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FUSSBALL: BAYERNLIGA
David Drösler: WFVler mit Leib und Seele
David Drösler (rechts) im Juli 2017 im Zweikampf mit Tobias Fleischer vom 1. FC Schweinfurt 05.
Foto: foto2press/Frank Scheuring | David Drösler (rechts) im Juli 2017 im Zweikampf mit Tobias Fleischer vom 1. FC Schweinfurt 05.
Carolin Münzel
 |  aktualisiert: 07.04.2020 12:38 Uhr

Bayernliga Nord
Würzburger FV – ASV Vach
(Samstag, 15 Uhr)

Wenn an diesem Samstag der Würzburger FV (4./62) den ASV Vach (14./32) empfängt, steht mit David Drösler ein Spieler im Kader, der seit 13 Jahren die Schuhe für die Zellerauer schnürt. Der Innenverteidiger kam in der U 13 und war einer der Ersten, vielleicht sogar der Erste, der seinen Vertrag im März dieses Jahres trotz einer zwar nicht sportlich, aber finanziell schwierigen Saison verlängert hat. „Ich bin in Würzburg heimisch und kann mir nicht vorstellen, wegzugehen. Zumal ich nie wegen des Geldes Fußball gespielt habe“, sagt Drösler und lacht laut und herzlich, wie er es noch oft tun wird bei diesem Gespräch in einem Würzburger Café.

Enge Freundschaften

Trotz zuletzt positiver Nachrichten: Große Sprünge können sie nicht machen beim WFV. Dafür sind die Mitglieder ziemlich gut in Sachen Zusammenhalt. Das gefällt Drösler, der aus Grombühl stammt und daher, wie er sagt, schon immer eher ein Blauer als ein Roter war: „Von den Betreuern bis zum Platzwart ist jeder durch und durch WFVler. Das ist Wahnsinn, was da einige Leute für den Verein machen. So was gibt es nicht oft.“ Da komme es dann eben nicht aufs Geld an, das man verdiene, sondern vor allem auf die Mannschaft. Auch da sei der Zusammenhalt gut.

Mit Spielern wie Dennie Michel und Patrick Hofmann, die ebenfalls ihren Verbleib beim WFV zugesagt haben, verbindet Drösler inzwischen sogar eine echte Freundschaft. Die drei sind, ebenso wie Cristian Alexandru Dan, Benjamin Schömig oder Andreas Binner, die Gesichter des Teams und beliebt bei den Fans. Drösler mag den Austausch mit den Anhängern und ist angetan von der Fankultur beim WFV. Auch wenn die Zuschauerzahlen zuletzt nachgelassen haben, lautstark sind die Anhänger, die regelmäßig auf die Sepp-Endres-Sportanlage kommen, allemal. „Bei größeren Spielen sind da auch mal 600 bis 700 Leute da. Das ist schon etwas Besonderes“, sagt der Innenverteidiger.

Opa ist einer der treusten Fans

Einer der treusten Anhänger ist wohl sein Opa Thomas Paul, der bei jedem Heimspiel da ist und schon den jungen David zu Auswahltrainings in der Region gefahren hat. „Ohne ihn und meine Eltern wäre das Fußballspielen so nicht möglich gewesen. Die haben mich zwei- bis dreimal die Woche zum Training gebracht“, erinnert sich der 1,90-Meter-Mann. Auch wenn seine Eltern heute auf seine sportliche Laufbahn stolz sind, erwartet haben sie nie etwas von ihm und seinem Bruder Timo, der beim Kreisligisten Güntersleben kickt.

In der Vergangenheit öfters auf der Bank 

Vielleicht liegt es daran, dass David Drösler ein ehrgeiziger, aber kein verbissener Sportler geworden ist. Er spielt die sechste Saison in der Bayernliga, war lange Stammspieler und musste doch damit leben, dass Trainer Marc Reitmaier ihn im vergangenen Jahr öfters auf der Bank Schmoren ließ. „Ich war oft beruflich unterwegs und konnte nicht mit trainieren. Da bin ich der Letzte, der sich darüber aufregt, wenn er auf der Bank sitzt“, sagt der Wirtschaftsingenieur, der parallel zu seinem Beruf bei einem Hersteller von Aufzügen ein Fernstudium zum „Master of Business Administration“ absolviert.

Dass er zuletzt ab und an wieder über längere Strecken ran durfte, freut ihn trotz all des Verständnisses für seinen Trainer. Gegen Vach erwartet er ein hartes Spiel: „Für die geht es noch um was, und wir werden alles geben müssen. Aber wir werden eine gute Truppe auf dem Platz haben.“

 
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