Wieviel Eintrittsgeld ist ein Spiel in der Fußball-Regionalliga wert? Eine Diskussion, die die Anhänger der zweiten Mannschaft des FC Bayern München am Samstag beim Auswärtsspiel am Würzburger Dallenberg eröffneten. Die im Gästeblock versammelten Fans entrollten drei Spruchbänder an die Adresse der Würzburger Kickers und protestierten damit gegen die Erhöhung der Ticketpreise für die Rothosen-Heimspiele zu dieser Saison.
"In 3 Monaten 50% Aufschlag für den Stehplatz?!" stand auf einem der Banner zu lesen. Und weiter: "Profiliga verpasst, Profipreise eingeführt" sowie "Der Doppelwumms des FWK". Ihren plakativen Protest untermalten die Bayern-Anhänger mit dem Gesang: "Ihr macht unseren Sport kaputt".
Zu den Hintergründen und Fakten: Das Stehplatz-Ticket am Dallenberg kostet in dieser Saison für Normalzahler zwölf Euro, ein in der Liga nicht unüblicher Preis. So viel kostet der Spielbesuch zum Beispiel auch beim Auswärtsspiel der Kickers in Illertissen am Mittwoch oder bei Heimpartien des TSV Aubstadt. Tatsächlich sind die Preise für die Einzeltickets am Dallenberg zur neuen Saison gestiegen.
So gab es die günstigste Stehplatzkarte vor der Sommerpause noch für acht Euro, auf der Gegengerade kostete ein Stehplatz zehn Euro. Auch die meisten Sitzplatzkarten auf der Haupttribüne wurden um zwei Euro teurer. Bei im Internet erworbenen Tickets fallen zusätzlich noch Servicegebühren für den Anbieter an.
Bei den Bayern selbst sind die Preise für Regionalliga-Verhältnisse indes sehr moderat. Das teuerste Ticket auf der Haupttribüne kostet hier 15 Euro, der harte Kern der FCB-Anhänger bezahlt für die überdachten Plätze auf der Gegengerade jeweils zehn Euro, im unüberdachten Stehplatzbereich, wo die Gäste-Fans unterkommen, gibt es Karten bereits für fünf Euro.
Kickers-Vorstandsvorsitzender André Herber nimmt die Protestaktion der Bayern-Fans gelassen, betont aber, dass die Kickers sich mit der "Preisanpassung absolut im normalen Rahmen bewegen". Speziell nach der Corona-Krise, die den Spielbetrieb in den letzten Jahren der Kickers in den bundesweiten Profiligen erheblich beeinträchtigt hatte, sei "eine moderate Erhöhung", wie Herber meint, unausweichlich gewesen. Dass es keine vergünstigten Stehplatztickets hinter dem Tor gibt, hat auch einen anderen Hintergrund. Die Kickers sparen sich damit Personal für eine zusätzliche Kartenkontrolle an den Block-Eingängen.