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Basketball: Bundesliga
Der Sieg des "glücklicheren Teams": Die Würzburg Baskets gewinnen auch in Ludwigsburg
Durch den dritten Erfolg in Serie sind die Würzburg Baskets nun Tabellendritter. So lief das Spiel in Ludwigsburg und das waren die Schlüssel zum Sieg.
Zac Seljaas (rechts) erzielte für die Würzburg Baskets am Sonntag gegen Ludwigsburg 19 Punkte und verwandelte drei Dreipunktewürfe wie hier gegen den Justin Simon.
Foto: Julien Becker | Zac Seljaas (rechts) erzielte für die Würzburg Baskets am Sonntag gegen Ludwigsburg 19 Punkte und verwandelte drei Dreipunktewürfe wie hier gegen den Justin Simon.
Tim Eisenberger
 |  aktualisiert: 26.11.2024 02:41 Uhr

Durch den 91:82-(35:33)-Erfolg gegen die MHP Riesen Ludwigsburg nahm ein etwas chaotischer Tag inklusive Stau auf der Autobahn für die FIT/One Würzburg Baskets doch noch ein glückliches Ende. Besonders Jhivvan Jackson und Zac Seljaas drehten in der zweiten Halbzeit auf und führten die Würzburger, die nun mit fünf Siegen und zwei Niederlagen Tabellendritter sind, zum verdienten Erfolg. Jackson war mit 20 Punkten auch Topscorer des Würzburger Basketball-Bundesligisten, Seljaas kam am Ende auf 19 Zähler.

Ausschlaggebend war auch das deutlich gewonnene Rebound-Duell. 40 Abpraller sicherten sich die Gäste, nur 22 holten die Ludwigsburger. "Wir waren am Ende auch das etwas glücklichere Team in einem hart umkämpften Spiel", analysierte Trainer Sasa Filipovski auf der anschließenden Pressekonferenz.

Um 17:28 Uhr hatte der Hallensprecher die verspätete Ankunft des Würzburger Busses verkündet und auch bekanntgegeben, dass die Partie in der MHP-Arena mit 15 Minuten Verspätung beginnen werde. Gut 30 Minuten vor Spielbeginn waren die Baskets-Spieler dann endlich zum Warm-Up auf dem Feld. Eine gute Spielvorbereitung war da nicht mehr möglich. Von Startschwierigkeiten war dann allerdings nichts zu merken. Mit seinem ersten von fünf verwandelten Dreipunktewürfen brachte Jhivvan Jackson die Gäste mit 10:3 in Führung.

Freiwürfe zu Beginn ein Problem

Immer wieder gelang es den Gästen gegen das aggressive Doppeln der Ludwigsburger, den Ball zum abrollenden großen Spieler zu bringen, der dann die kreierte Überzahl ausspielen konnte. Als aber Owen Klassen früh mit seinem zweiten Foul auf die Bank musste, stockte das Offensiv-Spiel der Baskets und die Ludwigsburger Defensive funktionierte besser. Auch, weil die Schiedsrichter die Aggressivität der Gastgeber zuließen. Und wenn die Baskets dann mal an die Freiwurflinie durften, trafen sie nur mittelmäßig (5/10), was auch an der fehlenden Zeit zum Einwerfen gelegen haben könnte.

Besonders Deane Williams, den die Ludwigsburger in der vergangenen Woche als Neuzugang vorgestellt hatten, bereitete den Baskets in der ersten Halbzeit Probleme. Zwölf Punkte und vier Rebounds erzielte der ehemalige Bonner in den ersten 20 Minuten. Auch er sorgte für eine 28:21-Führung der Schwaben. Die Antwort folgte aber prompt: Mike Lewis II schloss mit seinem Dreier zum 31:28 einen 10:0-Lauf der Unterfranken ab. In die Pause ging es beim Stand von 35:33 für die Würzburger.

