Der TSV Unterpleichfeld hat das Toto-Pokal-Endspiel im Fußball-Kreis Würzburg gewonnen. Mit 1:0 (0:0) setzten sich die Gastgeber vor 450 Zuschauenden im Duell zweier Bezirksligisten gegen den TSV Eisingen durch, der es dadurch verpasste, seinen im Vorjahr gewonnenen Titel zu verteidigen.
Die besseren Gelegenheiten in der ersten Halbzeit besaß der Titelverteidiger. Nach einem vom Schiedsrichter geahndeten Foul von Unterpleichfelds Verteidiger Nino Wagner an Eisingens Hannes Glas legte sich Lukas Götz den Ball auf dem Elfmeterpunkt zurecht, doch scheiterte mit seinem Schuss an Unterpleichfelds Torhüter Christopher Wahler (9.).
Ein weiteres Mal fanden die Gäste in Wahler ihren Meister, als dieser einen platzierten Kopfball des Eisingers Alexander McBride mit dem Handschuh über die Latte wischte (19.).
Unterpleichfelds Torhüter Christopher Wahler zeigt starke Paraden
Das Duell der Gäste gegen den starken Wahler fand seine Fortsetzung, als Lukas Götz nach einer Hereingabe von Benjamin Schömig von rechts in den Strafraum eindrang, doch Unterpleichfelds Torhüter wiederum dessen Schuss parierte (35.). "Ich habe mich in der Halbzeit bei Chris bedankt, den Pokal hat auch er für uns gewonnen", sagte Unterpleichfelds Trainer Thomas Redelberger später.
Eisingen war bis zum Seitenwechsel die offensiv aktivere Mannschaft, ging aber zu verschwenderisch mit seinen Chancen um. Unterpleichfeld dagegen kam nur selten vor das gegnerische Tor, und dann fehlte dem Tabellenführer der Bezirksliga Ost im Abschluss die Wucht. "Wir müssen eigentlich in Führung gehen. Ich habe schon befürchtet, dass uns das noch auf die Füße fallen könnte", sagte Eisingens Spielertrainer Philipp Christ.
Eisingens Torhüter streckt sich nach Lukas Huschers Schuss vergeblich
Eine gute Gelegenheit der Heimelf war ein Schuss Andreas Zehners nach einer Flanke von Valentin Vogel, den aber Eisingens Torhüter Dominik Daxhammer sicher parierte (33.). Die beste und zugleich letzte Aktion der ersten Halbzeit besaß Valentin Vogel, als dessen noch abgefälschter Schuss knapp am gegnerischen Tor vorbeizischte (45.). "Wir haben nicht so gut ins Spiel gefunden. In der ersten Halbzeit hatten wir auch das Quäntchen Glück", gestand Redelberger.
Den Spielverlauf auf den Kopf stellten die Gastgeber nach dem Seitenwechsel mit ihrer ersten Aktion. Lukas Huschers platzierter Schuss schlug über Eisingens sich vergeblich streckenden Torhüter zum Unterpleichfelder 1:0 im linken oberen Winkel ein (46.). Dem bisherigen Spielverlauf nach war das eine glückliche Führung der Heimelf durch ihren erfolgreichsten Angreifer, der bislang auch die Torschützenliste der Bezirksliga Ost mit 22 Treffern anführt.
Dieses Tor aber änderte die bisherigen Kräfteverhältnisse. Unterpleichfeld drängte auf ein zweites Tor und setzte Eisingen, das kaum noch Spielanteile hatte, unter Druck. Valentin Vogel (64.) und Jan Rabe (65.) verpassten eine höhere Führung der in Blau spielenden Gastgeber, als sie aus aussichtsreichen Positionen im Sechzehner am gegnerischen Tor vorbei schossen, und Daxhammer klärte nach einer Hereingabe von André Schmitt mit dem Fuß vor Lukas Huscher (67.).
Drei unterfränkische Pokalsieger kommen aus der Bezirksliga Ost
Eisingen, seit dem Gegentor sichtlich benommen, bäumte sich kaum gegen die Niederlage auf. Florian Preißendörfers Freistoß fiel nur aufs Außennetz (80.). Auch in der fünf Minuten langen Nachspielzeit und mit drei Eckbällen in Folge gelang es den in der zweiten Halbzeit ohne Torchance gebliebenen Gästen nicht mehr, den Unterpleichfelder Sieg in Zweifel zu ziehen. "Uns war klar, dass das Spiel mehr für uns laufen könnte, je länger es dauert", sagte Redelberger.
Für den TSV Unterpleichfeld gab es nicht nur die offizielle Siegerprämie des namensgebenden Sponsors von 1000 Euro. Der Klub nimmt auch an der ersten landesweiten Toto-Pokal-Hauptrunde 2023/24 teil. Als einer der 22 bayerischen Kreispokalsieger darf der TSV – wie seine Bezirksliga-Konkurrenten TSV Forst im Kreis Schweinfurt und FC Bad Kissingen im Kreis Rhön – in der ausgelosten Reihenfolge einen attraktiven Erstrundengegner aus der dritten bis sechsten Liga wählen.