Am Ende war er diesmal bei den Würzburger Kickers der Held des Tages. Auch wenn Pascal Moll im Auswärtsspiel bei der SpVgg Bayreuth bis zur 66. Minute warten musste, bis er aufs Feld durfte. Auch wenn er danach lange Zeit keine wirklich erwähnenswerte Offensivszene hatte. Letztlich reichte ja diese eine in der Nachspielzeit. "Das war eigentlich ganz einfach: Tim Kraus wirft weit ein, ich laufe am langen Pfosten durch und mir fällt der Ball auf den Kopf. Da muss man auch mal Glück haben", schilderte der 22-jährige Flügelstürmer seinen Siegtreffer in der fünften Minute der Nachspielzeit und stellte nach dem 2:1-Erfolg fest: "Auch ein dreckiger Sieg ist mal völlig okay."
Für Moll, der nach Vertragsende beim FC 05 Schweinfurt zunächst noch etwas den Markt sondiert hatte, auf Vereinssuche war, ehe er dann Ende August bei den Kickers unterschrieb, war es der zweite Saisontreffer. Die Zielstrebigkeit vor dem gegnerischen Kasten gehört eigentlich zu seinen Stärken. Nur brachte er die bislang in dieser Saison nicht immer auf den Platz. "Er macht seine Sachen im Spiel und im Training immer gut. Nur fehlte bisher ein bisschen der Output. Andere wirkten immer ein bisschen gefährlicher", sagt Kickers-Trainer Marco Wildersinn und hofft: "So ein Tor kann etwas freisetzen."
Die Konkurrenz ist nach wie vor groß auf den Außenstürmer-Positionen, auch wenn Benyas Junge-Abiol derzeit mit einem Muskelfaserriss aussetzen muss. Am Samstag durfte in der Schlussphase auch der Ex-Bayreuther Luke Hemmerich mal in offensiver Rolle ran. "Eine Verschleißposition" sei das, so Wildersinn. Will heißen, die Außenstürmer laufen sich eigentlich in jedem Spiel irgendwann müde. Jeder bekommt seine Chance. Auch Moll hat sich mit dem großen Konkurrenzkampf bereits arrangiert: "Wir ziehen alle an einem Strang, egal wer spielt oder draußen sitzt. Wenn du aufsteigen willst, brauchst du mehr als elf gute Spieler. Wir wollen das jetzt bis zum Ende durchziehen."