Kurzzeitig gab es beim SV Euerbach/Kützberg wohl noch einmal etwas Hoffnung, dass es doch in der Landesliga weitergehen könnte, verrät Vorstand Jürgen Hartmann auf Nachfrage. Vor einem Monat kündigte der Verein überraschend den Rückzug seiner ersten Mannschaft aus dem Spielbetrieb an. Die mit großen Ambitionen in die Runde gegangene Elf enttäuschte in der Vorrundengruppe A letztlich auf ganzer Linie und verpasste den anvisierten Einzug in die Aufstiegsrunde.
In den offiziellen Spielplänen des Bayerischen Fußballverband taucht in der Abstiegsgrunde der Landesliga Nordwest jedoch immer noch der SV Euerbach/Kützberg auf. Wie BFV-Bezirksspielleiter Bernd Reitstetter bestätigt, ist das Team noch nicht zurückgezogen worden. In den nächsten Tagen soll die offizielle Abmeldung des Teams allerdings rausgehen, kündigt Hartmann an. "Das letzte bisschen Hoffnung hat sich zerschlagen." Worin die Hoffnung auf eine Kehrtwende bestand, verrät der Vereinsvorsitzende aus Kützberg allerdings nicht.
Vollendet ist die Abwicklung der Landesliga-Truppe mit dem Schrieb an den Verband aber für die Verantwortlichen noch nicht. Den Gang mit runter in das Kreisklasse-Teams – vormals die zweite, dann die erste Mannschaft des Klubs – wird vermutlich kein Spieler mitgehen, auch wenn sich bislang noch nicht alle Akteure abgemeldet haben, wie Hartmann vermerkt.
Drei Abgänge sind bislang offiziell zu vermelden. Nicolas Reinhart, der im Sommer 2020 von der U 19 des FC 05 Schweinfurt nach Euerbach wechselte, läuft künftig für den Bayernligisten FV 04 Würzburg auf. Max Hillenbrand, der vor eineinhalb Jahren den Weg vom Bayernligisten TSV Abtswind zum SV Euerbach/Kützberg ging, geht jetzt wieder den umgekehrten Weg. Und die DJK Schwebenried/Schwemmelsbach sicherte sich die Dienste von Christopher Lehmann.
Ob bei beiden Wechseln Ablösesummen geflossen sind, ist nicht bekannt. Der langjährige Macher und Sponsor des SV Euerbach/Kützberg, Stephan Brunner, riet dem Klub, die Spieler in der Winterpause trotz der Abmeldung nur gegen Ablösen wechseln zu lassen. Nach den Statuten des Verbands bedarf es nämlich die Freigabe des abgebenden Vereins, damit die Spieler innerhalb der Saison noch einmal für einen neuen Verein auflaufen dürfen.
Hartmann möchte sich dazu nicht öffentlich äußern. Das sei jeweils Verhandlungssache von Verein zu Verein. Der Redaktion sind allerdings auch bereits Fälle mitgeteilt worden, bei denen der SV Euerbach/Kützberg auf Ablösen für Spieler beharrt, die vormals ablösefrei dorthin wechselten, sich aber eine entsprechende Klausel nicht in ihren Vertrag haben schreiben lassen.
Darf die Reserve im Pokal antreten?
Die Abwicklung des Landesligisten geht also augenscheinlich ihren nötigen Gang. "Ich bin mit der ganzen Situation nicht zufrieden", gibt Hartmann vier Wochen nach dem verkündeten Aus zu: "Aber es lässt sich nicht ändern. Ich muss mich damit abfinden."
Für das Pokalspiel gegen Alemannia Haibach in der Qualifikationsrunde zum Verbandspokal 2022/23 am 12. März laufe derzeit eine Anfrage beim Verband, ob die Zweite Mannschaft anstelle der Ersten antreten darf. Laut André Dünninger, Trainer des Kreisklassisten SV Euerbach/Kützberg II, wolle man diese Partie wahrnehmen.
Also ruhig Blut 😉