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Fußball: Regionalliga Bayern
Die Würzburger Kickers siegen gegen Bayern München II und untermauern ihre Titelambitionen
Nach dem 2:0 (1:0) der Würzburger Kickers im Treffen der vor der Saison hoch gehandelten Meisterschaftsanwärter macht Trainer Marco Wildersinn eine Ansage.
Das 2:0 für die Würzburger Kickers: Saliou Sane köpft den Ball nach einer Flanke von Thomas Haas (hinten links) an Bayern-Torhüter Tom Hülsmann vorbei ins Tor.
Foto: foto2press/Frank Scheuring | Das 2:0 für die Würzburger Kickers: Saliou Sane köpft den Ball nach einer Flanke von Thomas Haas (hinten links) an Bayern-Torhüter Tom Hülsmann vorbei ins Tor.
Frank Kranewitter
 |  aktualisiert: 08.02.2024 11:00 Uhr

Die Würzburger Kickers haben am dritten Spieltag mit dem 2:0 (1:0) gegen die zweite Mannschaft des FC Bayern München ein klares Zeichen gesetzt: die hohen Erwartungen, die in das Rothosen-Team gesetzt werden, sind berechtigt. Mit der Favoritenrolle werden Trainer Marco Wildersinn und seine Mannen in dieser Saison in der Regionalliga Bayern klarkommen müssen.

Der Unterschied war deutlich zu erkennen, zwischen jenem 2:2 im vorletzten Heimspiel der Vorsaison, als sich die Kickers gegen die Bayern-Reserve trotz deutlicher Überlegenheit noch in den Schlusssekunden ein Gegentor einfingen und den Sieg liegen ließen und dem 2:0 am Samstag-Nachmittag. Was das Spektakel angeht, konnte die Partie am dritten Spieltag der laufenden Spielzeit mit der Auseinandersetzung im Frühjahr nicht mithalten. Dafür aber stimmte diesmal - aus Kickers-Sicht - das Resultat. Gerade das damalige Spiel sei sehr lehrreich gewesen, sagt Wildersinn rückblickend.

"Wir haben in der vergangenen Saison viele unnötige Gegentore kassiert. Das war unsere Baustelle. Wenn man kein Tor bekommt, dann reichen eben auch ein oder zwei Tore zum Sieg", fasste Flügelangreifer Dardan Karimani, der das 1:0 von Benjika Caciel (36.) mit einem traumhaft genauen Diagonalball eingeleitet hatte, den Würzburger Erkenntnis-Prozess kurz und knapp zusammen. Nach vier Pflichtspielen sind die Kickers noch immer ohne Gegentor. Und nicht nur das. Selbst Torchancen gewähren sie bislang ihren Gegnern kaum einmal. Auch den Bayern nicht, obgleich die in der zweiten Halbzeit ein deutliches Plus an Ballbesitz und Spielanteilen hatten.

Benjika Caciel (am Ball) hängt in dieser Szene die Bayern-Akteure Angelo Brückner und Steve Breitkreuz.
Foto: foto2press/Frank Scheuring | Benjika Caciel (am Ball) hängt in dieser Szene die Bayern-Akteure Angelo Brückner und Steve Breitkreuz.

Das freilich konnte den Kickers am Schluss herzlich egal sein. In den entscheidenden Regionen des Spielfelds nämlich vor beiden Toren waren sie an diesem Tag die bessere Mannschaft gewesen und feierten am Ende einen Sieg, der auch einen symbolischen Wert hatte. In der Vorsaison war es  ein entscheidender Makel gewesen, dass Wildersinn und seine Mannen in den Partien gegen die Top-Teams der Liga keinen Dreier eingefahren hatten. Nun also siegten sie gleich am dritten Spieltag gegen die hochgehandelten Bayern.

