Der Club ist deutscher Meister! In Berlin gewann die Ü-40-Mannschaft des 1. FC Nürnberg mit ihrer Auswahl an Spielern, die 40 Jahre oder älter sind, die Endrunde, an der die fünf Regionalsieger teilnahmen. Die mit mehreren Ex-Profis angereisten Nürnberger hatten sich als bayerischer und anschließend als süddeutscher Sieger für dieses Turnier qualifiziert.
Mit dabei im Club-Tross war der aus Rimpar stammende Ralf Keidel. Der heute 45-Jährige spielte in seiner Karriere, die in der Jugend beim ASV Rimpar und den Würzburger Kickers begann, für den FC 05 Schweinfurt, Newcastle United, den MSV Duisburg, Rot-Weiß Oberhausen, LR Ahlen und den FC Ingolstadt.
Ralf Keidels Ex-Trainer ist heute Mitspieler in der Club-Auswahl
Der Kontakt zum Club habe sich über Andreas Wolf, Thomas Ziemer, Martin Driller und Michael Wiesinger, der auf Keidels letzter Profi-Station in Ingolstadt sein Trainer war, ergeben. Mit ihnen sei er über die Profi-Karriere hinaus befreundet. Erst habe er beim Club ausgeholfen, dann öfter mitgespielt. Auch beim Gastspiel der FCN-Traditionself in seinem Heimatort Rimpar trug Keidel das Club-Dress.
Bei der Endrunde der vom Deutschen Fußball-Bund ausgerichteten deutschen Ü-40-Meisterschaft scheiterte ein Einsatz Keidels jedoch an den Passbestimmungen des Verbands: Sein Spielerpass sei noch in Ingolstadt, weshalb er nicht rechtzeitig vom Club für das Turnier "freigemacht" werden konnte, berichtet Keidel.
Als Teil der Mannschaft gehörte er aber freilich zur Nürnberger Reisegruppe für Berlin: "Das war ein geiles Wochenende! Es macht mir riesig Spaß, mit den Jungs durch die Gegend zu tingeln."
Gegner der Cluberer bei der Endrunde im Berliner Olympiapark waren Eintracht Nordhorn (Nord), SG Mittelmosel/Leiwen (Südwest), Hertha BSC Berlin (Ost) und Bayer Leverkusen (West).
Am ersten Turniertag besiegte die rot-schwarze Garde um Teamchef Thomas Ziemer sowohl Nordhorn (1:0, Tor: Stefan Hampl) als auch Mittelmosel/Leiwen (2:0, Tore: Stephan Giesbert, Paolo Rizzo).
Cluberer kämpfen sich gegen Hertha zurück ins Spiel und zum Sieg
Der zweite Turniertag begann mit dem Duell gegen die favorisierten Herthaner, die mit Benjamin Köhler, Maik Franz und Francis Kioyo ebenfalls einige bekannte Namen im Aufgebot hatten. Zur Halbzeit führten die Hauptstädter mit 1:0, zudem musste Club-Kapitän und Abwehrchef Andreas Wolf verletzt vom Feld.
Doch wie im bayerischen Finale, als die Cluberer trotz eines 0:2-Rückstands zur Pause noch dem FC Bayern München den Titel wegschnappten (2:2 zum Spielende und 7:6 nach Elfmeterschießen), kamen sie auch in dieser Partie zurück und gewannen gegen die Hertha mit 2:1 (Tore: Fredi Skurka, Thomas Ziemer).
Mit neun Punkten aus drei Spielen stand der Nürnberger Triumph vorzeitig fest, doch blieb der FCN auch im letzten Spiel gegen Bayer Leverkusen (1:1, Tor: Thomas Ziemer) ungeschlagen. "Großen Respekt davor, wie wir das Ding gerockt haben", findet Ralf Keidel. "Es waren genau die Jungs dabei, die wir gebraucht haben, um das Turnier zu gewinnen."
Entscheidend sei der Zusammenhalt gewesen, der bei den Alt-Cluberern eben größer sei als bei anderen Ü-Teams: "Alle sind sehr entspannt, auf dem Platz rennt aber der eine für den anderen." Bei der folgenden Siegesfeier konnte Keidel auch wieder angreifen – da habe der fehlende Pass ihn nicht mehr aufgehalten.
Für den Club spielten: Tobias Fuchs, Martin Driller, Fabian Gerber, Andreas Nägelein, Andreas Wolf, Marco Engelhardt, Michael Wiesinger, Oliver Gorgiev, Paolo Rizzo, Stephan Giesbert, Thomas Ziemer, Stefan Hampl, Fredi Skurka, Werner Krutsch, Carol Baumann, Marco Christ, Carlo Werner, Daniel Kirchner, Damian Weisel, Jürgen Schwarz, Bernd Müller, Ralf Keidel, Thomas Richter, Rainer Nusselt. Trainer: Jörg Dittwar, Harald Distler.