Zwar ist der Klassenerhalt in der Bayernliga Nord auch nach dem 1:0 (0:0)-Auswärtssieg des FV 04 Würzburg beim TSV Kornburg noch nicht geschafft, der Jubel der Würzburger Fußballer nach dem Schlusspfiff des etwas unsicheren Schiedsrichters Philipp Ettenreich ließ dies aber vermuten. Fast die gesamte Bank der Würzburger war jubelnd aufs Feld gestürmt und die mitgereisten Fans der Nullvierer feierten ihre Mannschaft im Anschluss ausgiebig.
Die Würzburger erwischten einen sehr ungünstigen Start. Zwar hatten sie nach wenigen Minuten noch Glück, als der steil geschickte Kornburger Sebastian Schulik von halbrechts frei vor FV-Keeper Andre Koob das lange Eck verfehlte. Nach zwölf Minuten verursachte Moritz Gündling, der sich den Ball im Strafraum zu weit vorgelegt und dann in Kornburgs Torhüter gegrätscht war, einen klaren Nachteil für die Unterfranken. Ettenreich zeigte dem Nullvierer Stürmer die glatt Rote Karte.
FV zunächst in Unterzahl
Die Zellerauer gingen also davon aus, dass sie fast 80 Minuten in Unterzahl kämpfen müssen und zogen sich dementsprechend zurück. Dass aus den 80 am Ende nur etwa 40 wurden, lag an Kornburgs Tim Olschewski, den Ettenreich schon früh verwarnt hatte und, der in der 54. Minute recht plump in Koob reinrannte, nachdem dieser einen langen Ball geklärt hatte. Berechtigterweise zeigte Ettenreich dem Kornburger die Gelb-Rote Karte. Abgesehen von diesen beiden unschönen Höhepunkten gab es auf dem großen Rasenplatz wenig Berichtenswertes. Beide Mannschaften probierten es meist ohne Fortune aus der Distanz.
Dafür führte dann die erste wirkliche Chance des FV zur Führung. Nicolas Reinhart, dem Funsch wegen seiner Laufleistung ein Sonderlob aussprach, tauchte praktisch aus dem Nichts vor Keeper Tim Pager auf und versuchte diesen mit einem Lupfer zu überwinden. Pager kam zwar an den Ball noch ran, doch als Herbert den Abpraller über die Linie drücken wollte, kam ihm Kornburgs Verteidiger Andreas Schuster mit der Hand in die Quere.
Hänschke beschenkt sich selbst
Schiedsrichter Ettenreich hatte die Situation nicht gesehen, wurde aber von seinem Assistenten belehrt. Die Folge: Elfmeter für den FV und Rot gegen Schuster. Marc Hänschke, der am Freitag 30 Jahre alt wurde, verwandelte sicher zur Würzburger Führung. Im Anschluss wurde die Partie immer nickeliger, wovon auch die insgesamt zwölf Gelben Karten zeugten - die bei der Partie des Vorletzten gegen den Drittletzten der Fairnesstabelle auch nicht überraschend waren. Zwar ließen sich die Würzburger in der Schlussphase, trotz nun numerischer Überzahl, nochmal hinten reindrücken, wirklich Gefahr für das Tor kam aber nicht mehr auf. Bereits am Montag geht es für die Zellerauer mit dem Auswärtsspiel bei der SpVgg Weiden weiter.