
Saliou Sané hat in seiner Zeit als Fußball-Profi schon einiges erlebt – Auf- und Abstiege, 2. Bundesliga, 3. Liga, Regionalliga. Begonnen hat alles 2006 in Hannover. Als 14-Jähriger wechselte er damals in der Nachwuchsabteilung der 96er. Es wäre für ihn schon etwas Besonderes, sollte es am Saisonende in den Aufstiegsspielen ausgerechnet gegen die zweite Mannschaft des Zweitligisten gehen. "Der Trainer Daniel Stendel war damals mein Coach in der U17", erzählt der Torjäger der Würzburger Kickers. Ab und an, schaue er ja schon, wer da in der Tabelle der Regionalliga Nord ganz oben stehe und damit dem bayerischen Vertreter im Kampf um den Aufstieg gegenübertreten würde, sagt Sané.
Noch aber ist das alles Zukunftsmusik. "Jeder weiß, worum es geht, was das Ziel ist. Dafür braucht es schon im ersten Spiel Vollgas von Jedem", sagt der Würzburger Angreifer vor dem Regionalliga-Neustart der Kickers an diesem Samstag (14 Uhr) gegen die SpVgg Ansbach. Von Nervosität, sei aber längst nichts zu spüren, eher von Vorfreude, so berichtet es Sané: "Ich glaube bei uns in der Mannschaft, hat jeder seine Nerven beisammen. Die Jungs sind alle sehr klar im Kopf und wissen genau, worum es geht." Vor den Rothosen liegt ein entscheidendes Halbjahr, an dessen Ende der Aufstieg stehen soll.
Dafür haben die Kickers in den letzten Wochen geschuftet. Die Vorbereitung sei, findet Sané, eine gute gewesen. Gerade das Trainingslager auf Mallorca habe, Kunstrasenplatz hin oder her, für eine gute Atmosphäre im Kader gesorgt. "Wir sind als Team noch einmal zusammengerückt. Das wird noch wichtig werden. Es war eine deutlich bessere Stimmung als in anderen Trainingslagern, die ich erlebt habe", sagt Sané. Auf dem Platz indes hat das Team an seiner Flexibilität gearbeitet, hat verschiedene Formationen eingeübt.

Einer freilich ist bei Marco Wildersinn, das betont der Kickers-Trainer vor dem Neustart, ohnehin gesetzt: "An Saliou Sané führt kein Weg vorbei." Der 31-jährige Angreifer ist schließlich nicht nur mit zwölf Saisontoren derzeit bester Torschütze beim Regionalliga-Spitzenreiter. Sané schafft mit seiner Spielweise als stets präsente Anspielstation in der Sturmspitze auch viele Freiräume für seine Mitspieler. Ein Umstand, der oft erst dann auffällt, wenn der Stürmer einmal nicht mehr auf dem Feld steht. Sané ist einer jener Spieler, die derzeit nur schwer zu ersetzen scheinen. "Ich will mit Toren und Vorlagen weiterhelfen, damit wir erfolgreich sind", sagt er ganz allgemein über seine Ziele für die Restsaison. Eine bestimmte Zielmarke an Toren habe er sich dabei nicht gesetzt.
Für Sané selbst hat sich im letzten Jahr sowieso so einiges verändert. Seit er Vater ist, habe er "weniger Schlaf, aber dafür mehr Freude", erzählt er: "Das ist einfach eine schöne Situation." Und das spielt auch bei der Zukunftsplanung eine Rolle: "Mit einer Familie ist es nicht mehr so leicht." Allerdings weiß auch er, dass es möglicherweise noch dauern kann, bis feststeht, wie es bei den Kickers weitergeht. Er bleibe gelassen, sagt Sané, der in seiner Karriere lange Zeit ein Wandervogel war, und mit drei Vereinen bereits einen Aufstieg feiern konnte: mit dem SC Paderborn in die 1. Bundesliga, mit dem Karlsruher SC und den Kickers in die 2. Liga. Aus der Regionalliga hat er den Sprung nach oben noch nicht geschafft. Der soll nun im Sommer folgen.