Nach zehn ungeschlagenen Partien hat es die SpVgg Giebelstadt in der Fußball-Kreisliga Würzburg 1 erwischt: Im Spitzenspiel des Ersten gegen den Dritten unterlagen die gastgebenden Giebelstädter am heimischen Güßgraben dem TSV Kleinrinderfeld mit 1:2 (0:1).
Bevor er ehemalige Mannschaftskameraden vom Würzburger FV begrüßte, die die Begegnung unter den 200 Zuschauerinnen und Zuschauern verfolgt hatten, sprach TSV-Spielertrainer Dennie Michel im Mannschaftskreis: "Ich bin wahnsinnig stolz. Das Fußballerische lassen wir mal, aber kämpferisch war das eine ganz starke Leistung", lobte er seine Mitspieler.
Kleinrinderfeld kämpft und kontert geschickt
Obwohl die Giebelstädter durchgehend mehr Anteile hatten, stellte ihr Trainer Martin Lang später fest: "Solche Spiele gibt es in der Bundesliga und in der Kreisliga. Wir hätten hier noch stundenlang spielen können, der Ball wollte nicht ins Tor." Jedoch müsse sich seine Mannschaft auch an die eigene Nase fassen: "Es war klar, wo die Stärken des Gegners liegen. Wir haben einmal nicht konsequent verteidigt, worauf sie ein schönes Kontertor geschossen haben."
Nach Alexander Orfs Pass in den Lauf von Sandro Zipprich hob der frei aufs Tor zulaufende Kleinrinderfelder den Ball am chancenlosen Torhüter Andreas Binner vorbei zum 1:0 ins Tor (36.). "Schaltet den Kopf ein und rennt nicht irgendwo blind drauf", forderte Giebelstadts Spielertrainer Christian Steinmetz in der Folge von den Seinen. "Es war unsere einzige Torchance im Spiel, aber genau so hatten wir uns das auch vorgenommen", erkannte Kleinrinderfelds Trainer Hans-Jürgen Meyer, der beim TSV mit Michel ein Trainerduo bildet.
Giebelstadts Angriffe waren entweder zu hastig oder zu ungenau gespielt, sodass die Heimelf lange Zeit zu keinen gefährlichen Abschlüssen kam. "Hier ist unser Lernprozess noch nicht abgeschlossen", stellte Lang fehlende Ruhe am Ball fest. Das Kleinrinderfelder 2:0 ergab sich nach einem langen Freistoß von Dennis Stauder in den gegnerischen Strafraum. Max Endres wollte zurück zu Binner köpfen – ein Missverständnis, der Ball landete im Tor (51.). "Es war ganz untypisch für uns, dass wir die Gegentore so billig herschenken", fand Lang.
Giebelstadt rennt am Ende nahezu pausenlos an
In der letzten halben Stunde rannte Giebelstadt nahezu pausenlos an, Kleinrinderfeld kam mitunter minutenlang nicht mehr nach vorne, doch mehr als das 1:2 durch einen von Steinmetz verwandelten Foulelfmeter war für die Heimelf nicht mehr drin (84.). Obwohl die Gäste noch bange Minuten zu überstehen hatten: "Wenn wir ein Gegentor kassieren, sind wir noch nicht gefestigt genug, der ein oder andere wird dann nervös", stellte Meyer fest. "Das Quäntchen Glück war aber auf unserer Seite, läuferisch und kämpferisch haben wir uns das erarbeitet."
Die Kreisliga-Spitze rückte durch die Ergebnisse an diesem Spieltag dichter zusammen. Giebelstadt bleibt zwar vorne, büßt aber Vorsprung ein. Nur einen Punkt dahinter folgt Eibelstadt, zwei sind es auf Kleinrinderfeld, das am nächsten Wochenende spielfrei ist, Platz drei mit einem Vorsprung von vier Punkten auf den Vierten Heidingsfeld aber halten wird.
Fußball: Kreisliga Würzburg 1, Männer
SpVgg Giebelstadt – TSV Kleinrinderfeld 1:2 (0:1)
Giebelstadt: Binner – Balthasar, Endres, Steinmetz, L. Fürst – Pfarr – Dill, Ratsch, Grüb, V. Fürst – Dauod. Eingewechselt: Kemmer (60.), Hirsch (77.).
Kleinrinderfeld: Jazwinski – Künzig, L. Meyer, J. Meyer, Diller – Zipprich, Stauder, Michel, Papadopoulos – Orf, Haas. Eingewechselt: Kimmeskamp (65.), Keller (74.).
Schiedsrichter: Tamer Gürek (Sömmersdorf). Zuschauende: 200. Tore: 0:1 Sandro Zipprich (36.), 0:2 Max Endres (51., Eigentor), 1:2 Christian Steinmetz (84., Elfmeter).