieg erhaltenen Pokal dem Winward-Team. "Dass sie mitspielen: Hut ab! Das hätten sie nicht machen müssen", erklärte er damals und verneinte einen Eingriff von außen.
Das ist nun Vergangenheit. Götz setzt nach den zähen Verhandlungen ("es hat sich etwas länger gezogen, weil sich die Wünsche und Vorstellungen geändert hatten") alles daran, bester Mercedes-DTM-Pilot zu werden, den Österreicher Auer zu schlagen und seinen Titel zu verteidigen. "Er ist ein Racer durch und durch. Aber ich weiß um meine und seine Stärken", so Götz, dessen Kontrakt auf "mehrere Jahre" angelegt ist und "vielleicht auch über meine Rennfahrer-Karriere hinausgeht". Die neue DTM-Saison startet am Wochenende 30. April/1. Mai im portugiesischen Portimão.