Kickers verteidigen giftig und effizient

Aber sind die nun in dieser Saison ein Top-Team? Nach nur einem Zähler aus den ersten drei Spielen und nun schon neun Gegentoren, mag man daran zweifeln. Doch dass die junge Mannschaft von Trainer Holger Seitz auch ohne jene Akteure, die mit dem Bundesliga-Team zuletzt auf Asien-Reise waren und in Würzburg noch außen vor blieben, durchaus über Potenzial verfügt war sichtbar. Nur konnten sie sich gegen die ungemein effizient und giftig verteidigenden Kickers kaum einmal eine gefährliche Abschlusssituation erarbeiten.

Auf der anderen Seite hatte Wildersinn bei Anpfiff ein Team gänzlich ohne Neuzugänge aufgeboten. Weil Ivan Franjic ,wie der Kickers-Trainer sagte, "in einer Verfassung ist, dass er einfach von Anfang an spielen muss", blieb für den aus Augsburg an den Main gewechselten Fabian Wessig zunächst nur ein Platz auf der Bank. Genauso übrigens wie für Thomas Haas, weil Wildersinn auf der rechten Abwehrseite erneut auf Fabrice Montcheu setzte.

Dass Haas nach seiner Einwechslung mit einer butterweichen Flanke auf den Kopf von Saliou Sané das 2:0 vorbereitete, freute den Trainer trotzdem besonders. "Er ist gut, aber wir haben auch andere gute Spieler. Wenn du als Team erfolgreich sein willst brauchst du mehr als elf starke Akteure. Wichtig ist, dass die Spieler diese Situation richtig einordnen und den Frust, den sie möglicherweise einmal haben, in positive Energie umwandeln."

Für Sané war es indes das Premierentor in dieser Saison. "All diejenigen, die geglaubt haben, dass Saliou Sané nie mehr ein Tor macht, die haben wir heute eines besseren belehrt", sagte Wildersinn mit Blick auf manch kritische Stimme in den vergangenen Wochen. Auch wenn die Kickers, zum Beispiel durch den eingewechselten Tim Sausen in der Schlussphase, noch Chancen auf einen weiteren Treffer hatten. Über mangelnde Effizienz vor dem Kasten brauchte man diesmal nicht klagen.

Wildersinn wirbt um mehr Vertrauen

Und so sah sich Wildersinn nach dem Erfolg denn auch berufen, einmal ganz allgemein, um mehr Vertrauen und Ruhe im Umfeld zu werben: "Ich hoffe, dass wir die Leute, die nach dem 0:0 gegen Memmingen nervös geworden sind, die nach schlechten Dingen gesucht haben, die viele gute Ratschläge hatten, etwas ruhiger gemacht haben." So mancher Rat scheint dem Trainer offenbar nicht gefallen zu haben. "Ich will klar stellen, auch wenn ab und an einmal Zweifel aufkommen: das Team gibt Gas, will in jedem Spiel das Maximale holen. Mein Trainerteam und ich treffen, glaube ich, gute Entscheidungen. Es wird aber auch wieder Spiele geben, in denen es nicht so gut läuft wie heute: Ich würde mir gerade dann aber etwas Vertrauen in das Team und in uns wünschen. Wir werden das schon machen."

Fußball, Regionalliga Bayern Männer

FC Würzburger Kickers - FC Bayern München II 2:0 (1:0)

Würzburg: Friedsam - Montcheu (90. Fischer), Wegmann, Hägele, Kurzweg - Franjic (70. Wessig), Zaiser, Meisel - Caciel (88. Junge-Abiol), Sané (73. Sausen), Karimani (58. Haas).

München: Hülsmann - Scholze (81. Jonathans), Denk, Breitkreuz, Brückner - Aitamer, Dell'Erba (58. Segbe), Fukui (81. Fust), Perez Vinlöf (58. Berisha) - Zvonarek, Copado.

Schiedsrichter: Johannes Hamper (Katschenreuth).

Zuschauende: 4152.

Tore: 1:0 Benjika Caciel (36.), 2:0 Saliou Sané (69.).

 
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  • Alfred Holler
    Und 4000 ZuschauER ist ja auch schon was
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  • Gunter Kneitz
    Jawohl, den Sieg genießen und ab Montag zählt die Vorbereitung auf Illertissen. Übrigens Wegmann war heute mehr als überragend.
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