Das Wichtigste vorneweg: Die Würzburg Baskets haben am Mittwoch bewiesen, dass sie eine Spitzenmannschaft in der Basketball-Bundesliga sind. Wer an einem Abend, an dem es mal nicht so rund läuft, trotzdem den Gegner über weite Strecken dominiert und einen 85:60-Heimerfolg einfährt, steht zurecht auf Rang vier der Tabelle. Die Nachholpartie vom ersten Spieltag gegen die BG Göttingen entschieden die Baskets im dritten Viertel.
Besser gesagt: Maximilian Ugrai entschied das Spiel mit 17 Punkten in den 7:50 Minuten, die er im dritten Viertel auf dem Feld stand. Obwohl ihm sonst keine Punkte gelangen, war der gebürtige Bad Mergentheimer, der mit 13 Jahren zu den Baskets kam, der Topscorer der Würzburger.
Maximilian Ugrai wird zum X-Faktor
"Es ist schön, dass ich dem Team eine neue Dimension geben konnte, weil der Dreier in den letzten Wochen nicht so gut gefallen ist", sagte er über die drei Dreipunktewürfe, die er in Serie verwandelte. "Offensiv waren das vielleicht die effizientesten Minuten, die ich je gespielt habe", sagte der 28-Jährige und freute sich. Nach der Ugrai-Show war die Partie mit dem Ende des dritten Viertels praktisch entschieden.
Zuvor war es Göttingen gelungen, die frühe 27:14-Führung der Baskets etwas einzudampfen. Nach neun unbeantworteten Göttinger Punkten im zweiten Viertel erspielten sich die Gastgeber aber schon vor der Pause ein Polster von zehn Punkten (36:26), ehe Ugrai nach der Pause den Deckel auf den 17. Saisonsieg machte. Gelingt am Sonntag beim Heimspiel gegen die Hamburg Towers (15.30 Uhr, tectake Arena) der perfekte Abschluss der englischen Woche, können die Verantwortlichen der Baskets wohl schon mal für die Play-offs planen.
Apropos Play-offs. Dort geht es bekanntlich um die Meisterschaft. Etwas, wovon selbst die mutigsten der Baskets-Fans nicht zu träumen wagten, bis sie unter der Woche die Aussagen von Zac Seljaas auf sportbild.de lasen. Der Flügelspieler, der dank seiner Gesichts- und Kopfbehaarung mittlerweile Kultstatus genießt, sprach recht unverblümt von der Meisterschaft als Ziel, für das die Mannschaft jeden Tag arbeiten würde.
Filipovski relativiert Seljaas' Aussagen
"Vokuhila-Star Zac Seljaas träumt vom Titel!" hieß die Überschrift des Artikels des Springer-Mediums, für den sportbild.de den US-Amerikaner schriftlich um Antworten auf Fragen gebeten hatte. Die Antworten liegen dieser Redaktion vor. Darin hatte Seljaas relativierend betont, dass es gar nicht möglich sei, um die Meisterschaft mitzuspielen, ohne die reguläre Saison stark zu beenden. Doch das fiel der Streichung und Zuspitzung im Artikel zum Opfer.
Sasa Filipovski philosophierte im Anschluss an die Partie gegen Göttingen: "Wir können nur schnell laufen, wenn wir einen Schritt vor den anderen setzen." Dazu, wie schnell sein Team laufen müsse, um die Meisterschaft zu gewinnen, äußerte sich der Coach nicht. Auch den Vergleich mit Meister ratiopharm Ulm, der im vergangenen Jahr als Siebter in die Play-offs startete und am Ende sensationell den Titel gewannen, scheut der Slowene. "Die Ulmer hatten einen Kader mit 14 Spielern, davon einige, die schon Euroleague gespielt haben oder dies jetzt tun."
Play-offs weiterhin das Saisonziel
Es sei okay, dass seine Spieler Träume haben, sagte der 49-Jährige. Denn wer nicht träume, können nichts erreichen. Aber er mahnte auch zur Bodenhaftung. "Wir werden die Frucht so lange wie möglich ausquetschen", kommentierte er den Lauf, den die Baskets nun auf 14 Siege aus den letzten 16 Spielen und sieben Heimsiege am Stück ausgebaut haben. Zu mehr will sich Filipovski nicht verpflichten, denn: "Nur wer Dinge verspricht, kann am Ende etwas schuldig bleiben." Deshalb bleibe die Teilnahme an den Play-offs das Saisonziel.