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Fußball: Kreisliga WÜ 1
Der Champions-League-Wikinger ist wieder da: So lief Guðmundur Steinn Hafsteinssons Debüt für den SB Versbach
Um den isländischen Erstliga-Fußballer war es für einige Zeit in und um Würzburg ruhig geworden. Nun meldete sich der 35-Jährige mit einem Tor in der Kreisliga zurück.
Guðmundur Steinn Hafsteinsson (Mitte) trat mit Matthias Hemmerich (links) und Mehdi Bouzgarrou für den SB Versbach bei der Würzburger Hallen-Stadtmeisterschaft der Alten Herren in der Kürnachtalhalle in Lengfeld an. Vor kurzem gab der 35-Jährige sein Kreisliga-Debüt für die Versbacher.
Foto: Julien Becker | Guðmundur Steinn Hafsteinsson (Mitte) trat mit Matthias Hemmerich (links) und Mehdi Bouzgarrou für den SB Versbach bei der Würzburger Hallen-Stadtmeisterschaft der Alten Herren in der Kürnachtalhalle in Lengfeld ...
Jürgen Sterzbach
 |  aktualisiert: 03.04.2025 02:39 Uhr

Nach früheren Stationen beim TSV Abtswind und beim Würzburger FV 04 hat der in Würzburg lebende Isländer Guðmundur Steinn Hafsteinsson beim Kreisligisten SB Versbach eine neue sportliche Heimat gefunden. Der 35-Jährige gab am vergangenen Sonntag sein Debüt für den Stadtteilklub in der Fußball-Kreisliga Würzburg 1 und erzielte dabei ein Tor.

Hafsteinssons sportlicher Lebenslauf weist zahlreiche Stationen auf: Valur Reykjavík, HK Kópavogs, Víkingur Ólafsvík, Fram Reykjavík, Notodden FK in Norwegen, ÍBV Vestmannaeyjar, Stjarnan Garðabær, Rot-Weiß Koblenz, KA Akureyri, TSV Abtswind, Fylkir Reykjavík und Würzburger FV. Mit Valur trat der 1,95 Meter große Stürmer in der Champions-League-Qualifikation an. Mit Stjarnan gewann er zweimal den isländischen Pokal-Wettbewerb und bestritt sieben Partien in der Europa-League-Qualifikation, darunter Hin- und Rückspiel gegen Espanyol Barcelona.

Einsatz dauert 70 Minuten und schmerzt drei Tage

"Fußball auf diesem Niveau hat mit Familie und Arbeit nicht mehr zusammengepasst, weil ich kaum mehr trainieren konnte", erklärt der Vater von drei Kindern, warum es nach seiner Station beim WFV zu keinem weiteren Engagement in einer höheren Liga gekommen war. Weil sein Sohn in Versbach im Verein kickt, unterstützt er die dortigen Nachwuchsfußballer. "Ich möchte gerne noch Fußball spielen. Einige Leute haben mich deshalb immer mal gefragt, ob ich nicht Lust hätte, bei den Alten Herren oder bei der zweiten Mannschaft mitzuspielen", berichtet er.

Da er für diesen Fall auch seinen Spielerpass zum SB Versbach gegeben hatte, konnte er in der laufenden Saison schon zuvor zwei Einsätze mit der zweiten Mannschaft in der B-Klasse bestreiten. Dass er dabei vier Tore schoss, erwähnt der bescheidene Isländer freilich nicht. Auch für die Hallen-Stadtmeisterschaft der Alten Herren stellten ihn die Versbacher auf.

Auch Dominik Andres, Trainer der Kreisliga-Mannschaft, wurde auf ihn aufmerksam. "Wenn es von der Zeit her passt und ich die Mannschaft unterstützen kann, bin ich gerne dabei", habe er ihm gesagt. Und da den Versbachern am vergangenen Sonntag tatsächlich Alternativen im Angriff fehlten, fragte Andres, ob er sich gegen die TSG Sommerhausen mit auf die Bank setze.

"Es war geplant, dass ich vielleicht für ein paar Minuten spiele. Daraus sind circa 70 Minuten geworden. Das merke ich jetzt noch in den Beinen", berichtet Hafsteinsson drei Tage nach der Partie. Ihm sei es entgegengekommen, dass er als Mittelstürmer "nicht mehr so viel laufen" müsse: "Es war eine gute Erfahrung für mich. Ich war mir nicht sicher, ob ich noch das Niveau dafür habe. Dass es gut gelaufen ist, war eine schöne Überraschung für mich."

Hafsteinsson als Gefoulter tritt selbst zum Elfmeter an

Zwar gibt er zu, dass er "bisher nicht so viel Ahnung von der Kreisliga" habe, die Tabelle angeschaut habe er sich aber schon. "Wir stehen ziemlich weit hinten", stellte er fest, dass die Mannschaft durch sein Tor zum 2:2-Endstand einen womöglich wichtigen Punkt gewann. Nachdem er zuvor selbst im Strafraum gefoult worden war, es aber keinen fest eingeteilten Elfmeterschützen gegeben habe, hätten ihm die Mitspieler signalisiert, dass er den Strafstoß doch selbst schießen solle: "Ich habe das natürlich gerne gemacht, hätte ihn aber eigentlich nicht geschossen."

Drei Einsätze innerhalb einer Woche, wie sie für Versbach nun in der Kreisliga anstehen, könne er zwar mehr nicht bestreiten, falls er gebraucht werde, stehe er gerne zur Verfügung, räumt aber ein: "Nur wenn alle damit zufrieden sind und keiner ein Problem damit hat, dass ich unter der Woche kaum trainieren kann. Ich möchte niemandem den Platz wegnehmen."

Der SB Versbach tritt in der Kreisliga Würzburg 1 an diesem Samstag, 29. März, beim SV Heidingsfeld an, bestreitet am Mittwoch, 2. April, ein Nachholspiel gegen den ETSV Würzburg und ist auch am nächsten Sonntag, 6. April, gegen den FC Hopferstadt gefordert.

 
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