Das Stadionheft des FC Eibelstadt trägt den schönen unterfränkischen Namen "Der Laddengracha". Gleich dreimal durften die 140 Zuschauerinnen und Zuschauer in einem gut anzuschauenden Kreisligaspiel am Sonntagnachmittag solche "Laddengracha" bewundern. Das Duell der gut aufgelegten Eibelstädter gegen den ETSV Würzburg, der nach schleppendem Saisonstart so langsam "qualitativ wieder ein gewisses Niveau erreicht", wie es Trainer Gerald Spahmann formulierte, versprach Spannung.
Hat der FC Eibelstadt nach Jahren der Unbeständigkeit dieses Jahr das Zeug und die Mannschaft, um in der Kreisliga Würzburg 1 ganz oben mitzuspielen? Laut Spahmann, der sich am Sonntag mit 1:3 (1:2) in Eibelstadt geschlagen geben musste, hat der FC zumindest aktuell das Glück, dass eine Mannschaft, die so weit oben steht, eben hat. Und eben jenes Glück, dass den "Bahnlern" fehlte. Gleich mehrere unglückliche Aktionen sah Spahmann. So zum Beispiel das 1:0 für die Gastgeber. Eine eigentlich harmlos, aber scharf geschlagene Flanke aus dem Halbfeld, die niemals die Chance hatte, bei einem Mitspieler zu landen, lenkte Kapitän Johannes Geißler unhaltbar aus 20 Metern mit dem Kopf ins eigene Tor.
Eigentor und Fernschuss bringen Eibelstadt in Führung
Nach einer engagierten Anfangsphase, in der beiden Mannschaften gefährlich vors Tor kamen, ein kurzer Schock für die Würzburger. Diesen Moment nutzte Jonas Münzberg mit der Qualität eines ehemaligen Bayernliga-Spielers. Sein Schuss aus gut 20 Metern war für ETSV-Keeper Elias Zöller nicht zu halten. Münzberg wurde aber auch nicht entscheidend gestört und konnte sich den Ball genau zurechtlegen.
Die Antwort des Spahmann-Teams ließ anschließend nicht lange auf sich warten. David Riepel nahm einen Flugball perfekt mit, blieb trotz einer Berührung im Strafraum standhaft und servierte für Kevin Voelker. Der umtriebige Stürmer vollendete sehenswert zu seinem neunten Saisontor halb hoch ins linke Eck.
Würzburg dominiert die zweite Halbzeit
Zuschauerinnen oder Zuschauer, die erst zur Halbzeit den Sportplatz in Eibelstadt erreicht hatten, dürften sich anschließend gewundert haben, welche Mannschaft aktuell Zweiter in der Kreisliga ist, und welche auf Platz zehn im Mittelfeld herumdümpelt. Immer wieder zeigten die Würzburger gute Ballstafetten. Am Ende des wohl schönsten Spielzugs zog Linksaußen Stefan Pfautsch in die Mitte und steckte zu Voelker durch. Dessen wuchtigen Abschluss Torhüter Moritz Rummel, der sich zwischenzeitlich zum Mann des Tages parierte, mit einer Faust abwehrte. "Das war heute das beste Spiel, dass der ETSV in dieser Saison gezeigt hat", zollte FC-Trainer Sebastian Fehrer dem Gegner Respekt.
Die Heimmannschaft zog sich zurück, kam kaum noch für längere Zeit in Ballbesitz. Nur bei einem Konter über Ramon Schmitt, Dorian Fengler und Rückkehrer Igor Mikic blitzten die Qualitäten des FCE mal auf. Im Weg war Mikic zum zweiten Mal an diesem Tag die Latte. Erst in der Nachspielzeit kam der Sturm-Veteran, der dieses Mal gemeinsam mit dem letztjährigen Topstürmer Jens Müller auf dem Feld stand, zu seinem Treffer. Münzbergs Flanke drückte er per Ping-Pong-Tor über die Linie.
Bleibt noch die Frage, ob Eibelstadt nun Dauergast in der Spitzengruppe ist? "Ich glaube, dass es dieses Jahr ein knapperes Rennen wird. Ob wir da dabeibleiben können, wird sich nächste Woche zeigen", sagte Fehrer. Das Spitzenspiel bei Tabellenführer Giebelstadt ist für ihn eine echte Reifeprüfung.
Fußball: Kreisliga Würzburg 1, Männer
FC Eibelstadt – ETSV Würzburg 3:1 (2:1)
FC Eibelstadt: Rummerl – Merker, Purucker, Hiller, Fengler – Münzberg, Zehnter – Müller, Schmitt, Kay – Mikic.
ETSV Würzburg: Zöller – Riepel, Müller, Geißler, Herrmann – Nebelung, Phouthavong – Gkourtzief, Bilibani, Pfautsch – Voelker. Schiedsrichter: Lauris Schleelein (Bad Königshofen). Zuschauende: 140. Tore: 1:0 Johannes Geißler (29., Eigentor), 2:0 Jonas Münzberg (33.), 2:1 Kevin Voelker (35.), 3:1 Igor Mikic (90.+2).