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BASKETBALL: BUNDESLIGA
Dramatik bis zum Schluss: Würzburg Baskets bescheren sich und ihre Fans mit dem dritten Sieg in Serie
Vor stimmungsvoller Kulisse setzen sich Würzburgs Bundesliga-Basketballer gegen Crailsheim durch. Nach einem emotionalen Höhepunkt in der ersten Halbzeit wird es in der zweiten spannend.
Jubel, Trubel, Heiterkeit nach dem Sieg der Würzburg Baskets über die Harko Crailsheim Merlins: (von links) Nicolas Carvacho, Filip Stanic, Xeyrius Williams und Felix Hoffmann.
Foto: Heiko Becker | Jubel, Trubel, Heiterkeit nach dem Sieg der Würzburg Baskets über die Harko Crailsheim Merlins: (von links) Nicolas Carvacho, Filip Stanic, Xeyrius Williams und Felix Hoffmann.
Stefan Mantel
 |  aktualisiert: 10.02.2024 10:23 Uhr

Bescherung am zweiten Weihnachtstag für Basketball-Bundesligist Würzburg Baskets und seine Fans. In einer vor allem in der zweiten Hälfte hochintensiven und spannenden, im Schlussabschnitt phasenweise dramatischen Begegnung setzten sich die Hausherren vor stimmungsvoller Kulisse von 2811 Zuschauern im "kleinen Derby" gegen die Hohenlohe-Franken der Hakro Merlins Crailsheim mit 87:78 (44:31) durch. Es war der sechste Sieg im elften Saisonspiel, der dritte in Serie, womit die Würzburger als Tabellen-Achter weiterhin ziemlich überraschend einen der begehrten Play-off-Plätze belegen.

"Es fühlt sich toll an, so ein Spiel zu gewinnen. Jetzt am Freitag noch in Hamburg nachlegen, das war es der perfekte Jahresabschluss von uns", freute sich Center Filip Stanic, während er auf der Ehrenrunde die ausstreckten Hände der Anhänger abklatschte.

Gefühlsachterbahn nach Start mit vielen Fehlern

Zu Beginn war dabei gar nicht absehbar, welche Gefühlsachterbahn die Begegnung im weiteren Verlauf noch bereithalten sollte. Zunächst war auf beiden Seiten kaum Spielfluss zu erkennen. Viele Unzulänglichkeiten und Fehlwürfe prägten die ersten zehn Minuten, die Nervosität war mit den Händen zu greifen.

Vor allem der zuletzt konstant stark aufspielende Stanley Whittaker erwischte auf Seiten der Gastgeber einen Kaltstart – und so ruckelte und zuckelte der Baskets-Motor im Offensivspiel ganz gehörig. Der 28-Jährige blieb ohne Punkte im ersten Abschnitt, wie überhaupt die Trefferquoten schwach waren. Die Würzburger netzten gerade mal fünf ihrer 22 Wurfversuche ein, die Gäste fünf von 15, folgerichtig war der Score mit 14:13 höchst überschaubar.

Eingewechselter Kapitän Felix Hoffmann avanciert zum Baskets-Rekordspieler

Und doch hatte das erste Viertel einen Höhepunkt zu bieten. Mit seiner Einwechslung in der achten Spielminute avancierte Kapitän Felix Hoffmann zum Bundesliga-Rekordspieler der Baskets, 165 Einsätze hat er nun für seinen Heimatverein vorzuweisen. "Als ich eingewechselt wurde, war es doch ziemlich emotional, viel emotionaler als ich es erwartet hatte", gestand der 33-Jährige bei der Sieger-Humba auf dem Parkett.

Neuer Rekordspieler der Würzburg Baskets und MVP der Partie gegen die Harko Crailsheim Merlins: Kapitän Felix Hoffmann 
Foto: Heiko Becker | Neuer Rekordspieler der Würzburg Baskets und MVP der Partie gegen die Harko Crailsheim Merlins: Kapitän Felix Hoffmann 

Der "Würzburg Warrior" war es auch, der mit einem erfolgreichen Drei-Punkte-Wurf die erste Führung für sein Team erzielte (12:11/10. Minute) – und zu Beginn des zweiten Viertels gleich noch einen Dreier zur bis dato höchsten Führung nachlegte (20:13/11.). Es war die Initialzündung für ein im Angriff famoses Viertel, in dem nun auch Whittaker seinen Rhythmus fand. Der US-Spielmacher traf zwei schwierige Halbdistanzwürfe, um dann zweimal von jenseits der 6,25-Meter-Linie nachzulegen. Da auch die Baskets-Defensive die Gäste weiterhin vor große Probleme stellte, war die 44:31-Halbzeitführung mehr als verdient.