Auch wenn Mike Davis Jr. zu Beginn des dritten Viertels schnell sein drittes und viertes Foul beging, der Start in die zweite Halbzeit war ganz nach dem Geschmack der etwa 100 mitgereisten Baskets-Fans. Seljaas, der bei zwei Versuchen in der ersten Halbzeit nicht mal den Ring getroffen hatte, versenkte zwei Dreipunktewürfe in Folge und auch Jackson punktete nun häufiger.

Lukas Wank wird geschont

Der besten Verteidigung der Liga, die im Schnitt nur 72,6 Punkte pro Spiel zulässt, schenkten die Baskets so alleine im dritten Viertel 28 Punkte ein. Auffällig: Am Freitag hatte Trainer Filipovski nicht nur die Verteidigung gegen die Systeme des Gegners trainieren lassen, sondern verbrachte auch 45 Minuten damit, wie sein Team gegen die Ludwigsburger Defensive angreifen soll. Hauptthemen dabei waren der Ballvortrag und die Vermeidung von Ballverlusten dabei. Insgesamt 20 Mal schenkten die Würzburger den Ball aber trotzdem dem Gegner.

Auch dass Lukas Wank, der seitdem Braunschweig-Spiel an einer Wadenverletzung laboriert, geschont wurde, merkte man dem Spiel der Baskets kaum an. Hervorragend vertreten wurde der Würzburger Verteidigungsminister am Sonntag von Bazou Kone, der seine wohl beste Leistung im Baskets-Leibchen zeigte. Neun Punkte erzielte der Deutsch-Ivorer in seinen knapp elf Minuten Einsatzzeit. Seljaas sehenswerter Sprungwurf aus der Drehung sorgte Ende des dritten Viertels für die erste zweistellige Führung (60:50), die Ludwigsburg bis zur letzten Viertelpause jedoch noch auf 63:58 eindampfte.

Würzburger bringen den Sieg mit guter Defensive über die Zeit

Das Schlussviertel begann mit dem zweiten technischen Foul gegen die Würzburger. Dieses Mal, weil sich Filipovski zu sehr bei den Schiedsrichtern über ein nicht gegebenes Foul an Jackson echauffierte. Der Slowene war kaum zu beruhigen, auch nicht von seinem Assistenten Dejan Mihevc, und stand kurz vor dem Rausschmiss. Selbst drei verwandelte Dreier in Serie von Jackson besänftigten den 50-Jährigen nicht wirklich.

Sie verbesserten aber merklich den Vorsprung auf der Anzeigetafel und läuteten gleichzeitig die Schlussphase ein, in der sich die Würzburger den Sieg mit ihrer Defensive verdienten. Gleichzeitig fanden bei den Gastgebern nur sehr wenig Dreipunktewürfe ihr Ziel. So trudelten die Würzburger ihrem dritten Luga-Erfolg in Serie entgegen und können nun in der zweiwöchigen Länderspielpause weiter an ihren offensiven Unzulänglichkeiten arbeiten. Nur Mike Lewis II fehlt dabei größtenteils, denn der US-Amerikaner hat auch einen katarischen Pass und spielt mit der Nationalmannschaft des Golfstaats.

Basketball: Bundesliga, Männer
MHP Riesen Ludwigsburg – FIT/One Würzburg Baskets 82:91 (18:18, 15:17, 25:28, 24:28)
Ludwigsburg: Williams 21, Manjon 18, Simon 14, Scott 12, Grady 10, Wohlfahrth-Bottermann 4, Jo. Patrick 3, Maldonado, B. Tischler, Baumer, Pleta, Anigbata (beide nicht eingesetzt).
Würzburg: Jackson 20, Seljaas 19, Davis Jr. 11, Lewis II 11, Kone 10, Phillips 8, Klassen 6, Bleck 4, Steinbach 2, Ugrai, Skladanowski (nicht eingesetzt).
Rebounds: 22 – 40. Vorlagen: 10 – 16. Ballverluste: 13 – 20. Treffer aus dem Feld: 25/56 (45%) – 30/56 (54%). Dreier: 10/30 (33%) – 11/29 (38%). Freiwürfe: 22/30 (73%) – 20/30 (67%). Zuschauende: 3942.

 
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