Zum Rückzug des U-23-Teams des FC Würzburger Kickersaus der Fußball-Bayernliga haben auch die Kontrahenten aus Schweinfurt und der Zellerau eine klare Meinung.
"Wir sind darüber nicht so wahnsinnig traurig", kommentierte Roland Metz, Vorsitzender des Lieblingsrivalen Würzburger FV, auf Nachfrage den Paukenschlag bei den Rothosen. Zwar sei es – sportlich gesehen – schade, dass es künftig kein Derby in der Bayernliga mehr geben werde, doch spare sich sein Verein dadurch auch Geld. Rund 4000 Euro hätten die Zellerauer die Heimspiele gegen die U23 der Kickers im Schnitt gekostet. Schuld daran waren vor allem die erhöhten Sicherheitsauflagen. So mussten beispielsweise Zäune aufgestellt und zusätzliches Security-Personal bezahlt werden. "Wir haben bei diesen Spielen zwar keinen Verlust gemacht, aber auch keinen großen Gewinn", resümiert Metz. Was er auf keinen Fall vermissen werde, seien "vereinzelte Chaoten" unter den Rothosen-Fans, wie die, die bei den Derbys mutmaßlich zweimal eine Bande beschädigt hatten. "Wir haben beim letzten Mal drei Leute angezeigt, aber der Fall ist noch nicht entschieden", erklärt der Vorsitzende.
- Lesen sie auch: Warum Sportchef Norbert Hohler der Meinung ist, dass sich der FC Würzburger Kickers nicht sehr professionell verhalten hat
- Beim Bayerischen Fußball-Verband ist man nicht begeistert über den Rückzug der Kickers U23
Verständnis für den Widersacher aus dem Süden zeigt man – zumindest punktuell – beim Fußball-Regionalligisten FC Schweinfurt 05, der vergangenes Jahr selbst seine U23 abgemeldet hat: "Einerseits zählt der finanzielle Aspekt, weil man die Kosten für die U23 nicht hat. Andererseits muss man auch bedenken, dass für manche A-Jugendliche der Schritt in den Herren-Bereich durch eine Zwischenstation einfacher wird. Die Kickers werden sich schon was dabei gedacht haben", sagt Björn Schlicke, seit Januar Sportdirektor beim FC 05.
Auch Schweinfurt denkt über Kooperation nach
Eine Kooperation mit einem anderen Klub empfindet Schlicke als sinnvoll, das sei eine Lösung, wie man sie auch beim FC 05 in Betracht ziehe. "Seit Winter sind wir mit anderen Vereinen aus der Bayernliga in Gesprächen. Das muss aber auch für unsere Spieler Sinn machen. Ein Verein aus Hamburg käme da nicht in Frage", sagt der 37-Jährige und verweist darauf, dass für die Schweinfurter U-19-Spieler der Schritt von der A-Jugend-Bayernliga in die Regionalliga ebenfalls ein großer sei.