"Unsere Verteidigung war großartig in den ersten zwanzig Minuten. Aber wir haben erwartet, dass Crailsheim in der zweiten Halbzeit zurückschlägt und sein Talent zeigt", sagte Baskets-Cheftrainer Saša Filipovski.

Angeführt vom Ex-Würzburger Maurice Stuckey, kämpft sich Crailsheim zurück

In der Tat wollten die Crailsheimer nicht nur schmuckes Beiwerk einer Würzburger Weihnachtsparty sein. Zwar stellte Stanic mit einem verwandelten Freiwurf zunächst die höchste Baskets-Führung der Partie her (47:31/21.). Doch fortan waren es die Gäste, die mit hoher Intensität und neu gewonnener Treffsicherheit das Momentum auf ihre Seite zogen. Angeführt vom Ex-Würzburger Maurice Stuckey, der bis dato mit 164 Partien die meisten Erstliga-Einsätze im Baskets-Trikot hatte, kämpften sich die "Zauberer" Punkt um Punkt zurück.

Der Ex-Würzburger Maurice Stuckey (links, Merlins Crailsheim) gegen Baskets-Topscorer Cameron Hunt.
Foto: Julien Becker | Der Ex-Würzburger Maurice Stuckey (links, Merlins Crailsheim) gegen Baskets-Topscorer Cameron Hunt.

Acht Punkte, darunter zwei erfolgreiche Dreier, markierte der 32-Jährige in dieser Phase. Und als Teamkollege Jaren Lewis 36 Sekunden vor Viertelende auf 54:55 verkürzte, war die Partie wieder völlig offen. Ab da war es Spiel auf Messers Schneide, in dem es den Crailsheimern trotz aller Bemühungen zu keinem Zeitpunkt mehr gelang, die erste Führung seit dem Auftaktviertel zurückzuholen.

Die Fans peitschen die Würzburger nach vorne

Stattdessen waren es die von ihren Anhängern nun frenetisch nach vorne gepeitschten Würzburger, die die entscheidenden Aktionen verbuchten. "Unsere Einstellung hat gepasst, wir müssen nur in den entscheidenden Situationen smarter spielen. Wenn Hunt, Whittaker und Bryce uns vier Dreier am Stück um die Ohren schießen, müssen wir cleverer sein und diese Würfe verhindern", sagte Stuckey.

Tatsächlich war es das abermals überragende US-Trio, das das Heft des Handels in die Hand nahm. Am Ende hatte das "dreiköpfige Baskets-Monster" Whittaker, Cameron Hunt und C.J. Bryce 61 der 87 Punkte erzielt und 16 der 20 Korbvorlagen verteilt.

"Wir hatten diese Saison zu Beginn schon einige knappe Spiele, die wir verloren haben. Es zeigt die Entwicklung der Mannschaft, dass wir nun in diesen Situationen die richtigen Entscheidungen treffen. Und natürlich hilft uns das Selbstvertrauen, was wir in den letzten Wochen aufgebaut haben", resümierte Hunt, mit 23 Zählern Topscorer der Begegnung.

"Wir lernen immer noch, aber wir haben heute den Ball sehr gut kontrolliert und hatten in den Schlüsselmomenten keine Angst. Ich freue mich sehr über diesen Sieg, besonders für unsere Fans, die uns fantastisch unterstützt haben", zog Filipovski ein erfreutes Fazit des letzten Heimspiels des Jahres 2022.

Die Statistik des Spiels

Basketball-Bundesliga, Männer:
Würzburg Baskets – Hakro Merlins Crailsheim 87:78 (14:13, 30:18, 14:24, 29:23)
Würzburg: Hunt 23/3 Dreier (9 Assists), Whittaker 20/3 (7 Assists), Bryce 18/3 Dreier, Stanic 11 (6 Rebounds), Carvacho 8 (7 Rebounds), Hoffmann 7/2, Böhmer, O. Williams, X. Williams, Welp, Ndi (nicht eingesetzt).
Crailsheim: Midtgaard 19 (9 Rebounds), Livingston 18/1, Stephens 9, Stuckey 8/2, Vrcic 7, Lewis 7/1 (8 Rebounds), Kindzeka 6/2, Mikalauskas 3/1, Bleck 1, Maxhuni, Radosavljevic.
Rebounds: 37 – 45.
Vorlagen: 20 – 17.
Ballverluste: 9 – 16.
Treffer aus dem Feld: 28/65 (43 %) – 25/65 (38 %).
Dreier: 11/23 (48 %) – 7/23 (30 %).
Freiwürfe: 20/33 (61 %) – 25/26 (85 %).
Zuschauende: 2811. 
Quelle: BBL
 
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