
Ist Hannes Steinbach der dritte Würzburger nach Dirk Nowitzki und Maxi Kleber, der den Sprung in die nordamerikanische Basketball-Profiliga NBA schafft? Die nächsten Schritte in diese Richtung wird der 18-Jährige in diesem Herbst gehen. Die Nachwuchshoffnung von Basketball-Bundesligist FIT/One Würzburg Baskets wird in der nächsten Saison für die University of Washington Athletics in Seattle auf Korbjagd gehen.
Das bestätigte der 18-Jährige auf Nachfrage dieser Zeitung erstmals auch selbst: "Ja, es stimmt. Die Entscheidung ist diese Woche endgültig gefallen. Ich habe auch überlegt, noch ein Jahr bei den Baskets zu bleiben oder etwas anderes zu machen. Aber die USA sind eine große Chance. In Seattle setzt der Coach auf Spielertypen wie mich. Dort kann ich mich sehr gut präsentieren, um mein Ziel, die NBA, eines Tages zu erreichen", erklärt Steinbach seinen bevorstehenden Wechsel.
Das Team der Huskies, so der Name der Basketball-Mannschaft der University of Washington, spielt in der höchsten College-Division NCAA I, deren beste Spieler regelmäßig den Sprung in die NBA schaffen. Steinbach gilt europaweit als eines der größten Talente seines Jahrgangs und gewann vergangenen Sommer mit der deutschen U18-Nationalmannschaft in Finnland den EM-Titel.
Wechsel als Auszeichnung für die Würzburg Baskets
In der laufenden Bundesliga-Saison hat sich der Sohn der Würzburger Basketball-Legende Burkhard Steinbach bereits einen festen Platz in der Rotation von Baskets-Cheftrainer Sasa Filipovski erspielt und zählt mit durchschnittlich 6,6 Punkten und 5,5 Rebounds als heißer Anwärter auf den Titel "Rookie des Jahres". Für den 2,04 Meter großen Forward wird der Sprung in die USA auch ein Abschied aus dem vertrauten Umfeld sein: "Ich bin den Baskets sehr dankbar. Ich habe hier alle Jugend-Mannschaften durchlaufen und bin in meiner Entwicklung immer unterstützt worden."
Mit einem lachenden und einem weinenden Auge kommentiert Kresimir Loncar, Manager Sport und Scouting bei den Würzburg Baskets, den nahenden Abschied Steinbachs: "Natürlich ist es schade, dass uns Hannes verlässt. Aber andererseits freue ich mich für ihn und seine Familie, dass er sich seinen Traum erfüllen kann. Vergangenes Jahr hat er noch Regionalliga gespielt, jetzt im Schnitt 20 Minuten in der Champions League. Für uns als Verein ist es auch eine Auszeichnung, dass wir einen Spieler so weiterentwickelt haben, dass er nun den nächsten Karriereschritt machen kann. Ich denke, in zwei, drei Jahren werden wir Hannes in der NBA sehen."